Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Einschlafen

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Einschlafen

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Hilfe Probleme mit dem Einschlafen! Lieber Dr. Posth,mein Sohn ist jetzt viereinhalb Monate alt und hat die ersten drei Monate super geschlafen. Sehr früh durchgeschlafen und auch meist von alleine eingeschlafen. Seit dem er ca. 14 Wochen alt ist steigern sich allerdings seine Einschlafprobleme. Tagsüber schläft er momentan nur ein, wenn ich ihn im Arm trage, Auto fahre oder mit dem Kinderwagen unterwegs bin. Abens schläft er meist beim Stillen ein. Wenn nicht und ich ihn wach ins Bett lege, fängt er nach kurzer Zeit an zu weinen und lässt sich auch nicht durch Einschlaflieder, streicheln etc. beruhigen, bis ich ihn dann doch wieder auf dem Arm einschlafen lasse oder noch mal an die Brust legen. Tagsüber ist es ähnlich. Ich merke, dass er müde wird und lege ihn ins Bettchen oder den Kinderwagen, aber er wird dann immer quengeliger, bis er schreit.Ich habe Angst,dass wenn ich jetzt so weitermache, seine Einschlafprobleme noch schlimmer werden,oder kann sein dass es eine Phase ist?


Stichwort: Einschlafprobleme beim Säugling Hallo, Sie müssen das Problem anderes herum betrachten. Bisher hatten Sie das Glück, daß Ihr Sohn ein bequemer Schläfer gewesen ist. Nun ist er aber über 4 Monate alt und vielmehr an seiner Umwelt interessiert. Außerdem ist er jetzt ein feste Bindung eingegangen, nämlich zu Ihnen als seine Mutter. Jede Trennung von Ihnen, die damit endet, daß sie ihm nicht mehr zur Vefügung stehen, endet mit seiner Angst, Sie wieder zu verlieren. Folglich schreit er, bis Sie sich ihm wieder zuwenden und seine Bedürfnisse stillen. Es gibt kaum einen Säugling, der sich brav ins Bett legen läßt und ruhig einschläft. Lassen Sie sich da kein X für ein U vormachen. Hier wird nur ein Wunschdenken der Erwachsenen zum Ausdruck gebracht, und viele Eltern prahlen damit, ihnen wäre es gelungen, diesen Elternwunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Einige Elternberatungsprogramme unterstüzen diese Eltern in ihrem Wunschdenken und empfehlen dosiertes "Schreien lassen" bis zur Erschöpfung des Säuglings. Irgendwann schläft er dann aus Kraftlosigkeit und Enttäuschung ein. Die Bindung zu den Eltern leidet aber erheblich und die psychische Entwicklung des Säuglings ebenfalls. Die Folgen werden den Eltern verschwiegen oder aus Prinzip gar nicht erst wahrgenommen. Neuere Beobachtungen und Untersuchungstechniken, beweisen aber, daß die folgen für die psychische Struktur des Säuglings und Kleinkindes erheblich sind. Daher empfehle ich hier ein ganz anderes vorgehen, das Sie instinktiv schon anwenden und das Sie in meine Langtexten und Suchlaufbeiträgen ausführlich studieren können. sie können versichert sein, daß sich das Einschlafverhalten Ihres Sohnes mit der Zeit durch Ihren hohen Einsatz wieder erheblich verbessert. Viele Grüße


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