Krabbelbär123
Ich habe einen Beitrag zur bindungsverwirrung gelesen und bin beunruhigt. Meine Tochter kam mitten im lockdown zur Welt, ihr Vater daher seit dem im Homeoffice. Ihr Papa hat alle Aufgaben immer mit übernommen, außer stillen natürlich. Er hat es in meinen Augen schon so „übertrieben“, dass es oft zum Streit kam. Wenn meine Tochter mal mit mir gelacht hat, hat er das ganze immer unterbrochen, unabsichtlich angeblich aber er hat ihr und auch mir immer klar gemacht, dass eigentlich er die „Mama“ und einzig wichtige Person ist. Nach 4-5 Monaten habe ich die Notbremse gezogen, klare Regeln aufgestellt und es wurde alles wieder normaler. Ich darf seit dem wieder als Mals fungieren und meine Psyche erholte sich langsam. In der Zeit als Papa sich so aufgespielt hat, hat meine Kleine mich sogar oft ignoriert, nicht mehr angeschaut etc. Jetzt haben wir beide ein gutes Verhältnis zu ihr, ich übernehme so gut wie alles im Alltag und Papa ist ihr Liebling wenn’s ums spielen geht. Sobald ihre Oma da ist sind wir beide abgeschrieben, da kann ich sogar gehen ohne dass sie weint, das geht wenn sie bei Papa ist und ich gehe nicht. Habe irgendwie Angst, dass diese Zeit der Bindung zu meiner Tochter und mir geschadet hat. Liegt da eine Bindungsverwirrung vor? Wenn dem so ist, wie kann ich vorgehen jetzt?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das verwirrende für ein Kind ist nicht die "doppelte" Zuwendung der Eltern, sondern die Konkurrenz und die resultierende ungesunde Atmosphäre. Insofern war es gut, dass durch Ihre Maßnahmen nicht nur mehr Klarheit entstand, sondern sich auch die Stimmung verbesserte. Das war wesentlich, weil sonst Loyalitätskonflikte durch die Konkurrenz entstehen, die alle Beziehungen erschweren und belasten können. Wir wissen heute, dass Bindung nicht einfach mal da ist und gut oder schlecht bleibt, sondern immer wieder verändert und neu gelebt werden muß. Sie haben also alle eine (weniger schöne) Erfahrung gemacht aber auch korrigiert und in die richtige Richtung verändert. Wenn also alle ihr Bindungsangebot ohne Neid oder Konkurrenz zeigen und leben können, dann muß da nichts Belastendes zurückbleiben. Dr.Ludger Nohr
Krabbelbär123
Nachtrag, sie ist 1,5 Jahre alt
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