Mamawasser
Sehr geehrte Frau Henkes, jetzt muss ich doch mal nachfragen. Es geht zum einen um die Schlafsituation von meinem Sohn (3 Jahre, 4 Monate). Er macht in Kita noch Mittagschlaf und somit kommt er abends vor 21:30/22 Uhr nicht ins Bett. Bisher war es so: Er schläft alleine in seinem Bett ein aber ich sitze daneben bis er schläft. Manchmal will er dass ich meine Hand rein tue zum kuscheln. Nun da sich das aber ewig zieht, habe ich langsam keine Geduld mehr da über ne Stunde zu sitzen zumal ich auch andere Sachen abends noch erledigen muss oder einfach mal Zeit für mich brauche. nun hab ich es so gemacht dass ich ihm sage dass ich noch was erledigen muss in Küche/Wohnzimmer und ich ihn zudecke und dann rüber gehe und dann nochmal nach ihm schaue, was ich dann auch mache. Danach gehe ich wieder rüber und komme nicht mehr bis er schläft. Er schläft dann auch alleine ein. Aber er hat am Anfang gesagt dass er mich vermisst und traurig ist wenn ich nicht da bin. Hat aber nicht geweint. ausser die letzten Tage da hat er schon kurz geweint wenn ich gesagt hab dass wir es wieder so machen oder wenn ich raus gegangen bin aber wirklich nur so kurz gejammert, jetzt nicht bitterlich geweint sonst wäre ich ja da geblieben. Es tut mir irgendwie total weh sowas zu hören aber andererseits geht es halt anders langsam nicht mehr. Ich bin so nur ungeduldig. Nun bin ich aber am zweifeln ob es ok so ist. Habe gelesen man soll es langsam machen, erst vor dem Bett sitzen, sich dann ein Meter vom Bett weg, dann vor die Tür etc. Aber ich glaube wenn ich im Raum bin dann würde er meine Hand wollen und es wäre noch schwieriger. Habe ich das alles zu schnell gemacht und hätte es lieber schritt für schritt machen sollen? Sollte ich es jetzt noch ändern? was mich noch stutzig macht, ich habe gelesen dass Kinder die eine gute Bindung haben in dieser Situation aus dem Bett kommen und zur Mama/Papa ins Wohnzimmer laufen. Das macht er nicht. Er ruft zwar schon manchmal nach mir , will noch was trinken etc aber er kommt nicht raus. Heisst das jetzt er hat keine gute Bindung weil er nicht aus dem Bett zu mir kommt?
Guten Tag, die Bindung Ihres Sohnes an Sie ist völlig in Ordnung. Kinder verhalten sich eben nicht, wie im Elternratgeber beschrieben sondern sehr individuell. Sie haben auch nichts zu schnell gemacht. Ihr Sohn kommt doch insgesamt mit der Situation gut zurecht. In seinem Alter bestehen solche sensiblen Situationen auch oft aus einer Mischung verschiedener Motive. Einerseits kann es Kindern noch schwer fallen alleine einzuschlafen. Andererseits können in diesen Situationen auch bereits unbewusste Machtkämpfe stecken. Wichtig sind für Kinder stabile Einschlafrituale. Dazu kann Vorlesen, Singen oder Erzählen gehören oder ein Kuscheltier, das im Arm liegt. Entscheidend ist der immer gleiche Ablauf, der dem Kind Sicherheit gibt. Manche Kinder dürfen nach dem Weggehen der Eltern auch noch eine harmlose Geschichte hören. Für Ihren Sohn ist es auch wichtig, dass Sie ihm gesagt haben, dass Sie ihn hören, wenn etwas ist. Daher ist es gut, dass Sie auch wirklich zu ihm gehen, wenn er Sie ruft. Auch das gibt ihm Sicherheit. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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