HappyMami39
Liebe Frau Dr., mich beschäftigt folgende Frage; wie wichtig sind Geschwister für die Entwicklung eines Kindes bzw eines Menschen. Mein Sohn ist 3 und hat eine Stiefschwester die 17 ist und kaum bei uns ist. 1 mal im Jahr. Sonst auch kein tel kontakt oder ähnlichem zwischen den beiden. Praktisch aus meiner Sicht kein Geschwisterverhältnis. Nun bin ich 42 und mein Mann 44. wir möchten eig keine weiteren Kinder. Fragen uns dennoch ob es für unser Sohn ein großer Nachteil ist ohne Geschwister aufzuwachsen. Was ist Ihre Einschätzung zu diesem Thema. Wie nachteilig ist so was? Und was konkrekt können die Nachteile sein? Wie würden diese mögliche Nachteile sich in seiner Entwicklung zeigen? Er ist ein gut entwickelter Junge bisher. Danke im Voraus.
Guten Tag, zu Ihrer Frage gab es ja auf dieser Seite bereits verschiedene Anmerkungen, die die Vor- und Nachteile des Einzelkinderdaseins beschrieben haben. Grundsätzlich kann ich dazu sagen, dass es nicht schädlich ist als Einzelkind aufzuwachsen. Oft wird vermutet, dass Einzelkinder es in der Entwicklung eines angemessenen Sozialverhaltens schwerer haben. Das muss aber nicht sein. Sie als Eltern können für genügend soziale Kontakte sorgen und ihrem Sohn Begegnungen und Freundschaften ermöglichen, in denen er soziale Kompetenzen erwerben kann. Im übrigen erwerben Kinder diese auch im Umgang mit Erwachsenen. Vielleicht lässt sich ja auch der Kontakt zur Stiefschwester noch ausbauen. Wenn die Stiefschwester sich bei Ihnen erwünscht fühlt, findet sie möglicherweise Gefallen daran, eine große Schwester zu sein, die für den kleinen Bruder wichtig ist. Da könnern auch bei großem Altersunterschied gute Geschwisterbeziehungen entstehen. Für eine gute Entwicklung Ihres Sohnes müssen Sie kein weiteres Kind bekommen. Aber vielleicht zeigt Ihre Frage auch, dass der Kinderwunschgedanke bei Ihnen doch noch nicht abgeschlossen ist, Sie sich ihm aber lieber (vorsichtshalber) vom Kind her nähern. Bleiben Sie ruhig bei sich, wenn Sie Ihren ureigensten Wünschen auf die Spur kommen wollen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
cube
Ein Kind nur zu bekommen, weil es für das andere Kind evt. besser wäre, halte ich für keinen guten Grund. Entweder wollt IHR als Paar noch ein Kind oder eben nicht. Einzelkinder sind weder bevor- noch benachteiligt gegenüber Geschwisterkindern. Es ist einfach anders. Beides hat Vor- oder auch Nachteile, die man aber nicht gegeneinander aufwiegen kann. Ihr könnt zB Pech haben und die beiden bilden kein gutes Team. Jeden Tag Streit zu schlichten statt 2 schön zusammen spielende Kinder ist auch kein Spaß. Aktuell würde euer Großer (sofern du jetzt sofort schwanger würdest) 4 sein und ein Baby-Geschwisterchen bekommen. Bis da zusammen gespielt werden kann, ist euer Großer schon in der Schule, während der/die Kleine gerade mal 1? Jahr im Kiga ist. Mit Glück kümmert sich euer Großer dann trotzdem gerne ums kleine Geschwisterchen - eher aber wird er vermutlich nicht ganz so viel als Schulkind mit einem Kleinkind anfangen können bzw. einfach seinen eigenen Freundeskreis haben, der aber so gar nicht mit einem 2-jährigen zusammen passt. Heißt für euch: Aktivitäten etc müssen immer so geplant werden, dass es für beide Kids passt bzw. ihr als Eltern müsst euch da auch mal organisieren, dass du zB mit dem Kleinen zum Spielplatz gehst und Eis backst und Papa mit dem Großen ins Schwimmbad geht und Action macht. Klar, Geschwister sind nie alleine und fühlen sich nicht so schnell ausgeschlossen wenn die Eltern mal sagen, dass sie jetzt gerne mal ihre Ruhe haben wollen - das ist dann geteiltes "Leid" während ein Einzelkind sich schnell aus seiner einzigen sozialen Gruppe zu Hause (Eltern) ausgeschlossen fühlt. Geschwister lernen teilen - theoretisch. Sie können aber auch "lernen", das man immer alles verteidigen muss ;-) Es gibt einfach nicht DEN Vor- oder Nachteil. Und schon gar nicht einen, weswegen man ein weiteres Kind bekommen sollte, obwohl man als Paar die Familienplanung eigentlich als abgeschlossen betrachtet. Gäbe es den, müssten ja zB alle Einzelkinder benachteiligt sein, Auffälligkeiten zeigen - das ist aber nicht der Fall.
ayla.auel
Hi, Ich gebe cube in allem Recht und möchte Dir anhand von persönlichen Beispielen das bildlich darstellen. Wir haben insgesamt 3 Kinder: Unser Sohn geboren in 2006 war 9,5 Jahre ein Einzelkind und auch ein Einzelenkelkind, er hat das genossen und verflucht. Und hat deshalb, als Ausweg, seine Freunde in Familien mit mehreren Kindern gesucht und die dazugehörigen Geschwister waren dann auch seine Freunde. Seine Geburtstagsfeiern waren mit bis zu 25 Kindern immer gut besucht. Dann bekamen wir 2015 überraschend Zwillingstöchter. Und die waren nie Einzelkinder und auch das ist Fluch und Segen zugleich. Grade im Lockdown war es ein Segen, denn der Spielpartner war immer da und mit den gleichen Interessen. Aber auch im Alltag immer da, nie was für sich. Hier herrscht Futterneid vom Feinsten. Du siehst, es gibt alles. Achso, zu Dritt sind sie übrigens eine Mauer gegen alle von außen und ganz besonders gegen uns Eltern. Aber auch das ist gut.
cube
Warum macht ihr euch bei einem nach eigener Aussage gut entwickeltem Kind überhaupt Gedanken darüber, dass er sich schlecht entwickeln könnte? Bei solchen eher grundlosen Befürchtungen stecken oft eigene Ängste oder negative Erfahrungen dahinter, die man dann auf´s Kind projeziert. Oder schlicht eigene Unsicherheit darüber, ob man den Eltern-Job gut genug macht. Ihr habt ein gut entwickeltes 3-jähriges Kind und offenbar keine echten Grund/Probleme, weswegen ihr euch sorgen müsstest. Sucht nicht nach mögliche Problemen/Nachteilen aus Angst, nicht perfekt genug zu sein sondern erfreut euch an eurem offenbar gut geratenen Kind :-)
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