Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Einschlafen an der Brust

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Einschlafen an der Brust

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guten Tag, ich bin mutter eines 2monatigen jungen. er wird gestillt. am liebsten schläft er an der brust ein. ich weiß nicht, ob ich ihm das gewähren soll. meine befürchtung ist die starke gewöhnung daran und dass ich als mutter nicht mal für einen abend abkömmlich bin. im suchlauf habe ich gefunden, dass sie das einschlafstillen junger säuglinge für richtig halten, der mutter eines 9 monate alten babies sagten sie, es sei nicht mehr angemessen. wie lange ist es denn angemessen? wie stark ist die gewöhnung daran? ist das umkehrbar? oder soll ich lieber schon jetzt andere einschlafhilfen finden? ich plane, nicht länger als 1 jahr zu stillen. mein kinderarzt sagt übrigens (wie die einschlägige literatur auch): "bloß nicht an der brust einschlafen lassen - das rächt sich". danke für ihren geschätzten rat, andrea


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Andrea, "einschlägige Literatur" empfiehlt längst nicht immer das Richtige. Es hat unendliche viele sogenannte Pradigmenwechsel in der Kinderheilkunde gegeben, wobei manchmal nach einiger Zeit genau das Gegenteil von dem behauptet oder empfohlen wurde, was vorher angesagt war. Stillgruppen, auch B. Welter hier im Forum, empfehlen wieder andere Vorgehensweisen als Kinderärzte(innen) und so weiter. Das Stillen erfüllt im Leben eines Säuglings streng genommen zwei Funktionen: erstens Ernährung und zweitens Beruhigung und Bedürfnisbefriedigung. Letzteres erfüllt das Saugen allein, daher funktioniert prinzipiell auch ein Schnuller. Natürlich gewöhnt sich ein Säugling an solche Regelmäßigkeiten, und das hat die Natur auch so vorgesehen, denn der Säugling kann seine inneren Gefühle eben nicht alleine regulieren. Dazu vetritt die Gruppe um M. Papousek (Münchener Schreiambulanz) eine andere Meinung, das weiß ich. Aber hier im Forum verbreite ich bewußt eine andere Ansicht und meine, dafür genügend empirische und wissenschaftliche Gründe anbieten zu können (s. auch mein Langtext, link oben links, Teil1). Wenn also Gewöhnung gewollt ist und diese zur Beruhigung innerer, angespannter Gefühlzustände im Säugling beiträgt, dann ist diese Gewöhnung sehr nützlich. Dagegen spricht nicht, daß ein Säugling zum Ende seines ersten Lebensjahres von dieser Praktik u.U. wieder entwöhnt werden muß (falls er sie nicht spontan aufgibt), was auf sanfte Weise über ein attraktives Alternativangebot geht. Aber darüber können wir ja beizeiten reden. Viele Grüße


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