Tod der Uroma

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Tod der Uroma

Meine Tochter ist 4Jahre alt und ihre Uroma ist gestorben. Ihre Cousine 10Jahre ist gerade bei uns und ich habe es beiden mädchen gesagt. Die Uroma war lange krank und meine Tochter kennt sie auch nur im Rollstuhl und hat keinen richtigen Bezug zu ihr, da sie selten bei ihr war (wegen der Entfernung) Als ich es den Mädchen sagte hat meine Tochter keinerlei Reaktion gezeigt und einfach unterm Gespräch weiter gespielt. Morgen ist nun die Beerdigung und meine Frage ist, ob ich mit ihr wirklich hingehen soll. Sie versteht nicht was Tod bedeutet und zeigt kein Interesse daran, daß man es ihr erklärt. Für mich ist die Frage, soll ich sie dann trotzdem damit konfrontieren. Sie wird sehen wie ihre Oma weint und traurig ist und wird es nicht verstehen. Muß sie es verstehen? Oder soll ich sie da raus lassen und das Thema erst aufgreifen, wenn es sie interessiert. Ich möchte nicht, daß sie hinterher verstört ist und ich es dann nicht schaffe es ihr richtig zu erklären. Jedes Kind ist da anders. Ihre andere Cousine ist auf den Tag genau gleich alt und weiß schon seit 2Jahren, daß ihre Oma tot ist und versteht auch, daß sie diese Oma nie sehen wird und versteht auch die Traurigkeit. Vor einem Jahr hab ich mit meiner Tochter mal alte Fotos angeschaut auf denen mein Vater drauf ist, der auch schon lange tot ist, aber es hat sie nicht interessiert, also bin ich nicht weiter drauf eingegangen. Als ein Kaninchen von uns vor einem Jahr starb, war das auch nicht schlimm für sie. Ich sagte, daß er nun im himmel sei, aber sie meinte nur "nein Mama, da ist ja keine Leiter" Da sie nie etwas darüber wissen wollte bin ich auch nie darauf eingegangen, aber nun sollen wir morgen zu der Beerdigung und ich weiß wirklich nicht, ob es so gut ist. Um eine antwort oder Erfahrungen von anderen wäre ich sehr dankbar.

Mitglied inaktiv - 18.08.2010, 10:25



Antwort auf: Tod der Uroma

Hallo hedda3 Da Ihre Tochter sich durch die Information noch in keiner Weise angesprochen fühlt und sie auch nicht hinterfragt, empfehle ich Ihnen, sie erneut darüber kurz und knapp in Kenntnis zu setzen, dass die verstorbene Uroma nun beerdigt wird, worüber Alle recht traurig sind, weil es der Uroma nun zwar besser geht, sie aber nicht mehr gesehen werden kann außer auf Fotos. Mitnehmen sollten Sie Ihre Tochter nur dann, wenn sie entsprechende Fragen stellt. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.08.2010



Antwort auf: Tod der Uroma

Dadurch das ihre Cousine da war, haben wir über all das gesprochen und meine Tochter mit einbezogen. Ich hab ihr auch gesagt, daß ihre cousine sehr traurig ist, weil sie ihre Uroma vermissen wird und die Cousine sagte meiner Tochter, daß sie die Uroma nie wieder sehen wird. Meine Tochter schaute da immer nur kurz auf, aber drehte sich gleich wieder ihrem Spiel zu. Sie weiß auch, daß wir morgen zur Beerdigung fahren. Sie hat nicht eine Frage gestellt und gar nichts dazu gesagt. Es gibt öfter Situationen, wo ich was erkläre, sie es aber nicht versteht, wenn es sie aber interessiert stellt sie mir zwar auch keine Fragen, aber sie spielt kurz darauf etwas, wo sie das erzählte mit einbaut und woran ich dann erkenne, ob sie alles verstanden hat, oder ob sie etwas falsch verstanden hat. Das war heute nicht der Fall- ich glaube, es ist ihr wirklich egal. Ich möchte nur nicht, daß ich sie zur Traurigkeit "zwinge" indem ich sie mitnehme. Ich weiß nicht wie sie reagiert, wenn plötzlich alle weinen (wahrscheinlich auch mein Mann, es war ja seine Oma) Nicht das sie dann denkt, daß sie was falsch macht, wenn alle weinen und sie aber keine Traurigkeit empfindet und sie dann einfach mitweint ohne es zu verstehen. Ich selber habe gar keine Probleme darüber mit ihr zu reden, würde es auch gern tun, damit sie es versteht, aber ich will sie auch nicht überfordern. Wenn ich sie da mit hin nehme,kann ich da was kaputt machen? Oder wird auch das sie nicht belasten? Für mich ist das total schwer zu entscheiden was besser ist für sie, weil ich nicht nachvollziehen kann, warum sie nicht reagiert, ich möchte es ihr erklären, aber mein Verstand sagt mir dann andererseits wieder, daß alles im Leben seine Zeit hat und manche dinge warten müssen. Ich hab meine Tochter irgendwie noch nie in eine Richtung lenken können, sie bestimmt immer selbst den Zeitpunkt wann sie was lernen will. Die Familie erwartet aber, daß wir kommen und das ich Emily mitbringe, weil ja die Uroma Kinder unwahrscheinlich gern um sich hatte. Ich bin da hin und her gerissen. Wenn ich weiß, daß ich unter Umständen Emily schaden würde, wenn ich sie mitnehme, dann ist alles klar, dann gehen wir nicht, vielleicht würde es sie aber auch weiterbringen, wenn sie sehen würde, daß andere traurig sind, wenn jemand stirbt. Wenn es um Menschen oder Tiere geht wo schon gestorben sind und wo Bilder bei uns in der Wohnung hängen, dann sagt sie anderen die kommen auch immer ganz emotionslos "Aber der ist schon gestorben" Konkrete Frage: Bringt es sie weiter, wenn sie die Umstände eines Todes mitbekommt oder kann es sein, daß es sie überfordert und ich mache was kaputt?

Mitglied inaktiv - 18.08.2010, 13:30



Antwort auf: Tod der Uroma

Hallo nochmal Ob es Ihre Tochter weiterbringt, wenn sie mit zur Beerdigung geht, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Möchte sie aber mitgehen und haben Sie sie darauf vorbereitet, dass der Papa und andere Menschen evtl. weinen werden, wird sie auch dieses Weinen als Gegeben hinnehmen. Schließlich geht es der Uroma ja jetzt besser und die Menschen, sowie der Papa müssen sich erst noch daran gewöhnen mit der Uroma zu sprechen, ihr Blumen zu bringen, an sie zu denken, wenn sie auch nicht mehr gesehen werden kann. Auch können Sie Emily sagen, dass die Uroma sich bestimmt freuen würde, wenn sie sehen könnte, dass Emily sie auf ihrem letzten Weg hier auf der Erde begleiten würde und sich wie der Papa, die Tante, Verwandtschaft,... verabschiedet. Nehmen Sie Emily aber nur mit zur Beerdigung, wenn sie auch mitgehen möchte. Geben Sie ihr dann ggf. ein Kinder-Gebetbuch o.Ä. zum Anschauen mit und halten Sie Ihre Tochter auf dem Schoß, damit Ihr Mann seine Trauer ungestört verarbeiten kann. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.08.2010



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