Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kindergartenwechsel?

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kindergartenwechsel?

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Guten Morgen,  ich habe folgendes Problem:  Mein Sohn (4,5 Jahre alt) geht seit knapp einem Jahr in den Kindergarten. Er war schon immer sehr offen und ist auf andere zugegangen. Seit er im Kindergarten ist, hat sich dies verändert. Er ist deutlich zurückhaltender, erzählt kaum etwas von dort und spielt auch kaum mit den Kindern. Freunde hat er noch keine gefunden. Teilweise habe ich das Gefühl, dass er dort geärgert wird. Manchmal habe ich es beim Abholen mitbekommen. Aber die Erzieher merken nichts. Ich habe generell das Gefühl, dass die Erzieher wenig von ihm mitbekommen. Sei es, wenn er geärgert wird oder sich weh tut. Selbst wenn er eine Wunde hat, wissen sie nicht woher. Wenn er mit Kieselsteinen beworfen wird, sehen sie es nicht. Letzten Sommer war er auch auf guten Weg trocken zu werden. Nun hat er kein Interesse mehr daran.  Wenn man ihn fragt, ob er gerne in den Kindergarten geht, dann sagt er manchmal ja und manchmal nein. Letzte Woche kam er mit einem geschwollenen Auge nach Hause. Auf die Frage wie das passiert sei, antwortete er, er habe "Augenvergrößerungstropfen" bekommen. Nach genauer Nachfrage erzählte er, ein anderes Kind hätte ihm einen Tropfen aus einer kleinen grünen Flasche aus dem Fach einer Erzieherin gegeben.  Die Erzieher stellen ihn nun als Lügner dar. Ich glaube meinem Sohn. Am liebsten würde ich den Kindergarten wechseln. Helfe ich ihm damit? Mit den Erzieherinnen habe ich schon regelmäßig geredet. Aber es ändert nichts und dem Vorfall letzte Woche streiten sie vehement ab. Wie kann ich ihn auf einen Wechsel für vorbereiten und was kann ich vorbeugend im neuen Kindergarten machen/besprechen? Freundliche Grüße  


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Entscheidende scheint mir zu sein, dass Sie das Vertrauen in die Erzieher/innen verloren haben. Damit können Sie Ihren Sohn nicht mehr unbefangen in den Kiga schicken. Probleme werden sich vermutlich nicht mehr konstruktiv besprechen lassen. Daher kann ich Ihren Wunsch nach einem Wechsel gut verstehen. Ihrem Sohn werden Sie vermutlich eher indirekt helfen. Er kann so lernen, dass man versuchen kann, Situationen zu verändern, wenn sie nicht mehr richtig für einen sind. Natürlich kann es in jedem Kiga vorkommen, dass Erzieher/innen bestimmte Vorfälle nicht mitbekommen. Das ist sicherlich normal und unproblematisch. Es passiert ja zu Hause auch. Aber der beschriebene Vorfall ist wirklich seltsam. Aufklären lässt er sich wohl nicht mehr. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass Sie ihm glauben. Sie bereiten Ihren Sohn am besten vor, indem Sie ihm erst möglichst spät etwas von dem Wechsel sagen. Sie können ihm diesen Schritt damit begründen, dass Sie ihm einen Kiga suchen wollen, indem er sich wohler fühlt (oder eine andere sachliche Begründung). Wenn Sie mit den Erzieher/innen argumentieren, wird er den negativen Beigeschmack auch den neuen Erzieher/innen gegenüber beibehalten. Vorbeugend müssen Sie im neuen Kiga nichts besprechen. Je offener und unbefangener alle in die neue Situation gehen, umso leichter können sich alle auf diese einlassen.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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