Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

fremdeln?

Frage: fremdeln?

julchen1986

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Sehr geehrter Dr. Posth, Tochter (14 Wo.) reagiert seit ca. 1 Wo. insbesondere auf meinen Vater, abgeschwächt auch auf 2-3 weitere Pers. mit fremdeln (kritisches Mustern, bei Näherkommen oder Ansprache weinen, auf dem Arm schnelles "reinsteigern" ins Schreien.) Das Verh. ist nicht immer gleich stark ausgeprägt, manchmal wird z.B. Ansprache und Nähe toleriert. Der angefremdelte Opa ist sehr ruhig und liebevoll mit T., Kontakt immer in unserem Beisein, kein "Schlüsselerlebnis" für uns erkennbar. Wir nehmen T. sofort zu uns auf den Arm, wenn sie beschr. Verhalten zeigt, wo sie sich meist schnell beruhigt. Überlegen gerade zusammen mit Opa, wie wir dem Verhalten am besten begegnen? Wieviel Distanz wahren ohne den Kontakt zu meiden? Opa "traut" sich schon fast nicht mehr in ihre Nähe. :-) Liebe Grüße Julia


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Julia, das Fremdeln ist ja ein vorübergehendes Phänomen. Das muss man wissen. Ängstlich veranlgte Säuglinge fremdeln früh und meist auch heftig. Aber auch sie gewöhnen sich über kurz oder lang an die Personen, die häufig mit im Haushalt sind. Da sollte sich der Großvater nicht grämen. Er wird schon von seiner Enkelin vol akzeptiert werden und geliebt werden. Nur im Moment ist es schwierig, weil schon so früh starke Bindungsimpulse auftreten und außer den Bindungspersonen niemand dem Baby zu nahe kommen darf. Man bleibt bei einem fremdelnden Säugling als Nicht-Bindungsperson am besten auf Distanz und hält immer wieder Blickkontakt, wenn es das Baby aushält. Es ist logisch, dass man ein freundliches Gesicht macht, lächelt, ein Handbewegung macht oder das Baby mit leicht erhobener Stimme anspricht (sog. Ammensprache). Erst wenn man klar erkennen kann, dass sich das Baby einem in freudiger Stimmung zuwendet, darf man sich ihm dann vorsichtig nähern. Ein Schlüsselerlebnis gibt es für das Fremdeln nicht, denn es ist keine echte Furcht. Die Unsicherheit und Angst entsteht aus einem Urgefühl von Sorge vor Verlust der Sicherheit durch Bindungsverlust. Wahrscheinlich war das vor tausenden von Jahren, als die Menschen noch in der freien Natur lebten, ein echter Überbensvorteil, wenn sich das Baby bald nach der Geburt fest an eine bestimmte Schutzperson band, und die war in der Regel die Mutter. Die Bindung selbst ist dann wieder die Voraussetzung für die spätere Ausrichtung als Person im sozialen Verband. Viele Grüße


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