Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Baby wacht nachts 10-20 mal auf

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Baby wacht nachts 10-20 mal auf

Lenii07

Hallo! Unsere Tochter fast 10 Monate mag nur beim Stillen einschlafen. Nachts wacht sie oft alle 10 Minuten auf und lässt sich nur durch stillen beruhigen. Die Situation ist mittlerweile sehr belastend für uns, weil wir seit Monaten nicht genug Schlaf bekommen. Auch tagsüber schläft sie nur zwei mal eine halbe Stunde. Hinzu kommt, dass ich in zwei Monaten wieder arbeiten gehen muss. Schnuller, Fläschen und Tragetuch verweigert sie. Auch das Essen klappt nicht gut. Haben sie vielleicht Tipps für uns? Vielen Dank!


Katrin Simon

Katrin Simon

Liebe Lenii Das häufige Aufwachen ist für ein zehn Monate altes Kind zu oft und zu viel und zeigt klar, dass Ihre Tochter die Brust als Regulationshilfe- Einschlafhilfe benötigt. Bestimmte Hilfen, wie das Tragen, scheiden offenbar aus. Daher folgende Ideen: - geben Sie Ihrem Kind eine feste Struktur vor. Weniger ist mehr- d.h. reduzieren Sie versuchsweise Außenaktivitäten, reduzieren Sie Spielzeug daheim, als auch medialen Input von z.B. Musik o.ä.. - innerhalb dieser Struktur legen Sie feste Zeiten für das Stillen, Rausgehen, Schlafen usw. fest - beherzigen Sie diesen neuen Rhythmus sehr strikt und schauen, wie ihn Ihr Kind annimmt. Bleiben Sie für mind. eine Woche/ zehn Tage dabei. - Ggf. kann auch der Versuch erfolgen, Ihre Tochter in ihrem eigenen Bett schlafen zu legen- im eigenen Zimmmer. Evt. schläft Ihre Tochter durch eine räumliche Trennung besser- zumindest für eine Weile. Oftmals wird es erfahrungsgemäß in der zweiten Nachthhälfte etwas unruhiger und das gemeinsame, wie bisher gewohnte Schlafen kann helfen, dass die Ruhe wieder einkehrt. Oder aber, Sie versuchen auch dann einen Trostversuch am Bett- ohne die Kleine herauszunehmen oder bieten eine Stillmahlzeit an; Sie haben vermutlich auch das Bedürfnis die Milch abzugeben und Ihr Baby, kann gesättigt wieder einschlafen. Ich vermute nicht, dass das Essen unmittelbar klappen wird. - Aber: je weniger Dauersnacks Ihr Baby nachts erhält, desto mehr Hunger hat es im sich entwickelnden neuen Rhythmus. Ich denke jedoch, dass der konsequente neue Tag.Schlafrhythmus erst einmal genug Neuerung ist. Da Ihr Kind sicher mit Protest reagieren wird, wenn es nicht unmittelbar gestillt wird, wenn es danach verlangt, sollten Sie sich selbst darauf einstellen. Ihr Kind wird weinen- es zeigt in seiner Sprache seine Irritation auf die neue Situation und fordert natürlich! seine Gewohnheit ein. Ihr Kind ist mürrsich ;). Das Trösten gelingt hier, oftmals am besten durch Papa- da ohne unmittelbare Milchquelle- übernommen. Ansonsten bleiben Sie bei Ihrem Kind, trösten es, verbalisieren Sie Ihr Verständnis für die Situation und sein Befinden. Aber stillen Sie nicht- weil Sie eine Veränderung möchten. Baden Sie abends ausgiebig- vielleicht gemeinsam und gönnen sich so eine intensive Zeit, bevor es ins Bett geht, nach einer Stillmahlzeit. Sie werden das Einchlafen beim Stillen vermutlich vorerst nicht trennen können von der eigentlichen Mahlzeit. Andernfalls füttern Sie einen Abendbrei bereits am Nachmittag, wenn Ihr Kind noch wach und vital ist. Eine Stillmahlzeit zum Aufsättigen und Kuscheln vor dem Fertigmachen zum Zubettgehen und dann legen Sie Ihr KInd wach hin- also getrennt von Stillen/ Schlafen. Hier kann ich Ihnen nur die Optionen mitteilen. Schauen Sie einmal, wie sich diese Ideen in Ihren Alltag einfügen lassen bzw., wie Sie die Situation einschätzen. Geben Sie gerne eine Feedback. Viele Grüße von Katrin und bis ganzbald :)


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