Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Davon laufen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Davon laufen

Aghlp

Gute Tag Ich habe das Problem, dass, wenn meine Tochter (2 Jahre) ein Nein zu hören bekommt, beleidigt davon läuft. Beispiel: Sie will auf dem hohen Barhocker essen und nicht auf ihren Kinderhochstuhl sitzen. Ich erkläre ihr, dass das mein bzw. Mamas Stuhl ist und sie auf ihren Sitz kann. Dann ist Theater. Weinen. Schreien. Und das schlimmste: Sie läuft dann einfach beleidigt weg (geht beispielsweise ins andere Zimmer und kommt nicht mehr). Sie vergisst es dann auch nicht und ist dann trotzig. Oder schaut mir nicht mehr ins Gesicht/ bzw. Ignoriert. Ich persönlich finde das schon eine heftige Form von Trotzverhalten. Bei meinem Sohn war das nicht so extrem.  Ist das Weglaufen und so extrem beleidigt sein normal? Das erinnert mich irgendwie an meine Cousine, die jetzt 50 Jahre ist und die ganze Familie immer noch vor ihrem beleidigt sein Angst hat. Weil sie dann so tief beleidigt ist, dass sie dann Jahrelang mit den Personen nicht spricht. Als Kind war sie anscheinend auch so. Die Cousine kann auch nicht verzeihen bzw. Vergessen. Aus Angst vor ihrem Kontaktabbruch / Liebesentzug neigt die ganze Familie dann dazu, ihr ihre Fehler nicht zu sagen, bzw. Konflikte mit ihr aus dem Weg zu gehen. Es macht mir Angst, wenn ich mir vorstelle, dass meine Tochter auch so werden könnte. Wie kann ich das verhindern bzw. Die Wahrscheinlichkeit minimieren? 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist eine durchaus normale Trotzreaktion. Wichtig ist Ihre elterliche Reaktion darauf, damit Ihre Tochter einen angemessenen Umgang mit ihren Frustrationen erlernt. Sie wird dann ganz gewiss nicht so wie Ihre Cousine. Ihre Tochter braucht die Sicherheit, dass Sie ihr und ihrem kleinkindlichen Verhalten gewachsen sind und ihre Ausbrüche unbeschadet überstehen. Sie lassen Ihr Verhalten nicht von der Angst vor Liebesentzug leiten, zumal Sie ja wissen, dass Sie es mit einem recht hilflosen Kleinkind zu tun haben. Wenn Ihre Tochter wegläuft, können Sie das dulden und aushalten. Sollte es zu lange dauern, können Sie ins andere Zimmer gehen und sie gelassen fragen, ob sie nicht zurückkommen möchte, um aufzuessen. So erfährt Ihre Tochter, dass Sie sie nicht vergessen haben, aber auch dass Sie sich nicht von ihr manipulieren lassen. Es ist auch in Ordnung, wenn sie Sie eine Weile nicht anschaut. Stellen Sie einfach fest: "Ach, hast du heute schlechte Laune. Das ist ja schade für dich. Ich wollte doch noch mit dir zusammen was Schönes machen." o.ä. Ihre Tochter braucht in all ihrem Trotzverhalten die Sicherheit, dass die großen, starken Eltern durch ihre kindlichen Trotzanfälle nicht zu erschüttern sind. Die Trotzphase ist für Kleinkinder oft anstrengend. Bei den Eltern Verständnis und Unterstützung zu finden, ist hilfreich, um in dieser Phase die nötigen Entwicklungsschritte zu machen.  Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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