Beany1692
Hallo Frau Henkes, vielen Dank vorab. Es geht um meinen großen Sohn, der in 2 Wochen 3 wird. Er war schon immer eher aktiv, laut, brauchte viel Beschäftigung. Er kam mit 18 Monaten zur Großtagespflege mit 9 Kindern, das hat gut geklappt. seit August geht er in eine größere Kita mit teiloffenem Konzept. Und seit 2 Monaten ist er großer Bruder. Er war schon jeher auch eher schlecht zu begrenzen, aber im Rahmen. Wir haben auch keine richtigen Vergleichsmöglichkeiten im näheren Umfeld. Schon wenige Wochen vor der Geburt drehte er nochmal richtig auf, suchte auf allen Wegen Aufmerksamkeit, hatte Probleme ins Spiel zu kommen und war noch sprunghafter als sonst. Wir machen (auf meinen Wunsch und nach mehrmaligen Klagen bei der KiÄ) spielerische Frühförderung seit Frühjahr. Wir haben dann Fortschritte festgestellt, aber in der letzten Zeit wird es wieder extrem schlimm. Er scheint wie rastlos, kann sich nicht alleine beschäftigen und selbst wenn wir mit ihm spielen, geht er ganz oft nach einer Minute aus dem Spiel und sucht sich was anderes. Spielzeug wird schon rotiert und ist begrenzt. Die Kita hat uns jetzt auch rückgemeldet, dass er dort zeitweise unruhig ist und sie beschreiben ihn als impulsiv, weil er manchmal in das Spiel von anderen kracht und das Spielzeug haben will, was er dann auch wegnimmt und dann kommt es zu Konflikten (wobei ich dachte, dass das alterstypisch ist?); und er zeige eine motorische Unruhe. Das Wegnehmen kenne ich überhaupt nicht von ihm. Bei privaten spieltreffen fragt er oft erstmal, bevor er etwas nimmt. Ich hab natürlich jetzt die Sorge, dass er sich selber durch sein Verhalten ausgrenzt. Die Kita wollte sein Verhalhen jetzt nicht zu hoch hängen und noch 1/2 Jahr abwarten bzw beobachten. Zeitweise hat er auch mit seinen Emotionen zu kämpfen und kriegt sofort einen Wein/wutanfall, wenn etwas nicht so läuft wie er will (bspw. Er will, dass der Bruder im Hochstuhl sitzt und ich nehme ihn raus oder ich ziehe ihn die falsche Jacke an oder ich schneide seine Banane falsch durch usw). Wir haben uns auch bereits um eine Familienhilfe gekümmert, die 1x wöchentlich kommt. also wir sind immer bemüht, an unserer Situation zu arbeiten. Bei der U7a habe ich die Unruhe auch wieder angesprochen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass einen auch keiner richtig helfen kann, weil er noch so jung ist. Manchmal denke ich, alles, was er zeigt, spricht für ADHS und ich fühle mich einfach hilflos. Ich wünschte einfach etwas mehr Leichtigkeit und weniger Theater.. wir recherchieren und belesen uns, aber diese Unruhe und das sprunghafte ist einfach immer da. Haben Sie noch Tipps für uns? Klingt das nach AdHS? Oder kann das wirklich noch alterstypisch sein und durch das Geschwister noch weiter gepusht? Wann könnte man eine Diagnostik machen?
Guten Tag, das von Ihnen beschriebene Verhalten Ihres Sohnes ist für einen Dreijährigen nicht ungewöhnlich und kein Anzeichen von ADHS. Ihr Sohn scheint zum einen noch in der Trotzphase zu sein. Zum anderen hat er die Entthronung durch den Bruder noch nicht bewältigt und hat Angst, der Bruder können ihm Sie und Ihre Liebe und Aufmerksamkeit wegnehmen. Es ist also sehr verständlich, dass Ihr Sohn aktuell mit seinem Verhalten Ihre erhöhte Aufmerksamkeit bekommen möchte. Für ihn ist das die Versicherung, dass Sie ihm erhalten bleiben. Zeigen Sie Ihrem Sohn auf vielfältige Weise, dass Sie ihn weiterlieben und beachten wie zuvor. Mit zunehmender Sicherheit diesbezüglich wird er sein Verhalten ändern können. Dreijährige zeigen noch häufig impulsives Verhalten. Das ist normal, da Dreijährige noch nicht lernen konnten, aggressive Strebungen sozial angemessener zu integrieren. Die Erzieher/innen haben gewiss pädagogische Maßnahmen, mit denen sie diesem Verhalten begegnen. Trösten Sie Ihren Sohn, wenn er weint, weil er seinen Willen nicht durchsetzen kann. Für einen Dreijährigen ist das noch schwer erträglich. Ihr Sohn kann sich dadurch von Ihnen verstanden fühlen und nach der Beruhigung gemeinsam mit Ihnen nach Alternativen suchen. Setzen Sie Ihrem Sohn wenige Grenzen, aber achten Sie auf die Einhaltung von Ihnen gesetzter Grenzen. Das gelingt meist weniger mit Worten als mit begrenzenden Handlungen, z.Bsp. indem Sie Ihren Sohn festhalten oder an etwas hindern. Das Spielverhalten Ihres Sohnes ist ebenfalls nicht ungewöhnlich für einen Dreijährigen. In diesem Alter können Kinder sich oft noch nicht lange alleine beschäftigen. Sie halten sich lieber in der Nähe der Eltern auf. Mir ist nicht ganz klar, was die Frühförderung und die Familienhilfe bei Ihrem Sohn erreichen sollen. Für Ihren Sohn ist es eine sehr wichtige Erfahrung, zu spüren, dass er in Ihren Augen, so wie er ist, vollkommen richtig und gut ist. Nur dann kann er sich später selber so annehmen, wie er ist. Bereits Dreijährige können spüren, wenn die Eltern sie in ihrem Sosein nicht komplett akzeptieren und ihr Verhalten besondere Maßnahmen zu erfordern scheint. Das kann sich auf die Entwicklung des Selbstwertgefühls hemmend auswirken. Unter dieem Aspekt kann es für Ihren Sohn hilfreich sein, wenn Sie sich den Ideen aus der Kita anschließen und Ihrem Sohn zunächst einfach Zeit lassen, sich in seinem Tempo zu entwickeln. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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