Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Einschlafprobleme

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Einschlafprobleme

BeccaB91

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, unser Sohn ist nun 24 Wochen alt. Seit einer Woche fällt es ihm schwer abends einzuschlafen. Er wälzt sich hin und her, schließt die Augen und öffnet sie kurz darauf wieder, er zappelt dann und seufzt... Das geht mehrmals so und dann fängt er auch an zu wimmern. Er verhält sich also so ähnlich wie ein Erwachsener mit Einschlafstörungen. Teilweise zieht sich das eine Stunde bis er endlich einschläft. Zur Erläuterung: seit er wenige Wochen alt ist, haben wir das gleiche Ritual. Die letzte Stunde vor dem Schlafen wird nur noch vorgelesen, gekuschelt und schließlich gestillt. Dann wickle ich ihn, ziehe dem Schlafsack an etc. Dabei ist nur ein Nachtlicht an und ich rede sehr leise. Ich lege ihn in sein Bett, der Papa liest ganz kurz etwas vor und geht dann raus. Ich mache die Spieluhr an, sage, dass jetzt geschlafen wird, gebe ihm den Schnuller und halte seine Hand bis er schläft (anders schläft er nicht ein). Wenn er nun so unruhig ist, streichle ich ihn und beruhige ihn leise. Ich möchte gerne verstehen, warum es ihm plötzlich so schwer fällt? Körperlich ist alles im Ordnung. Wir waren erst beim Kinderarzt. Können Sie mir einen Rat geben, wie ich ihm helfen kann oder was wir verändern sollten? Vielen Dank. Viele Grüße Rebecca


Liebe Rebecca, Kinder entwickeln und verändern sich. Und sie nehmen immer mehr wahr, müssen immer mehr verarbeiten und das kann zu Unruhe führen. Insbesondere bei der Einschlafsituation. Das ist gar nicht ungewöhnlich, braucht Ihnen keine Sorgen machen. Was Sie machen können ist, dabeizubleiben ohne unruhig zu werden. Aushalten, dass sich was verändert hat, ohne dass Sie genau wissen was (wird noch oft passieren), und im Moment mehr Zuwendung und Zeit nötig ist. Es ist eine gute und verbindende Erfahrung für alle, wenn neue Situationen nicht verunsichern müssen, sondern Sie(die Eltern) in der Lage sind, beruhigend und gelassen damit umzugehen. Weiterhin viel Freude mit Ihrem Kind. Dr.Ludger Nohr


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