wolke756
Guten Morgen, ich mache mir Sorgen um meinen Sohn. Er ist jetzt 15 Monate. Er war von Anfang an ein sehr anspruchsvolles und auch anstrengendes Kind. Viele Probleme haben sich jedoch weitestgehend gelöst, u.a. das Schlafproblem mit wenigen Ausnahmen. Folgende Probleme konnten wir jedoch nicht lösen. 1. Mein Sohn lässt sich von mir und von meinem Mann nur mit erheblichem Widerstand und mit extremen Schreien wickeln. Wir haben es geschafft, dass er das Wickeln auf dem Wickeltisch zulässt. Dies war vorher nur auf dem Sofa möglich. Von anderen Personen lässt er sich jedoch ohne Probleme wickeln und er lacht sogar dabei! Wie kann ich das ändern? 2. Wir haben einen großen Wohnraum mit offenem Wohnzimmer, Esszimmer und Küche. Dort spielt sich der Tag meistens ab. Allerdings ist mein Sohn im Wohnbereich extrem Unruhig und schreit sehr viel. Gehen wir in ein anderes Zimmer, ist für eine gewisse Zeit ruhe und er spielt auch schön alleine. Aber sobald wir wieder im Wohnbereich sind, fängt die Unzufriedenheit wieder an. Er schreit sehr viel und auffällig ist, dass er seinen Kopf auf den Fußboden oder an die Wand schlägt. Er geht dann auch bei jeder Gelegenheit an den Ofen und schaltet den Herd an. Eigentlich macht er dann nur Sachen, die er nicht darf. Er hat viele Freiheiten. Er hat auch seine eigenen Schränke, die er ausräumen darf. Er hat sogar seine eigene Küche, bei der er sogar die Ofenplatten "einschalten " kann. Aber all dies ist total uninteressant. Wir können aber auch nicht ständig neues Spielzeug kaufen. Stattdessen räume ich alle 4 Wochen etwas Spielzeug weg und tausche es gegen das alte, weggeräumte Spielzeug aus. Er macht einen total unzufriedenen Eindruck. Wir sind zweimal in der Woche im Spielkreis und einmal in der Woche bei der Oma. Eine Kita können wir uns finanziell nicht erlauben. Bei anderen Leuten ist er total ausgeglichen und lieb, auch wenn Besuch kommt habe ich das liebste Kind der Welt. Aber sobald mein Mann und ich mit ihm alleine sind, ist der Frieden vorbei, als ob er uns nicht leiden kann. Ich muss vielleicht noch erwähnen, dass er geistig und körperlich sehr fit ist und mit allem sehr früh war. So ist er beispielsweise schon mit 11 Monaten ganz alleine gelaufen. Ein streckspiel, bei dem man solche ringe auf einen Stab macht, hat er ebenfalls mit 11 Monaten ganz alleine gemacht. Ich hoffe sie haben hilfreiche Tipps für mich, damit ich meinen Sohn auch Zuhause zufrieden sehen kann. Vielen lieben Dank
Liebe Wolke756, das Verhalten Ihres Sohnes ist tatsächlich ganz normal. Viele Kinder sträuben sich bei den Eltern bei gewissen notwendigen Dingen, wie beispielsweise dem Wickeln. Sie wissen, dass sie von ihren Eltern geliebt werden, auch wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Bis zum Alter von ca. 18 Monaten probieren Kinder immer wieder aus, ob ein Nein von gestern oder von gerade eben, immer noch ein Nein ist. Das gehört zum Lernen dazu. Erst dann verstehen die Kinder, dass ein Nein tatsächlich immer Nein bedeutet. Ihr Sohn möchte beschäftigt werden. Er sucht die Abwechslung. Die meiste Zeit des Tages verbringen sie gemeinsam im Wohnbereich. Da gibt es nichts Neues für ihn zu entdecken. Die meisten Kinder lieben gerade die Dinge zum Spielen, die eigentlich kein Spielzeug sind. Aus dem Grund braucht ein Kind nicht immer wieder neues Spielzeug bzw. zu viel Spielzeug. Pappkartons, Schränke mit ungefährlichen Küchenutensilien, Kunstoffschüsseln, Löffel usw. sind willkommenes "Spielzeug", ebenso das Spielen mit Mama oder Papa. Sie werden gemerkt haben, dass Ihr Sohn vermutlich draußen viel ausgeglichener ist, als im Haus. Gehen Sie entsprechend gerne viel mit ihm nach draußen, wo er sich ordentlich austoben kann. Viele Grüße Sylvia
cube
Das, was du beschreibst, klingt alles ziemlich normal :-) Bzgl. des Wickelns - ja nun, muss aber sein. Wenn alles ablenken, Faxen machen, Lieblingsspielzeug nicht hilft, muss man leider einfach die Ohren abschalten und es kurz und schmerzlos durchziehen. Bzgl. macht alles, was er nicht darf - wie gesagt: normal. Er wird noch einige Zeit brauchen um zu verstehen, das "nein" zum Herd jeden tag "nein" heißt und sich nicht plötzlich ändern wird. Da muss man eben immer wieder bereits vorher unterbinden oder ihn dann eben mit "nein, das ist gefährlich/heiß etc" dort weg holen und ihn zB zu seiner Küche bringen und ihm sagen "schau, aber hier darfst du den Herd anmachen". Das mit dem Spielzeug immer wieder tauschen haben wir auch so gemacht - so gibt es immer wieder etwas "Neues" zu entdecken :-) Geht viel mit ihm raus, damit er sich dort austoben kann/neue Dinge entdecken kann. Ladet Kinderbesuch ein oder besucht andere Kinder. Oder sucht euch eine Spielgruppe vor Ort, die ihr regelmäßig besuchen könnt. Oder Kinderturnen. Die Aussage, KiGa zu teuer kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wohnt ihr nicht in Deutschland? Denn hier ist es ja so, das der Beitrag der Gehaltshöhe angemessen ist oder auch ganz entfällt (Bildung und Teilhabe).
