Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Angst vor Rauchmeldern

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Angst vor Rauchmeldern

Lieselotte38

Beitrag melden

Unser Sohn ist 22 Monate. Vor ca 4 Monaten piepte ein Rauchmelder beim Kochen direkt über ihm. Die Oma war bei ihm. Das war für ihn ein heftiger Schreck, welcher immer wieder Thema war. Seit ca einem Monat beschäftigt ihn das Thema immer stärker. Mittlerweile mag er nicht mehr darunter her gehen, spricht die ganze Zeit ängstlich von "Rauchmelder blinkt", wird nachts immer wieder schreiend mit diesen Worten wach, kann meist von 2 bis 5 Uhr gar nicht mehr zur Ruhe kommen, hält sich die Ohren zu, zieht sich die Decke über den Kopf und versucht im Liegen panisch zu fliehen, oder sich unter uns zu verstecken. Wir haben alles mögliche versucht (natürlich immer wieder erklärt, dass ein Rauchmelder laut ist, aber uns helfen will und nur "ruft", wenn Qualm da ist, die Lämpchen abgeklebt, ihn zeitweise abgenommen im Kinderzimmer, mit Ohrenschützern getestet, ihm in die Hand gegeben zum Begutachten...). Unser Sohn war schon immer sehr sensibel, ein absolutes Schreikind, sehr schlechter Schläfer, die genaue Definition eines High Need Kindes. Wir haben immer versucht, ihm seine Bedürfnisse bis zu unseren Grenzen bestmöglich zu erfüllen, haben Wert darauf gelegt, dass er nie unbegleitet geweint hat, in seinen Gefühlen angenommen wird, ohne ihn zu bemitleiden. So ist er bis jetzt ein sehr selbstbewusstes, neugieriges Kind, was sich mittlerweile sehr gut trennen kann.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Ihr fürsorglicher und behütender Umgang mit Ihrem Sohn hat dazu geführt, dass Sie einen gut entwickelten Zweijährigen haben. Das Ereignis mit dem Rauchmelder war sicherlich ein Schock für ihn. Die Geräte hören sich ja auch wirklich scheußlich an. Allerdings war es auch ein belastendes Erlebnis, wie sie im Leben immer mal wieder vorkommen. Davor kann man Kinder nicht bewahren. Umso wichtiger ist es, ihnen das Verarbeiten solcher Erlebnisse zu ermöglichen. Das machen Sie gerade mit Ihrem Sohn auf sehr einfühlsame Weise. Mehr können Sie vermutlich nicht tun. Offenbar gehört Ihr Sohn zu den Kindern, die längere Zeit brauchen, um das Geschehene zu verarbeiten und sich zu desensibilisieren. Hier gilt es sicher, eine Balance zu finden zwischen dem Sprechen über den Rauchmelder und dem zunehmenden Nichtbeachten des Stressors. Begleiten Sie Ihren Sohn so geduldig wie bisher weiterhin durch diese Phase, auch wenn er längere Zeit zur Beruhigung benötigt. Es hilft ihm. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, mein Sohn ist fast 20 Monate alt. Wir hatten immer mal offenere Phasen, allerdings ist er in letzter Zeit immer zurückhaltender geworden. Ich mache mir etwas Sorgen, weil er in ca. 1 Monat in die Kita kommt. Er ist aber im Grunde nur bei Kindern so. Wenn auf dem Spielplatz ein Kind auf ihn zukommt, schreckt er richtig zurück und distanzi ...

Liebe Frau Ingrid Henkes, wir sind vor 1 Monat mit meiner Tochter draußen am See ins Gewitter geraten mit sehr starken Sturm. Ich war leider alleine mit Ihr und all unsere Sachen sind weggeflogen wo ich selber auch falsch und panisch reagiert habe. Wir hatten noch eine strecke zum Auto laufen. Nun hat Sie seit dem großen Angst raus zu gehen. Sie m ...

Hallo, meine Tochter ist 21 Monate alt und hat schon seit ein paar Wochen extreme Angst vor anderen Kindern und Erwachsenen. Wenn sie zB ein Erwachsener anschaut oder ihr zu Nahe kommt beginnt sie zu weinen und schreit nach Mama. So ist es auch wenn Kinder auf sie zulaufen. Sie hat das leider auch bei Personen die sie kennt. Bei Kindern scheint ...

mein Sohn (24M) hat richtige Angst vor anderen Kindern, obwohl oder gerade weil er noch kaum Berührungspunkte hatte. Wir wohnen auf dem Dorf und sind die ersten in unserem Familien- und Bekanntenkreis, die ein Kind bekommen haben, er kennt sonst nur ganz kleine babys, die er alle paar Tage mal kurz sieht. Er ist generell ein sehr ruhiges und vorsi ...

Liebe Frau Henkes,   lieben Dank für Ihre Zeit! Mein Sohn(4) ist leider aufgrund eines Immundefektes seit 2-3 Jahren in ständiger Behandlung.Bis vor einigen Wochen hat er alles immer extrem tapfer mitgemacht und sich ohne mit der Wimper zu Zucken Blut abnehmen/ Impfen lassen usw... Nun ist es seit einigen Wochen so, dass er extrem panisch ...

Guten Tag Frau Henkes, ich habe mich kürzlich schon einmal an Sie gewandt. Mein Sohn (27 Monate) geht seit acht Monaten in die Kita. Er hatte anfangs sehr mit der Trennung zu kämpfen, zwischendurch war es deutlich besser, seit einem Monat weint er wieder fast jeden Morgen heftig, weil er nicht hinmöchte. In der Kita hat er laut Erzieherinnen Sp ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist im September 3 Jahre alt geworden und im Oktober in den Kindergarten gekommen. Dort gab es keine "klassische" Eingewöhnung, er musste dort von Anfang an alleine bleiben. Dies hat anfänglich gut funktioniert, er blieb zunächst mehrere Stunden alleine dort und ich hatte den Eindruck, dass es ihm gut gefiel. ...

Guten Abend. Unsere Tochter wird im August 3, geht seit September in die Krippe. Die Eingewöhnung dauerte etwas länger, weil sie immer etwas Zeit braucht um sich mit neuen Situationen wohl zu fühlen. Nachdem sie nun doch gerne in die Krippe ging wurde sie Montag und Dienstag schlimm von einem jüngeren Kind gebissen. Ein Biss war blutig und zwei fü ...

Hallo Frau Henkes,  Unser Sohn ist 4 Jahre und ich habe ihm bis jetzt seine Haare immer im Schlaf geschnitten. Er schläft aber sehr unruhig und bekommt es jedes Mal mit, wenn ich ansetze, egal wie spät es ist.  Er hat extreme Angst vor Scheren und Rasierer. Wir haben auch bereits einiges ausprobiert, mit Ablenkung, auf den Schoß nehmen, mit Zei ...

Guten Tag, mein Kind 4 Jahre, hatte heuer sein erstes Kindergartenjahr. Leider hat es sehr lange Zeit kaum etwas über den KG erzählt. Die Eingewöhnung war schwierig, dazu kommt, dass es in den ersten Wochen von zwei verschiedenen Kindern Gewalt erfuhr. Im zweiten Halbjahr fand mein Kind Freunde und wollte zuhause Kindergartenfreunde spielen. Da ...