Hallo Frau Ubbens, ich brauche Ihren Rat. Mein Sohn (zweieinhalb) bringt mich gerade an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Hier mal einige Situationen: 1. Er geht seit diesem Jahr ganztags in den Kindergarten. Leider hat er sich dort von einem älteren Jungen einige "Unarten" abgeschaut. Bevor er im Kindergarten war, hat er zuhause weder gehauen noch getreten noch gespuckt. Und ich konnte ihn trotz seines vorhandenen Temperaments immer noch gut bei mir haben. Nun ist es seit ein paar Wochen aber so, dass er meinen Mann (der nur am Wochenende daheim ist) und mich bei jeder Gelegenheit tritt oder haut. Er schaut uns dabei oft gespannt und grinsend an, das zeigt doch, dass er nur provozieren will und auf eine Reaktion gespannt ist, oder? Wir sagen dann laut und deutlich "NEIN!" und drehen uns für einen Moment weg. Leider hilft das aber überhaupt nicht. Er macht es bei der nächsten Gelegenheit gleich wieder. Oder aber er tritt nach uns, wenn ihm irgendetwas nicht passt. 2. Außerdem kann er, seitdem er im Kindergarten ist, nur noch "laut". Egal, was er macht, der Geräuschpegel dabei ist unerträglich. Alles wird vertont, ob er nun mit seinen Autos spielt oder mit Bauklötzen, er kann auch nicht in normaler Lautstärke sprechen, nein, er schreit regelrecht. Das ist wohl auch im Kindergarten so. Ständig muss ich ihn zur Ruhe ermahnen, dabei tut mir das im gleichen Moment leid, weil ich ihn nicht rund um die Uhr zurechtweisen möchte. Das steigert seine Unzufriedenheit ja nur noch mehr.. 3. Ich bin unter der Woche alleine mit ihm und unserem Neugeborenen. Ich versuche, ihm zu viel ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, wie es nur geht. Aber das Baby ist nunmal auch zu versorgen (und vereinnahmt mich auch sehr, da es sehr oft unter Bauchschmerzen leidet und es nur durch Herumtragen/Massieren zu beruhigen ist) und auch der Haushalt muss ab und an erledigt werden! Das schaffe ich leider nicht immer vormittags. Und wenn wir dann etwas gemeinsam beginnen, bricht er nach wenigen Minuten ab. Beispiel: er möchte malen. Ich hole die Sachen hervor, er macht zwei Minuten mit, widmet sich dann aber wieder etwas anderem. Ich frage ihn, ob er noch malen möchte. Er sagt Nein, so dass ich erwidere, dass ich dann ja auch alles wieder aufräumen kann. Daraufhin ernte ich ein riesen Theater, denn wegräumen darf ich es nicht, mitmachen möchte er aber wie gesagt auch nicht! 4. Außerdem bringen ihn kleinste Kleinigkeiten zu einem Wutanfall. Zum Beispiel, wenn ich den Tisch schon alleine gedeckt habe, obwohl er trotz Aufforderung nicht rechtzeitig dazugekommen ist. Oder wenn wir am Wochenende alle gemeinsam frühstücken und mein Mann ihm das Brot nicht klein genug geschnitten hat - dann wirft er sich auf den Boden, heult und tritt. Mein Mann fragt ihn, ob er noch essen möchte, dann solle er sich bitte setzen. Er verneint, heult und bockt weiter. Dann teilen wir ihm mit, dass das Essen dann beendet ist und wir es wegräumen. Das verstärkt seinen Wutanfall noch mehr! Ich weiß nicht, irgendetwas scheine ichbzw. wir doch grundsätzlich falsch zu machen, oder?
Mitglied inaktiv - 08.10.2014, 13:28