wolke756
Liebe Cube, vielen Dank für deine Antwort. Im Saarland ist die Kita trotzdem sehr teuer und für uns nicht bezahlbar. Ob es normal ist oder nicht möchte ich auch nicht hinterfragen. Er ist halt einfach so. Ich möchte halt sicherstellen, dass die Beschäftigung zu Hause für ihn angemessen ist, weil er auf mich einen sehr gelangweilten Eindruck macht . Wir sind natürlich auch viel draußen, und gehen in den Spielkreis. Einmal in der Woche gehen wir schwimmen. Aber sobald wir zu Hause sind, schreit er und stellt gefährliche Sachen an. (Eben hat er so lange an seinem Kinderwagen gezogen, bis er auf ihn gefallen ist! Glück gehabt, dass nichts schlimmes passiert ist, aber er bekommt alles fertig)
cube
Naja, es gibt Kinder, die eben temperamentvoller sind oder auch sehr willensstark (dickköpfig ;-) und die Geduld und Nerven ihrer Eltern täglich auf eine harte Probe stellen. Die wirklich viel Aufmerksamkeit benötigen. Aber: er benimmt sich woanders ja offenbar gut - er kann es also und weiß auch schon so halbwegs, wo er lieber mal "lieb" ist und wo er seinen Launen nachgeben kann und dennoch geliebt wird. Euch kommt das natürlich seltsam vor, dass er ausgerechnet bei euch so ist - aber bei euch hat er eben das Vertrauen, dass er sich ausprobieren und Grenzen testen kann und ihr ihn trotzdem immer lieb habt. Ich glaube, es braucht bei eurem Wildfang einfach nur leider mehr Nervenstärke als bei einem "Anfängerkind" ;-) Achtet darauf, dass ihr konsequent seid, wo es wirklich notwendig ist. Also beim Herd zB immer! "nein, heiß" und wegholen. Draußen an der Straße weglaufen heißt eben "das ist gefährlich, dann musst du leider an der Hand bleiben/im Buggy sitzen" usw. Überlegt euch aber auch, wo ihr mit leben könntet und euch einen Kampf bessere erspart/auch ersparen könnt. Und ja, manchmal muss man die Ohren dann auf Durchzug schalten - ansonsten wird das für euer Kind zum tollsten Spiel der Welt, bei dem ihr immer ganz aufgeregt um ihn herumspringt weil er sich gerade mal langweilt oder so und los brüllt ;-) Ansonsten bietet ihr ihm ja bereits Input und braucht euch da wirklich keine Gedanken zu machen, dass ihr nicht genug anbietet oder etwas falsch macht. Ist zumindest meine Meinung. LG
Tatjana03
Hallo, für mich hört es sich nach einem völlig normalen und neugierigen Kleinkind an. Es ist normal, dass man immer hinterher sein muss und machen alle Eltern durch. Manchmal muss man eben schneller sein, als das Kind :) Alles Gute
MEla2312
Was du da beschreibst, klingt einfach komplett nach meiner Tochter, ebenfalls 15 Monate. Sie schwebt in permanenter Lebensgefahr, hat nur den schlimmsten und gefährlichsten Unfug im Kopf und ist auch sehr früh mit allem dran. Zusätzlich dazu haben wir noch insgesamt 2-4 Stunden Einschlafkampf mit stundenlangem Schreien dazu. Sie kann sich überhaupt nicht selbst beschäftigen und regulieren. Ich kann dir zwar absolut keinen Tipp geben, dir aber sagen, dass du nicht allein bist. Meine kleine war von Beginn an wohl das, was man ein „high need“ Baby nennen würde. Es ist unglaublich anstrengend und ich hab manchmal Angst vor der zukommt ihr, aber ich glaube, dass sie uns noch sehr viel überraschen wird und es ist einfach unfassbar, wie sie sich bis jetzt schon entwickelt hat. Fühl dich gedrückt, irgendwann muss es ja besser werden. Liebe Grüße
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