Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Ab wann sollte man sich als Eltern in den Geschwisterstreit einmischen?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Ab wann sollte man sich als Eltern in den Geschwisterstreit einmischen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Tag Herr Dr. Posth! Ich will fragen wann man sich als Eltern in den Streit zwischen den Geschwistern einmischen soll. Unsere Tochter ist knapp 6 Jahre alt, unser Sohn 21 Monate alt. Die Zwei haben sich sehr gerne und spielen viel zusammen. Plötzlich fängt der Streit an und der Kleine fängt an seine Schwester zu kneiffen. Er ist sehr kräftig Sie schreit los und kann sich teilweise nicht mehr aus seinen Griffen lösen. Da müssen wir ihr helfen und versuchen zu beschwichtigen. Sollte sich unsere Tochter selber wehren lernen? Sie geht bei anderen Kindern dem Streit aus dem weg und ignoriert diese dann, eigentlich eine gute Strategie, die beim Bruder jedoch nicht funktioniert, da er ihr natürlich nachrennt.Manchmal schubst sie ihn ein wenig, oder schlägt (sanft) zu. Ich möchte ja nicht dass sie anfägt grob zu werden, aber sollte sie beim Bruder auch nicht unter die Räder kommen...Welches ist in dieser Situation unsere Aufgabe als Eltern? Mit freundlichen Grüssen emanuelh


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Stichwort: Streit im Kinderzimmer Hallo, zunächst einmal sollte das elterliche Eingreifen dahin gehen, dem offenkundigen Angreifer von den beiden rivalisierenden Kindern ein Gewissen zu machen. D.h. eindringliches Ermahnen mit klaren Hinweisen auf die unangenehmen Auswirkungen für das andere Kind wie Schmerzen, demütigenden Gefühlen oder Verlust von etwas, und induktiven Maßnahmen wie die Wunde versorgen, falls entstanden, oder Pusten auf schmerzende Körperstellen stehen an erster Stelle. Gehen die Kinder bei ihren Angriffen definitiv zu weit, bleibt einem nichts anderes übrig als sich dazwischen zu stellen und die Kampfhähne zu trennen. Das bedeutet, dass auch schon einmal eine Spiel beendet werden muss oder ein Besuch, wenn sich die Kinder gar nicht friedlich verhalten können. Ich habe einmal das Elternverhalten in solchen Auseinandersetzungen von Kindern als "Blauhelmsoldaten" bezeichnet. D.h. mit friedlichen Mitteln machtvoll einen Kampf beenden. Das sichtbar unterlegene Kind zu mehr Wehrhaftigkeit aufzufordern, bringt dagegen nichts und legitimiert in den Augen der Kinder letztlich nur die körperliche Auseinandersetzung. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Tochter(knapp 4)fragt seit kurzem bei Auseinandersetzungen häufig„Hast du mich denn jetzt garnicht mehr lieb?“ Sage ihr dann,dass ich sie sehr lieb habe und erkläre, dass sich durch einen Streit an der Liebe nichts ändert. Woher kommen solche Gedanken? Wächst liebevoll in intakter Partnerschaft mit engagiertem Vater auf. Nie schreien lassen, ständi ...

Hallo Herr Dr. Posth, wenn ein Kind (Junge, zweieinhalb Jahre) getrennter Eltern zwei Nächte in der Woche bei seinem Vater schläft, sollten diese Nächte dann auf jeden Fall aufeinander folgen oder können es auch zwei einzelne Nächte sein (z. B. Dienstag und Freitag)? Grundsätzlich bin ich mit der Mutter in allem einig, aber in diesem Punkt sind ...

Lieber Dr. Posth, meine Zwillinge sind 3 ½, stabile Entwicklung, alles ok. Die Partnerschaft mit meinem Mann ist seit der Geburt sehr schlecht u auch nicht wieder belegbar, haben Therapien durch. Wir streiten selten vor den Kindern, wenn, dann erkläre ich das. Aber die Kinder wachsen damit auf, daß ihre Eltern sich nicht küssen, nicht in einem ...

Guten Tag und Frohes Neues! Meine Frage ist leider nicht nur theoretischer Natur. Ich möchte mich vom Kindsvater scheiden lassen. Schon lange ist die Ehe krisenbehaftet, seit der Geburt meines Sohnes (13 Monate) ist der Zustand nicht mehr tragbar. Das Kindeswohl ist nicht akut gefährdet, es gab allerdings bisher einen bedenklichen Vorfall. Im G ...

Lieber Herr Dr Posth, meine Tochter wird im Sommer 2 Jahre alt. Sie soll mit 3 in den Kiga gehen. Im Moment treffen wir uns vormittags immer mit Kindern; ab Sommer werden aber fast alle Kinder in den Kiga gehen, sodass meine Tochter dann nicht mehr so viel Kontakt zu Gleichaltrigen hat. Es besteht nun die Möglichkeit, sie ab Sommer in eine Spielgr ...

Hallo! Meine Kinder sind 18 Monate und drei Jahre. Die Große schlägt ihrem kleinen Bruder bei Streitigkeiten oft Sachen auf den Kopf, Bauklötze oä. Auch schubst sie ihn bei Streitigkeiten, so dass er auch mal hinfällt, zum Teil sogar mit dem Kopf aufschlägt. Ich nehme sie dann immer beiseite (während ich den Kleinen tröste) und versuche ihr in ei ...

Sehr geehrter Herr dr. Posth! Was ist besser für ein 5,5 jähriges Kind ? Wenn die Eltern fürs Kind zusammenbleiben aber sie reden nicht miteinander und es herrscht vorwiegend dicke Luft oder wenn Mutter mit Kind eine Strasse weiter zieht, und der Papa kann den Sohn jeden Tag sehen. Das ist bei uns leider die Situation. Sohn sagte zu Oma und Opa e ...

Sehr geehrter Herr Posth,ich habe heute 2 Fragen an Sie.1.Meine beiden Söhne (3&5) streiten ständig wegen irgendwelchen Kleinigkeiten,z.B.weil der andere spricht oder weil er das Spielzeug genommen hat usw.Die reizen sich gegenseitig auf obwohl ich alles doppelt kaufe und alle gleichzeitig das gleiche bekommen.Beide gehen in die gleiche Kindergarte ...

Guten Tag Frau Henkes, ich und mein Mann hatten vor kurzem einen furchtbaren Streit im Beisein unserer Tochter, 15 Monate alt. Wir haben uns gegenseitig angebrüllt, bedroht und sind beide handgreiflich geworden. Das ganze ging etwa 10 Minuten, bis ich vor meinem Mann "geflüchtet" bin und die Wohnung verlassen habe. Unsere Tochter war währendde ...

Hallo Frau Henkes, unser Sohn 4 3/4 ist gegenüber seinem kleinen Bruder 2 1/2 oft sehr grob, haut ihn, schupst ihn oder beißt ihn auch. Auch haut er uns ab und an. Grundsätzlich kann ich verstehen das wenn er wütend ist, weil er etwas nicht bekommt, was nicht klappt, sein kleiner Bruder was kaputt macht, dass er dann wütend wird, und er a ...