Goldherz
Sehr geehrte Frau Henkel, bitte entschuldigen Sie, donnerstags sind Sie ja zuständig für Fragen. Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt bei meiner Frage. Natürlich darf unser Sohn uns nicht Beißen. Wir reagieren auch jedes Mal wütend. Authentisch zu sein ist uns wichtig,wie soll er sonst Empathie entwickeln. Wir sagen dass es weh tut und entziehen uns der Situation. Das Beißen und Treten wurde und wird nicht toleriert. Ich lasse mir nicht weh tun, nur weil mein Sohn wütend oder übermütig ist. Dennoch tut er es immer wieder. Insbesondere eben auch aus einer entspannten Situation heraus. Unsere Empfehlungen anderes (Kissen etc) zu nutzen, werden wütend verneint und die Bestrebungen uns zu Beißen daraufhin nur intensiviert. Ich verstehe einfach nicht,warum er diese Dinge zwingend an seinem Vater und mir ausleben muss. Das Beißen würde etwas besser, seit er aus der Krippe in den Kindergarten gewechselt ist, aber das Problem bleibt grundsätzlich immer noch erhalten. Ist es eine (noch) fehlende Loslösung von uns ( wie geschrieben, keine Übergangsobjekte) warum er zwingend UNS Treten und Beißen muss? Ich habe bereits angefangen ihn präventiv nach einer Weile Kuscheln oder lesen um den Tisch hopsen oder laufen zu lassen. Macht er manchmal mit, hilft dann auch, wird oftmals aber verzweifelt abgelehnt um kurz darauf zu Hauen etc.. Warum fruchtet das Umlenken nicht? Vielleicht haben Sie ein paar Gedanken zu diesem Aspekt für mich. Vielen Dank
Hallo, so hatte ich es wirklich nicht verstanden. Kinder erproben das, was Ihnen wichtig ist, meist erst bei den wichtigsten Bezugspersonen. Das ist sehr verständlich, weil sie sich bei ihnen am sichersten fühlen. Im Laufe der Entwicklung lernen Kinder auch ihre aggressiven Impulse kennen und müssen mit diesen umgehen lernen. Dabei ist Aggression an sich nicht schlecht. Sie bedeutet vorwärts schreiten. Damit ist nicht Gewaltausübung gemeint sondern Selbstbehauptung, Durchsetzungsfähigkeit oder Zielstrebigkeit. Junge Kinder können das aber noch nicht auseinander halten. Sie erleben einen starken Impuls, der sehr viel bewirkt. Ihr Sohn kann Ihnen wehtun, Sie sind wütend, Sie haben Schmerzen. Diese Wirkmächtigkeit ist für Kinder sehr beeindruckend und erhebend. Deshalb muss Ihr Sohn auch gar nicht wütend sein, um sich dieses Gefühl wieder verschaffen zu wollen. Nun wird es aber notwendig, dass er hier von Ihnen Grenzen erfährt. Er soll ja lernen, die gewalttätige Aggression zugunsten der sozial anerkannten aufzugeben. Das ist ein Prozess, der sich auf unterschiedlichen Ebenen durch die gesamte Entwicklung zieht. Ich vermute, dass Ihr Sohn auf seinem Verhalten beharrt, weil er spürt, dass es nicht richtig ist, dass er an diesem Ausagieren nicht gehindert wird. Ich kann nur einmal mehr betonen, dass Kinder die Gewissheit brauchen, dass Ihre Eltern stärker sind als sie. Sonst könnten die Eltern ihre Kinder ja nicht beschützen. Auf diesen Schutz müssen Kinder sich aber verlassen können. Ich hoffe, diese Gedanken bieten Ihnen Anregung, um die familiäre Interaktion unter diesem Blickwinkel zu betrachten. Ingrid Henkes
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