Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Kleinkinder und der Tod

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Kleinkinder und der Tod

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Sehr geehrter Dr. Posth, meine Tochter ist 2 Jahre und 9 Monate alt. Durch meinen Beruf (Tierärztin) sieht sie häufig, wie ich (kranke) Tiere pflege und schaut auch sehr gerne dabei zu. Nun kommt es naturgemäß immer mal wieder vor, dass ein Tier nicht mehr zu retten ist und stirbt. Bis jetzt habe ich dann meist erzählt, das Tier wäre halt wieder nach Hause gegangen o.ä. Einerseits lüge ich nicht so gern, andererseits möchte ich nicht, dass sie dann jedesmal traurig ist. Als vor ca. einem Jahr 3 unserer eigenen Katzen, die schon recht alt waren, in rel. kurzem Abstand gestorben sind, habe ich ihr immer die Wahrheit gesagt. Sie erwähnt heute ab und zu noch, dass diese Katzen "storben" sind, wirkt dabei aber nur wenig traurig, sie findet es halt schade, dass die Katzen nicht mehr da sind. Wenn sie jetzt allmählich älter wird- könnte sie ein Trauma bekommen, wenn sie zu oft mit dem Tod (wenn auch nur von Tieren) konfrontiert wird? Sie ist schon sehr empathisch und sensibel. M.f.G Emmi


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: Umgang mit dem Tod Liebe Emmi, Empathie entwickelt sich so richtig im 3. Lebensjahr, aber sie bewirkt kein Verständnis des Todes. Einstweilen registriert das Kind nur das Fortsein des verstorbenens Wesens und bedauert den Verlust. Der Verlust ist aber zunächst ein rein egozentrisches Denken und Empfinden. Gleiches gilt auch für verstorbene Menschen, wobei hier aber der Verlust viel schwerer wiegt und auch heimlicher Zorn aufkommt, dass der geliebte Mensch wegegangen ist. Aber Kinder sind in diesem Alter auch zu Trauer fähig und versuchen wie jeder Mensch über die Trauer das Verlustgefühl abzumildern. Bei fremden Wesen und vor allem bei Tieren wird nicht getrauert, es sei denn, es handelt sich um geliebte Haustiere, bei denen eben der Verlust schwer wiegt. D.h.: Sie können Ihrer Tochter die Wahrheit sagen, denn bei den fremden Tieren spürt sie keinen persönlichen Verlust. Viele Grüße .


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