Liebe Frau Simon,
ich habe vor 7 Tagen unseren Sohn per Kaiserschnitt entbunden, unser absolutes Wunschkind. Im KH hatte er bereits Probleme beim Trinken und hat abgenommen. Er war auch ziemlich schlapp und ständig müde, die Ärzt_innen haben ihn untersucht, aber zum Glück nichts Schlimmes gefunden. Die U2 war auch ok. Nun sind wir zu Hause und das Thema Gewichtszunahme und Trinkmenge lässt mich nicht los. Er ist mittlerweile etwas agiler und meldet sich auch, wenn er etwas braucht, aber er trinkt pro Mahlzeit ca. alle 2-3 Stunden nur 20-40 ml, mehr bekommen wir nicht in ihn hinein, weil er meist einschläft. Laut Aussage der Hebamme und auch im KH müsste er jetzt aber viel mehr trinken, 60 ml oder gar 70 ml schafft er aber nicht. Beim vorletzten Wiegen hatte er immerhin leicht zugenommen, beim letzten zumindest nicht abgenommen. An meine Brust will er leider nicht, daher pumpe ich ab und er bekommt Muttermilch mit der Flasche. Seine Verdauung funktioniert gut, wir müssen ihn oft wickeln. Ich mache mir unglaubliche Sorgen, weil er die vorgegebene Trinkmenge nicht schafft und habe Angst, dass es ihm nicht gut geht. Ich habe das Gefühl als Mutter absolut zu versagen, weil ich es nicht schaffe, dass er ausreichend trinkt. Was kann man noch tun, um die Trinkmenge zu steigern? Müssen Babys wirklich jeden Tag 10 ml mehr trinken?
Viele Grüße und danke!
von
manma
am 15.05.2021, 20:00
Antwort auf:
Neugeborenes trinkt nicht ausreichend
Liebe Mamna
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihres Sohnes und Ihrer Ankunft zu Hause!
Es tut mir leid, dass Ihre gemeinsame erste Familienzeit so sehr unter dem Einfluss der "notwendigen" Trinkmenge steht...
Ich gebe Ihnen ein paar Informationen, die Ihnen vielleicht helfen können, die angespannte Situation entweder leichter werden zu lassen und/oder sie zusätzlich einzuschätzen :).
- es ist normal, dass viele Kinder, die per Sectio geboren werden, müder sind und daher auch weniger trinken. Dies kann einerseits eines "Überhangs" der mütterlichen Narkose geschuldet sein. Aber auch, weil sie erschöpft sind, durch die Geburt als solches.
- Neugeborene trinken oft schlapper, wenn sie eine Gelbsucht entwickeln. Um diese gut zu bewältigen sollten sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen ( war hier evt. die Rede davon?). Wenn die Gelbsucht ansteigt, gibt es andere Möglichkeiten diese zu behandeln...Dahingehend steht die Hebamme in der Verantwortung, die Sie zu Hause betreut.
- ein Neugeborenes sollte etwas sechs bis acht volle Windel haben :). Urin und Stuhlgang sollten nicht auffällig riechen. Dann ist alles bestens!
- ein Neugeborenes nimmt unmittelbar etwas bis zu 10 Prozent seines Geburtsgewichtes ab. Das GG sollte etwas am 10.Lebenstag( plus ein paar Tage) aufgeholt sein.
- Ihr Baby darf auch Trinkpausen haben- bis fünf/sechs Stunden z.B. nachts. Darüber hinaus muss es geweckt werden. Besprechen Sie die Länge der Trinkpause aber bitte nochmals mit der Hebamme.
- wenn Ihr Kind 1/6 seines Geburtsgewichtes am Tag trinkt, ist das die empfohlene Menge. Aber!!! diese Menge relativiert sich, wenn die Gewichtszunahme stetig ist, Ihr Baby sich gut entwickelt und die Verdauung o.k. ist.
Versuchen Sie folgenden Trick: geben Sie Ihrem Baby beim Melden so viel zu trinken, wie es schafft. Wenn es dann einschläft, wickeln Sie es zwischendurch. Die Ermunterung hilft, dass die Kinder wieder wacher werden und oftmals noch etwas Menge zu sich nehmen.
Sollte die Trinkmüdigkeit anhalten und sich auf das Gedeihen auswirken, dann sollte der Kinderarzt Ihr Baby einmal anschauen.
Geben Sie mir gerne eine Rückmeldung, wie Sie die Trinksituation, unabhängig von Expertenratschlägen, empfinden!
Bis bald und liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 17.05.2021
Antwort auf:
Neugeborenes trinkt nicht ausreichend
Guten Abend,
Ich bin zwar nicht Frau Simon aber ich kann dir von meinem Sohn berichten... Er kam auch per Kaiserschnitt, ca. 3 Wochen zu früh. Er war sehr schlapp und hat die ersten beiden Tage den Mund nicht aufgemacht, geschweige denn an der Brust gesaugt. Hab dann auch abgepumpt.... die Trinkmenge war einfach grottenschlecht....wenig bis sehr wenig und das über Monate hinweg. Zudem hat er sich tagsüber nicht gemeldet, wenn er was brauchte, so dass ich alle drei Stunden was angeboten habe. Jede Flasche war ein Kampf mit vielen Tränen meinerseits. Ich fühle so mit dir. Aber dennoch hat er stetig ein bisschen zugenommen und war und ist auch ansonsten gesund. Heute ist er ein Jahr alt und futtert mir die Haare vom Kopf bleib dran und bleib geduldig. Immer wieder anbieten. Er holt sich schon, was er braucht. Alles Liebe
von
Reni77
am 15.05.2021, 21:41