Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Angst von meinem Kind getrennt zu sein

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Angst von meinem Kind getrennt zu sein

Glückskind1975

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Liebe Frau Henkes, meine Tochter ist mittlerweile 19 Monate alt und das wunderbarste, entspannte Kind das man sich wünschen kann. Sie ist mein ein und alles und wir haben ein sehr inniges Verhältnis. Ich bin erst sehr spät Mutter geworden (47) nach 6 Jahren Kinderwunsch und mehreren Fehlgeburten und war überglücklich als sie geboren wurde. Leider bin ich in leitender Stellung in einer großen Firma und musste nach 8 Wochen wieder Vollzeit arbeiten gehen. Dank Corona konnte ich in den letzten zwei Jahren aber oft von zuhause arbeiten und meiner Tochter nahe sein. Meine bisherige Stelle hat es mir sehr gut ermöglicht mir ausreichend Zeit für mein Kind zu nehmen weil die Arbeitslast machbar war. Seit sie 6 Monate alt ist geht sie in die Firmenkita und fühlt sich dort sehr wohl (kein Trennungsschmerz). Ab April wechsele ich die Stelle (Reorganisation) und die neue Rolle wird zeitlich sehr viel anspruchsvoller inkl. mehr Dienstreisen. Mir macht das momentan sehr viel Angst. Angst alles nicht bewältigen zu können, Angst die Nähe und Liebe meiner Tochter zu verlieren. Ich spüre jetzt schon körperlich Entzugserscheinungen und habe Trennungsämgste. Was kann ich tun um die Beziehung zu meiner Tochter nicht zu gefährden? Kann die kurzzeitig Abwesenheit bei Reisen (3-4 Tage) ihr Vertrauen in mich erschüttern? Ich will nicht, das sie sich verlassen fühlt.  Sie ist natürlich nicht allein, der Papa und die Oma kümmern sich liebevoll um sie, das heißt ich weiß es wird ihr gutgehen, aber ich habe solche Angst das es unsere Beziehung schädigt und sie dann nicht mehr so innig ist..... Ich bin mir absolut bewusst, das ich mich emotional zu sehr unter Druck setze aber ich habe einfach Angst ihr nicht gerecht zu werden (und der Arbeit wahrscheinlich auch nicht...) Ich bin Ihnen sehr dankbar für jeden Rat. Glückskind


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihre Tochter wird in Ihrer Abwesenheit durch den Vater und die Oma gut versorgt sein. Da sie zu diesen auch eine enge Beziehung hat, wird sie die Trennung von Ihnen vermutlich gut überstehen. Sie macht dann auch die wichtige Erfahrung, dass Sie nach Trennungen zuverlässig wiederkommen. Das fördert die Entwicklung von Objektkonstanz, d.h. Ihre Tochter kann so allmählich verinnerlichen, dass Sie ihre Mutter bleiben, auch wenn Sie abwesend sind. Ich denke, Sie können die neuen Arbeitsbedingungen unbesorgt ausprobieren. Sollten Sie nach einiger Zeit den Eindruck haben, Familie und Arbeit lassen sich so nicht kombinieren, können Sie überlegen, wo Sie etwas ändern können. Ich bitte Sie außerdem zu bedenken, dass die ganz innige Beziehung zwischen Mutter und Kind im ersten Lebensjahr sich ohnehin im Laufe der kindlichen Entwicklung verändern muss. Ein Kind muss sich zunehmend von der Mutter lösen und zu Autonomie finden, um sich angemessen zu entwickeln. Das bedeutet nicht, dass die Qualität der Beziehung darunter leidet. Aber die Beziehung wird sich verändern. Für ein Kind ist es wichtig, dass die Mutter das möglichst souverän aushält und begleitet. Das ist manchmal recht schwer, aber zum Kindeswohl nötig. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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