Sonntagsgoere
Hallo, mein Sohn (3J9M) ist viel und bisher gern bei seinen Großeltern Väterlicherseits. Ich verstehe mich gut mit meinem Schwiegervater, in Erziehungsfragen sind wir jedoch oft uneins. Mein Sohn haut oft, wenn er Frust hat, auch beißen kam schon vor (wobei das auch auftritt bei zB großer Freude). Der Opa haut dann zurück, hat auch schon recht kräftig zurück gebissen oder verteilt "Katzenköpfe" (Hände zur Faust geballt, die Fingerknöchel werden auf den Kopf geklopft-schmerzt und ist erniedrigend, finde ich). Ich habe bereits mehrfach darauf bestanden, dass er das lassen soll. Er meint jedoch, wenn mein Sohn das kann, kann er das auch. Anders würde mein Sohn das auch nicht lernen. Ich sehe das völlig anders, zumal sich mein Sohn bei mir beschwert und nun auch schon gesagt hat, dass er nicht mehr zum Opa will. Ich vermittele meinem Sohn, dass schlagen, beißen, treten usw. nicht ok ist (außer in Ausnahmefällen wie Notwehr), der Opa macht es aber. Wie soll er dies verstehen? Den Zusammenhang, dass er angefangen hat und Opa "nur" reagiert, stellt mein Sohn nicht her. Für ihn zählt, dass Opa gehauen/gebissen hat. Nun weiß ich nicht recht, was ich machen soll. Ich will noch mal mit meinem Schwiegervater reden. Viell gibt es etwas, das ich als Argument anbringen kann?
Guten Tag, Sie haben völlig recht, das Verhalten Ihres Schwiegervaters ist nicht angemessen. Er begibt sich damit auf das Niveau seines dreijährigen Enkels und da gehört er als erwachsener Mann mit viel Lebenserfahrung gewiss nicht hin. Sie fragen nach Argumenten. Es gibt nur ein Argument, das unbedingt zählt. Sie möchten nicht, dass Ihr Sohn so behandelt wird. Es ist Ihre Aufgabe als Eltern Ihrem Sohn beizubringen, dass er nicht schlagen oder beißen darf. Und genau das bringen Sie ihm ja auch bei. Das dauert halt was, weil Kinder in diesem Alter schnell merken, dass sie mit ihrem aggressiven Verhalten eine Menge bei den Erwachsenen auslösen können und das gerne immer wieder hervorlocken. Das klappt beim Opa ja auch bestens. Erwachsene haben bei Kindern eine Vorbildfunktion und der kommt der Opa so nicht nach. Ich finde die Situation für Ihren Schwiegervater allerdings auch nicht leicht. Denn er soll Vorbild sein, darf nicht erziehen und muss trotzdem mit den aggressiven Annäherungen Ihres Sohnes umgehen. Da kann er sicher Ihre und die Unterstützung seines Sohnes brauchen, um sich andere Lösungen zu überlegen. Er kann bei diesen Angriffen weggehen, den Kontakt zum Enkel unterbrechen oder Sie um Hilfe bitten. Der Versuch einer verbalen Begrenzung lohnt sich immer, klappt aber in der kritischen Situation oft nicht so leicht. Die Kinder sind dann nicht so zugänglich, weil sie begierig sind zu erfahren, wie weit sie gehen können. Es wäre sicher gut, diese Frage schnell zu klären, denn Ihr Sohn zeigt verständlicherweise bereits beginnende Abwehr. Es wäre doch schade, wenn die Beziehung zum Opa darüber beeinträchtigt würde und Ihr Sohn nicht mehr zum Opa wollte. Vermutlich wird es Ihnen auf Dauer auch schwerfallen, Ihren Sohn noch beim Opa zu lassen, wenn der diese Reaktionen zeigt. Wünschenswert wäre auch, dass Ihr Mann sich beteiligt und in dieser Frage an Ihrer Seite steht, denn solche Fragen sind in der Familie oft nicht so leicht zu besprechen. Insofern hat das bisherige Verhalten Ihres Schwiegervaters Auswirkungen auf die gesamte Familie. Dann geht es schnell um mehr als das Testen von Grenzen bei einem Dreijährigen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie im Gespräch eine brauchbare Lösung für dieses Problem finden. Alles Gute Ingrid Henkes
Sonntagsgoere
Den Kontakt einzustampfen hab ich schon überlegt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob mein Sohn das wirklich will. Er liebt seinen Opa schon ziemlich und hat heute vorm Schlafen gehen gesagt, dass er doch noch zu Opa will, aber nur, wenn er nicht haut und beißt. Ich selbst wurde lange und intensiv von meinem Vater geschlagen, der sehr jähzornig war. Wir haben zwar Kontakt, aber von Bindung kann nicht die Rede sein. Ich weiß, wie zerstörerisch Gewalt ist. Ich bin strikt dagegen und möchte meinem Sohn, derartige Übergrifflichkeiten ersparen, auch, wenn die vom Opa nicht annähernd so sind, wie die, die mein Vater sich mir ggü. "erlaubt" hat. Ansonsten ist der Opa ein lieber Kerl, der sich gern und ausgiebig mit meinem Sohn beschäftigt, ihm viel zeigt und erklärt usw. Mich stört nur dieses ruppige, demütigende (und kindische "wie du mir so ich dir) Verhalten. Bitte verzeihen Sie, dass es so lang geworden ist. Liebe Grüße und vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit!
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