Liebe Frau Schuster, Es geht um meinen großen Sohn (fast 7, hochbegabt mit IQ 131, keine Inselbgegabung, sondern in allen getesteten Bereichen hoch- und höherbegabt, Einschulung letztes Jahr in eine spezielle Klasse). Er ist insgesamt relativ verschlossen, spricht wenig über Gefühle, war deshalb auch schon in "Behandlung" (Hockepackprojekt im Kindergarten durchgeführt von der hiesigen Uni). Er gebraucht aktuell wieder extrem viele Schimpfwörter. Auch gegenüber Personen. Beispiele: "Du Idiot", "Die Mama ist Scheiße", "Du bist blöd", wenn ich mich nicht verhört habe, hat er zu meinem Mann (gegen den er im Tischkicker verloren hat) "Arschloch" gesagt. Es hat sich in letzter Zeit ziemlich verschlimmert. Erklären bzw. darüber reden bringt nichts - von wegen, weißt du überhaupt was das bedeutet? Ja, kalr, weiß er das. Es scheint ihm manchmal auch peinlich zu sein, er entschuldigt sich dafür - meistens sogar ernst gemeint. Aber es passiert immer wieder. In der Schule gibt es nichts, GAR NICHTS, worüber sich die Lehrer beschweren. Klassenbester, ausgeglichen, fair, etc. Es kann doch aber nicht sein, dass er zu Hause so extrem aufd...reht?! Nach dem verlorenen Tischkickerspiel wurde er immer schlimmer, mein Mann hat ihn ins Kinderzimmer geschickt, er warf alles Mögliche durcheinander, zog das Bettuch von der Matratze ab, ebenso den Matratzenbezug (schnitt ein Loch in die Matratze und die Transporthenkel ab). Er wurde vom gemeinsamn Abendessen ausgeschlossen, weil er einfach nicht ansprechbar war. Eine kurze Weile später brachte ich ihm sein Abendessen ins Kinderzimmer, da war er - ohne weiteren Kommentar - das liebste und netteste Kind. Als wäre nichts geschehen. Ich hatte den Eindruck, es machte ihm nichts aus, alleine zu essen. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass an ihm Konsequenzen (oder auch Strafen) abprallen. Er macht sich einfach nichts draus. Mein Vater meinte krüzlich, er hätte Angst, dass sich unser Sohn in ein paar Jahren gar nichts mehr von uns sagen lässt. Davor habe ich Horror. Wenn wir ihn beispielsweise ermahnen, etwas zu unterlassen (Kaspern, Schimpfworte, Rülpsen bei Tisch, seinem kleinen Bruder Schimpfworte beibringen) dann hört er oft erst auf, wenn man ihn konsequent aus dem Zimmer entfernt. Auch hier helfen keine Erklärungen. Als ein Problem sehe ich meinen Schwiegervater, der ihm beispielsweise so Dinge wie "Das sollte ein Lied werden" beibringt, wenn er rülpst. Oder noch schlimmeres. Meinem Vater war auch aufgefallen, dass unser Sohn seinen Opa wiederholt als "Idiot" bezeichnen durfte und der Opa gar nicht darauf reagierte. Mein Schwiegervater ist so ein richtiger Kasperopa, der seinem Enkel keinerlei Grenzen setzt. SchwieMu ist entsprechend stolz, wenn ihr Enkel die Quadratzahlen bis 12 beherrscht. Andererseits versuche ich bei uns die Erziehungsfehler zu finden. Waren wir nicht konsequent genug? Haben wir beispielsweise unserem Sohn anfangs die Schimpfwörter durchgehen lassen (das war unsere erste Strategie: Nichtbeachtung). Ich mach mir riesige Sorgen...was können wir tun, damit uns die Situation nicht aus der Hand gleitet??? Danke fürs Lesen!
Mitglied inaktiv - 03.04.2013, 14:00