Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Alleine spielen

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Alleine spielen

Mama2020L

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Guten Morgen, meine Tochter ist eine sehr aufgedrehte und gesellige Person, ein richtig fröhlicher Wirbelwind. Sie spielt mit  ihren 2 Jahren auch schon richtige Rollenspiele und ist sehr geschickt in allem. Aber sie spielt nie alleine, wirklich nie. Keine 2 Minuten spielt sie am Tag mal alleine. Nur wenn sie in die Windel gemacht hat, dann schafft sie es auch mal 5-6 min weil sie absolut nicht gewickelt werden möchte, da man in der Zeit ja was verpassen könnte. Sie ist jetzt 2 Jahre und 3 Monate alt. Was kann ich denn machen, dass sie vielleicht mal ein wenig erlernt selbst zu spielen? Ich erwarte keine halbe Stunde aber 3-4 min wären schon eine absolute Erleichterung für uns beide, so dass ich auch mal kurz alleine auf Toilette kann.  Müsste sie das nicht eigentlich schon können in dem Alter? Ich lobe sie schon dafür wenn sie mal 30 Sekunden was alleine gemacht hat, damit sie merkt dass es was gutes ist. Sie bekommt auch mal was ganz neues spannendes hin gelegt. Haben Sie noch Tipps wie ich das eventuell ein wenig fördern kann? 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, die Fähigkeit, alleine zu sein und zu spielen muss sich bei Kindern im Laufe der Zeit erst entwickeln. Das ist ein Prozess und Ihre zweijährige Tochter muss das keineswegs schon können. Das selbständige Spiel lernen Kleinkinder am besten in Anwesenheit eines vertrauten Erwachsenen. Sie müssen sich also Ihrer Tochter nicht unbedingt als Spielpartnerin zur Verfügung stellen. Für Ihre Tochter ist es aber noch wichtig, dass sie im gleichen Raum wie Sie ist. Kinder lieben es meist, die Tätigkeiten der Erwachsenen nachzumachen. Geben Sie Ihrer Tochter z. B. von Ihren Kochutensilien ab, wenn Sie kochen. Lassen Sie sie bei vielen Tätigkeiten "helfen". Dann lernt Ihre Tochter sich wie Sie zu beschäftigen, ohne dass sie Ihr Mitspielen braucht. Mit der Zeit wird Ihre Tochter dann dieses Tun auch auf andere Spiele übertragen und zunehmend selbständiger spielen können. Allerdings wird sie noch geraume Zeit auf Ihr Interesse, Ihre wohlwollende Kommentare und Ihr Lob angewiesen sein. Dazwischen braucht Ihre Tochter auch immer noch die Phasen des genussvollen gemeinsamen Spiels. Wenn Ihre Tochter spürt, dass Sie am liebsten gar nicht bei ihr wären, weil sie alleine spielen soll, kann sie Sie nicht weglassen. Unbewusst wird sie dadurch verunsichert und sucht daher umso mehr Ihre Nähe. Auch solche schwierigen Phasen lösen Eltern am besten mit viel Gelassenheit. Das gibt Kindern viel Sicherheit, die sie brauchen, um sich trennen zu können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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