Sabrina5020
Sehr geehrte Frau Henkes, Sie hatten mir die letzte Woche schon bei einem anderen Thema weitergeholfen und hoffe, dass Sie mir auch in folgender Sache helfen können. Unsere Tochter, 27 Monate alt, braucht ihre Ordnung, wenn zb eine Jacke an einer falschen Stelle hängt, macht sie solange darauf aufmerksam, bis die Jacke da hängt, wo sie sonst hängt, wenn eine Schublade offen ist, geht sie hin und macht sie zu, wenn der Papa mal auf dem Stuhl sitzt, wo sonst immer die Mama sitzt, schimpft sie lauthals etc. Man hat immer das Gefühl, wenn Dinge nicht so sind, wie sie sie kennt bzw gewohnt ist, hat sie damit Probleme und möchte ihre gewohnte Struktur herstellen. Ist solches Verhalten noch in einem normalen Maß, bzw. für ein Kinder in dem Alter normal? Oder kann das ein Zeichen für eine Störung sein? Ansonsten entwickelt sie sich völlig normal. Liebe Grüße, Sabrina
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Sabrina, Kinder wachsen in eine komplizierte Welt hinein, die sie lange weder beeinflussen, noch wirklich verstehen können. Eine Form, sich etwas Sicherheit zu verschaffen ist der Versuch, die bekannte Ordnug zu erhalten. Das ist schlau und i.d.R. kein Hinweis auf ein Fehlverhalten. Kinder schaffen sich so einen bekannten Raum, in dem sie sich sicher fühlen, in dem sie keine Angst vor Veränderungen haben müssen. Es ist natürlich auch immer einer Frage des Maßes, aber meist können und sollten Sie dem Bedürfnis Ihres Kindes nachgeben, wenn es Sie selbst oder die Familie nicht zu sehr einschränkt. Manchmal ist die Grenze zum "Manipulativen" nicht leicht zu erkennen, manchmal ist es auch wichtig, eine andere Lösung gemeinsam zu finden, um andere Möglichkeiten erlebbar zu machen. Am besten in einer spielerischen Art und Weise, da so die "Machtfrage" (s.Trotz) besser ausgeklammert werden kann. Das ist eine spannende Zeit miteinander. Dr.Ludger Nohr
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