Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Probleme mit 6 jährigen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Probleme mit 6 jährigen

Mitglied inaktiv

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Guten Tag, Seit 2 Wochen kenne ich meinen Sohn 6 nicht wieder. Er ist gerade eingeschult worden. In der Schule ist alles OK. Zu Hause benimmt er sich total daneben. Er ist oft sehr wütend stampft mit den Füßen auf und sagt er mache was er will ! Gestern meinte er, ich will das du tot bist. Das hat mich schon sehr schockiert! Außerdem beschimpft er uns mit sehr schlimmen Wörtern. Arschloch usw. Das kennen wir nicht von ihm. Bisher hatten wir keinerlei Probleme mit ihm. Er will Abends nicht schlafen und ist dann Morgens total geschafft. Er geht um 20:00 ins Bett und schläft oft erst gegen 22:00 / 22:30 ein. Bei Ermahnung meint er nur ich brauche keine Familie ich mach was ich will! Wie verhalte ich mich richtig? Bestrafung? Verbote? Verzweifelt.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Lully, in der Schule gibt es viele Strukturen und Regeln. Das ist erst einmal anstrengend für ein Kind. Ihr Sohn schafft am Vormittag, sich an die Regeln zu halten und sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Das macht ihn müde und frustriert. Diesen Frust lässt er zu Hause raus. Zeigen Sie auf der einen Seite Verständnis. "Ich verstehe, dass du wütend bist. Ich möchte dir gerne helfen. Weißt du, wie ich dir helfen kann?" Und machen auf der anderen Seite deutlich, dass Sie nicht gerne hören, was er sagt. "Ich finde es nicht schön, wenn du sagst, du möchtest, dass ich tot bin." Fassen Sie sich dabei kurz, damit er nicht zu viel Aufmerksamkeit für seine Aussagen bekommt. Haben Sie ein wenig Geduld. In ein paar Wochen wird sich Ihr Sohn an die neuen Gegebenheiten gewöhnt haben und wieder ausgeglichener sein. Er wird wieder früher einschlafen und damit tagsüber entspannter sein können. Viele Grüße Sylvia


die_ente_macht_nagnag

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Nicht persönlich nehmen und Grenzen setzten. Für euren Sohn ist durch die Einschulumg vieles neu. In der Schule kann er den Frust und die Anspannumg nicht los werden, also macht er das zu Hause. Hat er ein Hobby, dass ihn auch körperlich auspowert? Frische Luft und Bewegung wäre mein Ansatz für mehr Ausgeglichenheit und müde Kinder am Abend.


Mitglied inaktiv

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Zusatz, mein Sohn ist viel an der frischen Luft. Er ist im Leichtatletik Verein. Und auch sonst ständig in Bewegung. Er müsste also eigentlich Abends müde sein. Liebe Grüße


cube

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Unterschätze nicht den Druck, der in derSchule durch die ganzen neuen Anforderungen entsteht. Zumal mit Corona jetzt auch noch ein paar mehr Regeln dazu kommen, die oft ein entspanntes/sorgloses Miteinander eher beeinträchtigen. Aussagen wie "du sollst tot sein", "ich ziehe auch", "ich brauch keine Familie mehr" sind nicht wörtlich zu nehmen! Er kann nicht anders ausdrücken, das ihm gerade alles gewaltig gegen den Strich geht/unter Druck setzt. Definitiv darfst du ihm natürlich trotzdem sagen, das Äußerungen wie "tot sein" dich sehr verletzen. Aber frag auch mal nach, wie er sich fühlt - also warum er meint, so etwas sagen zu müssen. Schimpfworte hört er sicher bei anderen Kindern jetzt - normal. Und er merkt, dass er damit etwas bei euch erreicht. Auch hier würde ich mal fragen, ob er überhaupt weiß, was er da sagt. Oft wissen die Kinder das gar nicht - sie sehen nur die Reaktion und die gefällt ihnen gerade. Auch hier darfst und solltest du natürlich sagen, dass du solche Ausdrücke nicht hören magst und dann eben auch nicht reagierst. Auch nicht weiter schimpfen - einfach ignorieren. Ich denke, du brauchst gerade einerseits Grenzen, die ihm auch ein Gefühl von Sicherheit geben (was darf ich, was nicht) und gleichzeitig aber auch Verständnis für einen großen Umbruch in seinem Leben. Schulstart ist oft für die Eltern viel toller als für die Kinder selbst ;-)


Mitglied inaktiv

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Dankeschön!


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