Wie schafft mein Sohn es endlich alleine (durch) zu schlafen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie schafft mein Sohn es endlich alleine (durch) zu schlafen

Liebe Frau Ubbens, nachdem ich in dem Expertenforum schon länger eine stille Leserin bin wende ich mich nun doch direkt mit einer Frage an Sie, denn mein Mann und ich sind ratlos. Unser Sohn ist gerade zwei geworden. Er ist sehr aufgeweckt, fröhlich, aktiv, wissbegierig, extrem sensibel, auch was seine Mitmenschen angeht (wenn sich jemand wehtut bspw leidet er mit, möchte trösten etc). Und er schläft nie durch, seit seiner Geburt. Er wurde 13 Monate fast voll gestillt, weil er auch kaum Beikost essen wollte, kam nachts immer alle 2-3 Stunden. Und nun ist es so, dass er nachts auch weiterhin immer wieder aufwacht (ab Mitternacht in der Regel ca 2-3 mal, in guten nächten ur einmal, in ganz schlechten Phasen auch mal vor Mitternacht). Er hat es anscheinend einfach nicht gelernt, wieder alleine einzuschlafen (kommt sicher durch das häufige Stillen, aber der Zug ist ja nun abgefahren.) Er sitzt dann in seinem Bett und weint, scheint richtig Angst zu haben, beruhigt sich erst wenn ich oder mein Mann zu ihm kommen, und uns nahe neben ihn legen. Er schläft in seinem Zimmer (direkt neben unserem), mittlerweile auf einer großen Matratze auf dem Boden, da er sein Gitterbett (auch mit einer Seite offen) seit einigen Monaten verweigert. Und dann lege meist ich mich irgendwann gegen 1 Uhr nachts zu ihm, denn ansonsten kann ich nicht schlafen, wenn er immer wieder nach mir ruft (so kann ich ihm einfach die Hand auf den Bauch legen o.ä., ihn kurz in den Arm nehmen und wir schlafen beide wieder ein). Er fragt in der Regel einmal in der Nacht nach Milch, bekommt dann eine kleine Flasche mit Wasser vermischt (nur wasser wird mit wütendem Protestgeheul, auch der Versuch der stetigen Verdünnung klappte leider nicht, 50ml milch, 50 wasser, mehr wasser klappt nicht bislang leider). Er schläft am Abend normalerweise rasch ein zwischen 19.30 und 20h nach ruhigem Abendritual, allerdings muss auch dabei jemand bei ihm sein, ansonsten schreit er (und steigert sich auch sehr gerne sehr weit hinein ins weinen, bis wir nur noch ein schluchzendes, aufgewühltes Kind im Arm haben). Wir haben nun seit ein paar Tagen eine zweite Matratze neben seine gelegt, um nachts wenigstens etwas Abstand zu schaffen, ihn quasi sanft daran zu gewöhnen, dass er auch allein in seinem Bett schlafen kann, ohne sich anzukuscheln (er rotiert auch meist nachts wie ein Propeller, daher schläft er allein sicher viel besser…), ihn aber nicht ganz allein in seinem Zimmer zu lassen (der nächste Schritt wäre die zweite Matratze etwas wegzuschieben, erst dann ihn langsam alleine schlafen zu lassen). Davon sind wir aber noch weit entfernt, er scheint unser Vorhaben zu durchschauen und klammert sich nur noch fester an mich wenn ich zu ihm kommen. Er nimmt den Schnuller (ohne den geht nachts gar nichts, wenn er ihn nicht findet ruft er eben auch nach uns…), aber Kuscheltiere sieht er überhaupt nicht als hilfreich an, das wird ja oft empfohlen um den nächtlichen Ablöseprozess zu fördern. Der Mittagsschlaf ist übrigens kein Problem, bei der Tagesmutter wie auch bei uns, 1 1/2 bis zwei Stunden ohne Murren (bei TaMu legt er sich einfach auf seine Matratze und schläft ein...) Haben Sie vielleicht noch einen Rat, was wir ausprobieren können? Im Frühsommer kommt Kind Nummer zwei und ich habe ein wenig Sorge, wie das dann werden wird. Wir haben wahrscheinlich den besten Zeitpunkt verpasst bei dem kleinen Kerl, aber ich wünschte, es gäbe auch jetzt noch einen sanften Weg um ihm zu helfen, besser allein zu schlafen, ohne Angst haben zu müssen (und mein Mann und ich könnten dann auch endlich mal wieder ruhiger schlafen…). In meinem Bekanntenkreis kenne ich nur ganz wenige Kinder, die ein derart unruhiges Schlafverhalten haben, da fragt man sich natürlich schon, was bei uns „schiefgelaufen“ ist und ob wir irgendetwas übersehen haben an Lösungswegen (ohne ihn schreien zu lassen). Oder kann es doch sein, dass das Durschlafen bei manchen Kindern erst später „erlernt“ wird, und wir doch einfach nur durchhalten müssen? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, für einen Rat. Mit herzlichem Gruß, Doro

