Mitglied inaktiv
Kann sich meine kleine mit Windpocken einstecken? Sie ist eine Woche alt.
Liebe Mirja, Ihre Tochter hat noch einen Nestschutz, der i.d.R. so umfangreich ist, dass eine Ansteckung nicht in Frage kommt. Dennoch sollte ein Zusammentreffen mit einem vermutlich oder tatsächlichen Infizierten nicht provoziert werden. Weitere Infos: "Windpocken bei Neugeborenen und Säuglingen Immer wieder diagnostiziere ich in der Praxis Windpockenerkrankungen (Varizellen) im ersten Lebenshalbjahr. Dabei ist der Krankheitsverlauf der Windpockeninfektion nach der Geburt und bei den Säuglingen kaum heftiger und nur gering risikobehafteter, im Vergleich zu den Windpockenausbrüchen in der Kleinkinder- und Schulkinderzeit. Ob sich ein Neugeborenes oder ein Säugling an Windpocken infiziert, hängt einerseits von der Intensität und Dauer des Kontaktes mit dem erkrankten Kind ab (s.u.). Zum anderen wird die Erkrankungsgefahr von der Antikörperschutzrate bestimmt, die das Baby normalerweise über den Mutterkuchen (Placenta) übertragen bekommt. Diese sogenannte mütterliche Leihimmunität liegt hierzulande zum Geburtszeitpunkt bei über 95%. Allerdings fällt der Windpocken-Immuntiter bei den Säuglingen in den ersten Monaten stetig ab - und liegt am Ende des ersten Lebensjahres bei gerade noch 7% (!). Im Einzelfall ist es also schwer vorherzusagen, ob ein Immunschutz in der Neugeborenenperiode vorliegt oder nicht. Windpocken-Ansteckung bei Kindern Windpocken sind hoch ansteckend. Sie werden über den direkten Hautkontakt mit dem Erkrankten, aber auch durch feine Tröpfchen im Luftzug übertragen. Dabei ist allerdings eine Kontaktzeit von mind. 1 Stunde erforderlich. Kinder mit Windpocken sind bereits ein bis zwei Tage vor dem Ausbruch des typischen Bläschen-Ausschlages ansteckend. Die Infektiosität der Kinder hält dann im Normalfall bis fünf Tage nach Beginn des Windpockenexanthems an. Inkubationszeit: Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung liegt in der Regel zwischen 14 und 16 Tagen, kann aber auch auf 8 Tage verkürzt, beziehungsweise 21 Tage verlängert sein. Gefährliche Windpocken In den folgenden Situationen können die Windpocken gefährlich werden: bei Krankheiten des Immunsystems (bes. T-Zell-Defekt), z.B. Blutkrebs (Leukämie), AIDS, Morbus Hodgkin, etc. bei Erstinfektion von Schwangeren zwischen der 8. und 21. Schwangerschaftswoche können in 2% Schädigungen der Haut und des Nervensystems des Embryos auftreten (Fetales Varizellen Syndrom) bei einer Ansteckung der Mutter in der Zeit von 5 Tagen vor bis 2 Tage nach der Geburt (sogenannte konnatale Varizellen) können risikobehaftete Krankheitsverläufe bei den Babies unter Mitbeteiligung innerer Organe (Lunge, Leber, s.u.) auftreten. im ersten Lebensjahr, besonders aber nach dem 20. Lebensjahr nehmen die Komplikationen im Krankheitsverlauf der Windpocken generell zu. Komplikationen der Windpocken Generell sind folgende, in der Regel seltene, Komplikationen bei den Windpocken im Kindesalter bekannt: Zerebellitis (gute Prognose) Superinfektionen (meist Staphylokokken und Strepptokokken), Impetigo Abszesse, Phlegmone Lungenentzündung (Pneumonie), Leber-, Herz-, Gelenksentzündung Blutplättchenarmut (Tombozytopenie) Enzephalitis, Meningitis, ZNS-Vaskulitis Schutz vor gefährlichen Windpockenerkrankungen Die Komplikationsrate bei Windpockenerkrankungen wird von manchen Autoren mit 5% angegeben. Allerdings beobachtet man nur 1 schwere Komplikation pro 100.000 Windpockenerkrankungen bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter. Obengenannte Risikogruppen sollten vor einer Windpockeninfektion geschützt werden. Hierbei eignet sich die von der STIKO allgemein empfohlene aktive Windpockenimpfung. Sie wird von den Krankenkassen hierzulande zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat und ab dem 14. Lebensjahr bezahlt. Im Bedarfsfall können bei Risikopatienten auch passive Varizellenimmunglobuline (Varitect), innerhalb der ersten drei Ansteckungstage gespritzt werden. " Bitte halten Sie auch noch einmal Rücksprache mit Ihren Ärzten. Viele Grüße von Katrin
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