Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Bezugsperson/Regression

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Bezugsperson/Regression

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Hallo Herr Dr. Posth, am 7.09. hatte ich Ihnen schon einmal eine Frage gestellt ("Trennungsangst (sorry lang)"). Ich habe mir Ihre Antwort zu Herzen genommen und mir Ihren Text nochmals durchgelesen und auch die von Ihnen empfohlenen Antworten. Vieles verstehe ich jetzt tatsächlich besser. Ich habe nun noch 2 kleinere Fragen: 1. Wie beschrieben haben mein Mann und ich uns die Pflege und das Kümmern um das Kind geteilt und auch darauf geachtet, daß es (das Kümmern) relativ ausgeglichen ist. Ist es trotzdem natürlich, daß meine Tochter in ihrer Phase der Regression mich (die Mutter) als ihre Bezugsperson ausgesucht hat? Warum nicht meinen Mann? Haben nur die kurzen 2 Wochen, in denen ich sie stillen konnte, das bewirkt (danach war es ja ausgeglichen zwischen mir und meinem Mann)? Ist es überhaupt gut (oder anders: Ist es überhaupt möglich), die Pflege etc. des Kindes zwischen zwei Personen aufzuteilen, oder ist nicht sowieso einer "dominanter" als der andere? 2. Sie sagen, daß man die Regression erkennen und verstehen muß. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann bedeutet der Umgang damit, das Kind in dieser geistigen Phase so lange gewähren zu lassen, bis es wieder so gefestigt ist, daß es auch emotional bereit ist, in die nächste Entwicklungsstufe zu gehen, obwohl es diese vom Alter her schon erleben müßte. Ist diese Interpretation korrekt?


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, ja, ich vermute auch, daß sich ein Kind, wenn es auch von Mutter und Vater im Wechsel in der Säuglingszeit gepflegt wird, eine dieser beiden Person als primäre Bezugsperson auswählt. Wahrscheinlich trifft es meist die Mutter, aber ich kenne auch Fälle, da ist es offensichtlich der Vater. Mit Ihrer Interpretation der Regression haben Sie vollkommen recht. So ist es gemeint. Allerdings mögen viele Eltern den Vorgang der Regression nicht, da sie ihr Kind immer lieber altersgerecht sehen, oder sogar ein Stückchen voraus. Aber Regression sollte immer ein vorübergehender Vorgang sein. Regression steht übrigens in einem gewissen Gegensatz zu verhaltenstherapeutischen Grundprinzipien. Viele Grüße


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