leoleo
Guten Tag Frau Henkes, ich würde gerne ihre Einschätzung zu folgenden zwei Szenarien hören, in welchem Umfang wir unseren Sohn in Zukunft betreuen lassen wollen. Zum einen haben wir die Möglichkeit einen Betreuungsplatz in einem Waldorfkindergarten ab 3,5 Jahren zu bekommen, in dem uns die Stimmung und das Konzept sehr zusagen. Da wir in einer anderen Gemeinde wohnen könnten und müssten wir jedoch um ins "System" zu kommen ab 2,5 Jahren das Spielgerätlein besuchen. Mittwochs bis Freitag von 9-12 Uhr ohne Eltern. Ab August werden wir dort ein Jahr lang eine Eltern-Kind Gruppe einmal wöchentlich a 1,5 Stunden besuchen. Die Leitende Fachkraft dieser Gruppe übernimmt ebenfalls die Vormittags Betreuung ohne Eltern. Als Vorteil sehe ich den nahtlosen Übergang und eine sanfte Eingewöhnung an, außerdem für mich auch sehr wichtig, die Zusage auf einen Kindergartenplatz der uns sehr zusagt in einer Waldgruppe des Waldorfkindergartens. Andererseits würden wir die Betreuung eigentlich nicht benötigen und ich kann mir noch gar nicht vorstellen unseren Sohn mit 2,5 Jahren alleine dort zu lassen. Bisher kam für uns nur das zweite Szenario in Frage, ab 3,5 Jahren einen Vormittagsplatz anzunehmen. Wie wahrscheinlich überall sind die Kindergartenplätze rah und ich habe die Befürchtung keinen Platz zu bekommen der uns zusagt und Frage mich nun ob ich mich mit der 9 Stunden Betreuung anfreunden kann. In wie weit tuen wir ihn damit einen Gefallen, weil es vielleicht auch schon für ihn ist mal ein paar Stunden ohne Eltern mit Gleichaltrigen zu spielen, oder ist es sinnvoller in noch ein Jahr länger Zuhause zu betreuen und weiterhin gemeinsame Gruppen zu besuchen? Ich möchte ihn keinesfalls in der Gruppe anmelden wenn er dort nicht bleiben möchte und habe die Sorge das es für ihn zu früh ist, wir haben uns sehr bewusst dazu entschieden ihn die ersten Lebensjahre selbst zu Betreuen und jetzt bin ich hin und her gerissen ob und wie ich mich entscheiden soll. Seid der Anmeldung für die Spielgruppe ohne Eltern habe ich schon ein schlechtes Gewissen und kann selbst gar nicht genau festmachen warum und was meine Befürchtung ist. aktuell ist unser Sohn 1,5 Jahre alt. Wie stehen sie zur Betreuung von unter 3 Jährigen? vielen Dank!
Guten Tag, auf Ihre Frage nach der Betreuung von unter Dreijährigen kann ich keine allgemein gültige Antwort geben. Viele Eltern brauchen die frühen Betreuungsangebote, weil sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren müssen oder wollen. Sehr viele Kinder kommen mit dem frühen Betreuungsangebot auch gut zurecht und fühlen sich in der Betreuung wohl. Schädlich für die Entwicklung ist es dann sicher nicht. Die Kinder selbst brauchen diese Betreuungsform allerdings noch nicht. Das Bedürfnis nach Sozialkontakten lässt sich auch über private Begegnungen oder Spielgruppen befriedigen. Sie können ausprobieren, ob das gewählte Angebot für Ihren Sohn geeignet ist. Wenn Sie ab August eine Eltern-Kindgruppe dort besuchen, erleben Sie Ihren Sohn im Umgang mit einer neuen Umgebung und neuen Kontakten zu Kindern und Erwachsenen. Nach einiger Zeit können Sie dann sicher besser entscheiden, ob das Angebot Ihnen für Ihren Sohn zusagt. Es ist doch noch keine Festlegung für die gesamte Kindergartenzeit. Sie können aber schon mal einen guten Einblick bekommen und Ihre Entscheidung danach ausrichten. Ich sehe keinen Grund, dass Sie Ihre ursprüngliche Entscheidung, Ihren Sohn in den ersten Lebensjahren nur zu Hause zu betreuen, nicht revidieren dürfen, wenn Sie Ihre Meinung aufgrund der Anforderungen der Realität (Kindergartenplätze) geändert haben. Sie überlegen doch immer gut, was sinnvoll für ihn ist und überprüfen, wie es ihm damit geht. Dann kommt man manchmal zu neuen Entscheidungen, die genau so sinnvoll sind. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
leoleo
Ergänzung Zu den Gegebenheiten im Spielgärtlein: 8-10 2-3 Jährige und 2 Fachkräfte. Mo-Mi von 9-12 Uhr.
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