Kuegelchen
Lieber Dr. Posth Unser Sohn (2.5 Jahre alt, Late Talker, zwei Geschwister, 6 Monate und 4.5 Jahre) beisst und kneift oft andere Kinder und Erwachsene. Die Gründe dafür sind vielfältig: beim Spielen aus Übermut , voller Zorn wenn er etwas nicht bekommt/nicht darf, wenn er andere "begrüßen" will, aus Unsicherheit wenn er z.B.: von fremden Kindern/Erwachsenen angesprochen wird usw. Wir versuchen so etwas natürlich kommen zu sehen um es im Vorfeld durch Ablenkung oä. zu verhindern. Ist es passiert, so reagieren wir, indem wir deutlich "Nein" sagen, erklären warum er das nicht darf und ihn aus der Situation rausnehmen. "Freunde" und Bekannte geben uns nur unsinnige Tipps wie zurück beissen oder unter die kalte Dusche stellen was für uns nicht in Frage kommt. Aber was können wir machen? Wir sind mittlerweile regelrecht gefürchtet denn unser Sohn beisst immer bis aufs Blut, verbeisst sich auch schon mal. Liebe Grüße Kügelchen
Hallo, Beißen gehört in das aggressive Urrepertoire von uns Menschen. wobei die Kleinkinder diese Reaktion weitaus am stärksten zeigen. Manchmal hängt das Beißen auch mit den Zahndurchbruch zusammen, wobei bei einem 2 1/2-jährigen, die Zähne eigentlich alle durch sein müssten und nur noch der Aggressionstrieb als Stimulans infrage kommt. es ist natürlich wichtig, dass man als Eltern das Beißen in diesem Alter durch eindringliches Ermahnen zunächst einmal im Zaum hält. Gemäß den Regeln der Induktion (s. gezielter Suchlauf) kommt jetzt und mehr auch das belehrende Spiel zur Förderung der Empathie zum Zuge. Dadurch lernt das Kind sich selbst in seine Reaktionen zu begrenzen. Als Erwachsener auf die gleiche Weise zu reagieren wie das Kind, um es zu begrenzen, kommt einer erzieherischen Bankrotterklärung gleich. Man erreicht das Gegenteil, weil man das Kind legitimiert so weiter zu machen. Außerdem stimuliert man es, noch heftiger zu reagieren als bisher. Und abschreckene Strafen, wie kalte Duschen, kommen der Misshandlung gleich. Solche Fehler dürfen Sie auf keine Fall machen. Werden Sie Zeuge solcher Handlungen im Bekanntenkreis, müssen Sie sogar nach neuester Rechtstprechung eingreifen. Viele Grüße
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