Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Alleine Einschlafen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Alleine Einschlafen

GabrielsMom

Hallo Herr Dr. Nohr, ich weiß, dass das Thema bereits schon häufig besprochen wurde, dennoch würde ich gerne um Ihren Rat bzgl. des Einschlafens bitten. Mein Sohn ist zwei Jahre alt und generell sehr auf mich fixiert, ich muss bei allem dabei sein, vom Vater lässt er sich nur ins Bett bringen, wenn ich wirklich gar nicht im Haus bin. Nun läuft das ins Bett bringen immer gleich ab. Er schläft in seinem eigenen Zimmer (schon immer) im eigenen Bett, aber ich muss bei ihm bleiben und mit ihm auf dem Sofa kuscheln, bis er so tief schläft, dass ich ihn in sein Bettchen legen kann. Das ist grundsätzlich auch kein Problem, ich mag diese Zeit und Kuschel gerne mit ihm, will ihm ja auch Sicherheit und Geborgenheit geben. Nun dauert das ganze Ritual aber manchmal zwei Stunden, abends und manchmal sogar auch beim Mittagsschlaf. D.h. ich verbringe im Maximalfall bis zu vier Stunden täglich damit, meinem Kind beim Einschlafen zuzuschauen. Das ist einfach zu viel, ich arbeite 30 Stunden in der Woche im Home Office und habe diese Zeit einfach nicht, so gern ich es machen würde. Auch was die Zweisamkeit mit meinem Partner angeht, ist das mittlerweile sehr belastend. Mein Sohn geht übrigens auch in die Kita und dort schläft er problemlos mit den anderen Kindern ein. Wegen Corona gab es da jetzt leider einen Bruch. Was mache ich denn falsch?


Hallo, das kann ich verstehen, vier Stunden sind ein bißchen viel. Aber Ihr Sohn kennt diesen Ablauf jetzt und ist daran gewöhnt, eine schnelle Lösung nicht wahrscheinlich. Aber Sie könnten beginnen, die Zeiten angekündigt schrittweise zu verkürzen ("Du bist ja jetzt schon zwei Jahre, ich sitze noch eine Weile bei dir am Bett, aber dann muß ich noch meine Sachen machen", könnte ein erster Satz sein). Auch wenn das nicht sofort klappt, auch wenn Sie z.B. anfangs nochmal zurückkommen müssen, können Sie so einen Einstieg in die Verkürzung finden und deutlich machen, dass Sie nicht "endlos" dableiben können. Ich glaube, dass die meisten Kinder damit mittelfristig klarkommen und beginnen, es in das Ritual einzubauen, es aber nicht tun, solange es nicht "nötig" ist. Es ist so eine Art gemeinsamen Schwingens, bei dem beide zu ihrem Recht kommen und das sich mit der Zeit immer wieder neu konstelliert und den Bedingungen anpasst. Das könnte eine Form sein, in der es keine Verlierer gibt. Dr.Ludger Nohr


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