Clumsi
Mein Sohn wird diesen Sommer fünf Jahre alt. Er ist kognitiv wohl relativ weit und macht sich viele Gedanken, d. h. fragt sich, wie alt er sein wird, wenn er mal stirbt, erfindet Zahlenfolgen (21436587...), addiert im Zahlenraum 20 und diktiert mir Geschichten. Insgesamt ist er fröhlich und lässt sich auf bekannte Regeln ein. Durch Corona war er ja leider längere Zeit nicht mehr in der Kita, aber als er da noch war, ist nichts besonderes hinsichtlich seines Verhaltens aufgefallen - außer dass er sehr klug sei. Nun das Problem: Seit Neuestem ärgert er fremde Kinder ohne erkennbaren Grund: Er brüllt sie an wie ein Dinosaurier und will ihnen,, Angst machen", stellt sich ihnen in den Weg und wenn ich nicht einschreite, haut er sogar manchmal. Ich möchte ihm eigentlich die Möglichkeit geben, solche Sachen selbstständig,, auszufechten", Kinder erziehen sich ja auch gegenseitig, aber 1. Ist Wehtun nunmal ein Tabu und 2. schreiten so oft die Eltern von anderen Kindern schon beim,,Anbrüllen wie ein Dinosaurier" ein. Das nervt mich, da sich dann meiner Meinung nach auch keine Sozialkompetenz entwickeln kann, gleichzeitig macht es mich wütend auf meinen Sohn und ich frage mich frustriert, warum er sich so verhält. Ich hoffee, dass es sich um jungenhaftes Konkurrenzverhalten dreht und er nur lernen muss, dieses angemessen auszutragen - ab April geht er wieder in die Kita, vielleicht wird es dann einfacher. Mit seiner besten Freundin spielt er relativ friedlich. Sie balgen gern,, fair".
Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes braucht Sie nicht zu beunruhigen. Es ist ganz normal und vielleicht hat sich auch durch den ausgesetzten Kita-Besuch ein wenig Dominanzstreben angestaut. Das wird sich ab April in der Kita bestimmt schnell wieder geben. Die meisten Kinder erproben im Laufe ihrer Entwicklung, wie stark bzw. mächtig sie sind. Dazu gehört es, andere Kinder zu ärgern, ihnen zu drohen oder Angst zu machen. Das sollte natürlich alles im altersverträglichen Rahmen stattfinden. Diese Prozesse sind wichtig, damit Kinder Erfahrungen mit diesen inneren Strebungen machen. Sie helfen ihnen auch, sich zunehmend aus dem eigenen Gefühl der Kleinheit und Machtlosigkeit (z.B. gegenüber Erwachsenen, Eltern) zu lösen. Gleichzeitig hat Ihr Sohn ja bereits viele soziale Kompetenzen. Er weiß schon, dass man anderen keine Angst machen darf. Deshalb macht es ja solchen Spaß. Er kann diese Kompetenzen in anderen Bezügen ja auch schon gut anwenden (s. das Spiel mit der besten Freundin). Und natürlich gehört zu dieser Art von Dominanzstreben auch, dass es von der Umwelt "zurecht gestutzt" wird. Das können die anderen Kinder sein; das können aber durchaus auch deren Eltern oder Sie sein, wenn Sie das Verhalten nicht mehr für angemessen halten. So lernen Kinder sozial anerkanntes von nicht anerkanntem Verhalten zu unterscheiden und ihr Verhalten dementsprechend anzupassen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass dieses Verhalten bei Ihrem Sohn zu sehr im Vordergrund steht, können Sie in Erwägung ziehen, ob es ihm an Bestätigung mangeln könnte. Ihr Schreiben lässt nicht darauf schließen, aber aus der Ferne ist das schwer zu beurteilen. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie bei ihm sind, auch wenn Sie nicht jedes Verhalten von ihm billigen. Er braucht die Sicherheit, dass er in Ordnung ist, sein Verhalten vielleicht nicht immer. Das ist ein großer Unterschied. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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