"Stop" als Ansage bei Fehlverhalten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: "Stop" als Ansage bei Fehlverhalten

Hallo Frau Ubbens, unser Sohn (2Jahre) bekommt in der Kita beigebracht, dass er bei der Ansage "Halt" oder "Stop" unerwünschte Handlungen zu unterbrechen hat. Wenn sich die Kinder z.B. gegenseitig schubsen, und der Erzieher sagt "Stop", dann wird im optimalen Fall damit aufgehört. Genauso sollen die Kinder auch selber "Stop" sagen, wenn ihnen etwas am Verhalten anderer Kinder nicht passt. So weit, so gut. Nun sagt der Kleine seit einiger Zeit zuhause immer nachdrücklich "Stop", wenn es ans Zähneputzen, Haarekämmen, Anziehen, Ausziehen etc. geht. Aber natürlich kann auf diese Dinge nicht verzichtet werden. Wie sollen wir mit der Situation umgehen? Wir möchten natürlich, dass er ein "Stop" ernst nimmt! Dann müssten wir als Vorbilder das ja theoretisch genauso akzeptieren..

von hafendiva am 15.02.2018, 14:36



Antwort auf: "Stop" als Ansage bei Fehlverhalten

Liebe hafendiva, erklären Sie Ihrem Sohn immer wieder den Unterschied. Bei notwendigen Dingen, wie Zähneputzen usw., kann ein Stop nicht akzeptiert werden. Bei Sachen, wie ausgekitzelt werden usw., darf gerne Stop gesagt werden und dieses wird auch eingehalten. Bald wird Ihr Sohn den Unterschied verstanden haben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 15.02.2018



Antwort auf: "Stop" als Ansage bei Fehlverhalten

Das erinnert mich an meinen Großen. Der hat das mit dem Stop in der Krippe auch lernen sollen, damit er andere Kinder nicht ärgert. Da war er etwa so alt wie deiner jetzt. Es hat dazu geführt, dass er zu anderen Kindern hingegangen ist, Stopp gesagt hat und ihnen dann das Spielzeug weggenommen hat. Seine Begründung, soweit wir das damals aus ihm rausholen konnten: Er hat doch stopp gesagt, das Kind muss aufhören damit zu spielen. XD Er hat es dann relativ schnell verstanden, dass er nicht einfach überall Stopp sagen kann um seinen Willen durchzusetzen. Beim Zähneputzen war klare Ansage, dass Zähne geputzt werden und zwar jetzt und da dann auch kein Stopp hilft. Bei anderen Sachen wie Kitzeln oder Raufen oder wenn er nichts mehr auf den Teller wollte, da musste das Stopp aber eben auch bei uns wirken. Die Phase war nicht lang ;) LG Lilly

Mitglied inaktiv - 16.02.2018, 14:08



Antwort auf: "Stop" als Ansage bei Fehlverhalten

Ich finde, man kann sehr wohl auch ein "Stopp" beim Zähneputzen, An oder Auskleiden akzeptieren, eben überall dort, wo es um den Körper des Kindes geht. Wenn er "Stopp" sagt, aufhören, ihm anbieten, dass er es alleine machen darf oder es auf etwas später verschieben. Zwischendurch könnt Ihr immer mal wieder erklären, wie wichtig Zähne putzen ist. Wenn er erst einmal gemerkt hat, dass Ihr sein "Stopp" ernst nehmt, wird er es bei "Kleinigkeiten" nicht mehr einsetzen. Selbstbestimmung ist das Zauberwort.

von Rebekka1706 am 19.02.2018, 12:33



Antwort auf: "Stop" als Ansage bei Fehlverhalten

Auf die Antwort habe ich gewartet, schön mal so was zu lesen :) Ich würde mein Kind im Leben auch niemals übermächtigen. Das einzige was es daraus lernt ist, dass man nur der stärkere sein muss... Sagen meine Kinder Stop höre ich auf. Bei allem. Auch beim Zähneputzen. Dann reden wir drüber, verschieben es oder finden alternative Ideen wie es mehr Spaß macht. Sogar mein Kleiner (1 Jahr) muss dabei nie übermächtigt werden!

von Avraa am 20.02.2018, 08:01