Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie kann man einem Kind bei Verlustängsten helfen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Wie kann man einem Kind bei Verlustängsten helfen?

Ina1490

Beitrag melden

Hallo, ich habe da mal eine Nachfrage. Mein Partner hat zwei Kinder (Mädchen) aus erster Ehe (jetzt fünf und sechs Jahre jung). Wir sind nun schon seit 3,5 Jahren zusammen und werden bald heiraten. Leider hat die ältere Tochter seit unserem Polterabend vor ca. vier Wochen (wo die Kinder mit dabei waren) richtige Verlustängste. Sie ruft jeden Tag bei ihrem Papa an (morgens und abends) und weint sich die Seele aus dem Leib, sie würde ihren Papa so sehr vermissen. Wohl bemerkt ist das erst seit unserem Polterabend (wo er und ich einmal im Mittelpunkt standen als Paar) so. Man muss dazu sagen, das die Mädels immer alle zwei Wochen von Freitags bis Sonntags bei uns sind und sonst bei der Mutter leben. Die "große" (sechs Jahre) hat letztes Wochenende, als mein Verlobter die Kids wieder zur Mama gebracht hat, richtig um sich getreten und geschlagen, geschrien und ist immer wieder hinter ihm her, er solle nicht gehen, er solle bleiben. Das selbe macht Sie in der Schule, wenn die Mutter sie bringt und gehen will. Dann weint sie, schreit sie usw. Meine Vermutung ist, dass sie ein großes Problem damit hat, das der Papa jetzt neu heiratet und sie das einfach nicht verstehen kann, das Mama und Papa nicht mehr zusammen kommen und sich einfach nicht mehr lieben (wie denn auch, sie ist gerade mal sechs Jahre)... Wie kann ich ihr helfen, oder ihr die Angst nehmen? Was kann man in so einem schlimmen fall tun? Wäre es vielleicht sinnvoll, wenn die Kinder von ihm nicht zur Hochzeit kommen würden, damit sie nicht noch mehr "verletzt" werden? Was ist Ihre Meinung dazu? Vielen Dank schon mal für Ihr Hilfe. LG Ina


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe Ina, an den Wochenenden, an denen die Kinder bei Ihnen sind, sollte der Papa sich viel Zeit für seine Töchter nehmen. Mehr kann er und können Sie nicht tun. Zudem müssen Sie ein wenig Geduld haben und das Mädchen für ihr Verhalten nicht tadeln. Die Mädchen sollten auf jeden Fall bei der Hochzeit dabei sein. Sie würden sich sonst ausgeschlossen fühlen. "Nun möchte der Papa uns nicht mal mehr bei seiner Hochzeit dabei haben." Viele Grüße Sylvia


Ina1490

Beitrag melden

Hallo liebe Sylvia, an den Wochenenden, wo die Kids da sind, unternehmen wir immer viel (gehen in den Wald oder auf den Spielplatz, kochen zusammen usw.). Auch ist der Samstag immer ein "Familientag" und der Sonntag ein "Papa Tag", da dürfen die Mädels den ganzen Tag (nach dem Frühstück) mit dem Papa was alleine unternehmen, da ich das für sehr wichtig halte! Das tut den beiden auch immer gut und er hat da auch Spaß dran. Die Kleine tadeln wir in keinster weise. Das gehört sich ja auch nicht. Sie versteht eben noch nicht, was da im Moment vorgeht bzw. kann ihre Gefühle und Emotionen noch nicht einordnen. Ich hätte ja vorgeschlagen, das die Mädels "nur" mit zur standesamtlichen Trauung kommen, da wir beide dann die Augen und Ohren für die zwei haben werden. An der kirchlichen Trauung wird das nicht so sein. Denn man kann es uns auch nicht verdenken, das wir während der Trauung auch einmal im Mittelpunkt stehen und nur wir zwei... Ich sehe nämlich schon, das sie Kids dann nörgeln, warum sie nicht mit vorne bei uns sind und "nur" in der Ersten Reihe sitzen und er sie dann dazu holt. Das finde ich nicht wirklich sinnvoll, denn es geht während der Trauung nicht um die Kids, sondern um uns als Paar.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.