von doro_14 am 20.11.2014, 12:01



Antwort auf: Wie schafft mein Sohn es endlich alleine (durch) zu schlafen

Liebe Doro, wieviele Stunden schläft Ihr Sohn in 24 Stunden? Ist er abends müde, aber nicht übermüdet? Konnte er sich tagsüber ordentlich auspowern, war viel an der frischen Luft? Dass Ihr Sohn bei der Tagesmutter alleine einschläft, zeigt, dass er grundsätzlich alleine schlafen kann. Er ist es gewohnt, dass Sie bei ihm sind. Es ist auch völlig in Ordnung. Ab wann die Kinder alleine schlafen lernen, liegt i.d.R. in den Händen der Eltern. Bzgl. Ihrer Situation schlage ich folgendes vor: Sie geben ihrem Sohn erst einmal die Sicherheit in der Nacht, dass er lernt, durchzuschlafen. Wäre es eine Option, dass sich ein Elternteil von vorneherein zu Ihrem Sohn legt, so dass Ihr Sohn in der Nacht nicht erst nach Ihnen rufen muss, sondern Sie oder der Papa schon da sind?! Geben Sie sich selbst ein Zeitfenster vor, wie lange Sie es auf diesem Wege probieren möchten. Als weiteren Schritt sollten Sie die zweite Matratze wieder aus dem Kinderzimmer entfernen und sich "nur" noch neben das Bett Ihres Sohnes setzen. Gerne dürfen Sie mit einer Ausrede arbeiten, dass die Matratze kaputt ist o.ä. Auch wenn Ihr Sohn weint, sollten Sie es ein paar Abende aushalten. Denken Sie immer daran, dass Sie ja bei ihm sind, er somit nicht alleine weinen muss. Hand auf den Bauch legen o.ä. sind natürlich erlaubt. Klappt dieses Szenario, düfen Sie für kurze Zeit das Zimmer verlassen, weil Sie beispielsweise zur Toilette müssen. Gehen Sie versprochenermaßen wieder zu Ihrem Sohn hin. Die Zeitabstände können Sie dann immer mehr ausweiten, bis Ihr Sohn irgendwann aus Versehen von alleine einschläft. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 21.11.2014



Antwort auf: Wie schafft mein Sohn es endlich alleine (durch) zu schlafen

wenn ich was dazu sagen darf: mein sohn ist knapp zwei jahre alt. ich glaube nicht, dass er jemals durchgeschlafen hat. ich weiss es aber nicht genau. er schläft nämlich seit geburt in meinem bett. wacht er auf, sieht und hört er, dass mama und papa da sind und schläft weiter. manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, merke ich, wie er für sehr lange zeit mit offenen augen neben mir liegt, mucksmäuschenstill. dann kann er auch nicht schlafen, ist aber zufrieden in unserer nähe. er kuschelt nachts oft mit uns. ab und an möchte er noch eine milch. ich bin sicher, müsste unser sohn die nächt alleine in einem anderen raum verbringen, hätte ich genauso anstrengende nächte wie sie. unsere kinder brauchen uns. auch nachts.

von juho am 20.11.2014, 17:10



Antwort auf: Wie schafft mein Sohn es endlich alleine (durch) zu schlafen

Super süss, still und entspannt bei Papa und Mama :-) Unsere Sohn, 3, wacht auch immer mal wieder auf, er schläft bei uns im eigenen Bett. Auf ein Mama reagiere ich mit nem verschlafenem hhmmm, das reicht ihm in der Regel... Ich persönlich verstehe nicht warum man sich diese hin und her Rennerei ins Kinderzimmer antut...

von Hudhud am 21.11.2014, 09:49



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