Miniwe0909
Hallo, Es geht um meinen Sohn (4,5 Jahre). In letzter Zeit wacht er jede Nacht auf und schreit nach mir. Er ist schon immer ein schlechter Schläfer, aber wir hatten einige Nächte die er durchgeschlafen hat und er kam sonst zu mir rüber gerannt. Er sagt dann meist er hatte einen Alptraum. Hinzu kommt, dass er immer mehr sagt er hat Angst. Angst alleine im Haus in einen anderen Raum zu gehen, Angst im Dunkeln, Angst vor seinem Wandtattoo (welches nicht neu ist) oder auch vor Geistern. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll? Hinzu kommt, daß er tagsüber sehr aufgedreht ist. Ich bekomme ihn auch schlecht ausgelastet da er auf Grund von Corona gerade nicht in die Kita darf. Er vermisst die Kita und seine Freunde aber sehr. Seit Sommer ist er großer Bruder, da wirklich sehr liebevoll, aber auch mit der Kleinen recht wild. Die Nächte strengen mich sehr an, da ich durch beide Kinder mehrfach wach werde. Seit ca 3 Wochen schläft er jetzt jeden Nacht bei mir, meist ab irgendwann gegen Mitternacht. Ich habe jetzt schon darüber nachgedacht ihm Bachblüten zu geben, ich habe gelesen, das soll gut helfen. Ist das einfach eine normale Phase oder können sie mir etwas empfehlen was ich tun kann? Ich wäre sehr dankbar für einen Rat!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, es ist nicht selten, dass Kinder in diesem Alter (sog. magische Phase) nachts Ängste vor alltäglichen Dingen haben, da diese sich in der Nacht (und in der Phantasie) zu gefährlichen Wesen verwandeln können. Wenn Ihr Sohn dann in der Nacht aufwacht, dann können die Vorhänge Gespenster sein, Schatten werden Geister usw..Dann sucht er natürlich Ihren Schutz und den braucht er dann auch. Das können Sie nicht beeinflussen aber überlegen, wie Sie diese Situation für sich lebbarer gestalten könnten. Ein Angebot könnte sein, "wenn dir jetzt das nachts solche Angst macht, kannst du für diese Zeit auf einer Matratze neben meinem Bett schlafen". Das könnte die Situation für beide erleichtern und könnte nach einiger Zeit wieder verändert werden. Die Angst lässt sich auch nicht wegreden ("da ist doch nichts" oder "das kennst du doch") aber es hift Ihrem Sohn, wenn Sie sie für den Moment akzeptieren und ihn nicht dafür entwerten. Es ist also wichtig, diese Phase nicht überwiegend als Störung oder Fehlwahrnehmung zu sehen, sondern als temporäre Wahrnehmungswahrheit des Sohnes. Tagsüber kann man mal gemeinsam überlegen, welche Hilfen er sich selbst wünscht/vorstellen kann, damit er sich auch selbst an der Bewältigung beteiligt erleben kann. Mit Bachblüten habe ich leider keine Erfahrung. Dr.Ludger Nohr
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