Elisabeth2810
Sehr geehrte Frau Henkes, Ich habe eine kleine 16-monatige Tochter, bei der ich Sorge habe, sie könnte ADHS haben/entwickeln. Sie ist wirklich ausgesprochen lebhaft und hektisch und hat einen sehr großen Bewegungsdrang -wenn man sie mit Gleichaltrigen vergleicht, v.a. bei pos./neg. Aufregung (heute kam zB eine Mama mit Baby zu Besuch, sie hat sich initial so gefreut und war so aufgeregt, dass sie erstmal 10min wie wild durch die Wohnung gelaufen ist und dabei auch teils hingefallen, läuft aber auch erst ca 4 Wochen frei). Oft zappelig, muss auch meist etwas in den Händen "fummeln". Sie ist sehr reizoffen, wechselt sehr schnell das Spielzeug (teils nach Sekunden, teils nach 1-2min wenn es sie interessiert), springt teilweise zwischen Spielzeug auch immer hin und her. Wenn ich etwas mit ihr anschaue, geht es etwas länger, wenn wir in einer ruhigen Umgebung sind alleine und der Tag bislang nicht zu aufregend war, kann sie sich auch ein paar Minuten mit mir ein Buch anschauen (sie interessiert sich sehr für Bücher). Kann auch gut Grenzen akzeptieren, so lange ich sie ihr erkläre (läuft zB immer am Mülleimer vorbei, zeigt drauf und schüttelt mit dem Kopf und wedelt sich vor der Nase herum- so hatte ich ihr vor vielen Wochen erklärt, dass sie den nicht anfassen darf weil es "stinkt"). Grobmotorisch zwar in den Meilensteinen nicht schnell aber noch um Rahmen, laut Physiotherapeutin (wir sind dort seit Geburt immer mal wieder wegen Schiefhals und Asymmetrie/"KiSS-Syndrom") etwas hypotoner Muskeltonus und reduzierte Wahrnehmung der Tiefensensibilität. Feinmotorisch war ein verzögerter Pinzettengriff auffällig (noch nicht mit 12 Monaten), daher waren wir auch kurz bei einer Ergotherapie, dort im Entwicklungstest normal entwickelt auf allen Gebieten und überdurchschnittlich weit bei Kognition und Sprache (spricht ca 30 Wörter, versteht ca 400-500 Wörtern, zweisprachig erzogen, teils "2-Wort-Sätze"). Seit Geburt an wirklich allem interessiert, sehr frühes Greifen, sehr frühes Fremdeln. Ausgeprägte Mimik die Außenstehenden auffällt (zB Staunen mit aufgerissenen Augen und O-Mund). Wird deutlich ruhiger durch Musik oder zunächst in neuer Umgebung (da dann dort viele neue Reize), sucht generell immer nach neuen Reizen. Merkt sich fast alles, was man ihr einmal erklärt, daher mache ich mir hier auch Gedanken, sie bestimmt auch oft überfordert zu haben. Sucht viel Körperkontakt (will oft auf meinen Arm, wurde auch gerne in der Trage getragen als Baby, Einschlafen nur mit Körperkontakt und leisem Singen. Ist wirklich sehr "sozial" (geht offen auf neue Leute zu, nur bei Müdigkeit weiterhin starkes Fremdeln- dann geht nicht mal mehr der Papa), füttert beim Essen auch mich und ihre Puppe, gibt anderen Menschen/Kindern ihre Spielsachen und Essen. Ihr Papa ist auch ein recht unruhiger Mensch, auch sehr aktiv, kam laut meiner Schwiegermutter in der Grundschule erst zurecht, als er 2 Klassen übersprungen hat (das war jedoch im Ausland, daher evtl dort andere Situation). War kein Schreibaby (in den ersten 3 Monaten max 1h/Tag, danach Weinen meist
Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist durchaus typisch für Kinder diesen Alters und gibt keinen Hinweis auf ADHS. Manche Verhaltensausprägungen sind auch vom Temperament des Kindes abhängig. Ihre Tochter kann erst seit kurzem frei laufen. Da ist es doch verständlich, dass sie diesen Entwicklungsschritt ununterbrochen nutzen möchte. Sie finden mit Ihrer Tochter immer wieder kleine Ruheinseln wie beim Vorlesen oder Musikhören. Das hilft ihr, im Laufe der weiteren Entwicklung auch ruhige Situationen schätzen zu lernen. Befragen Sie dazu auch Ihren Kinderarzt. Der kennt Ihre Tochter vermutlich von Anfang an und kann das Verhalten gut einschätzen. Wenn Ihre Tochter in ihrem Aktivitätsdrang auf den Vater kommt, sehen Sie an ihm, dass er damit gut durchs Leben geht. Das würde dann auch für Ihre Tochter gelten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Elisabeth2810
Es fehlt etwas von meinem Beitrag, daher noch das "Ende" und die Fragen: ...
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