Mein Kind verhält sich auffällig- ich erkenne ihn nicht wieder... (5 Jahre)

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Mein Kind verhält sich auffällig- ich erkenne ihn nicht wieder... (5 Jahre)

Mein Sohn ist 5 Jahre alt. Da es seit einiger Zeit im Kindergarten zu Auffälligkeit kam, und sich die 'sog. Phasen' die Hand geben, mache ich mir Sorgen. Anfangs (4 Jahre) begann die Phase des 'Austestens' und 'Bockens'. Hin und wieder ging ein Spielzeug aus Wut zu Bruch- und wir erklärten stets mit viel Geduld u. Fürsorge - kauften einen Box-Sack...führten unzählige Gespräche - und gingen zur Frühforderung. Der Kindergarten stempelte sofort mit ADS ab, was wir mit einem Kinderarzt abklären liessen, der dies jedoch verneinte, und als normale Phase abtat. Ich muss allerdings dazusagen, dass das Kind mit seiner Schwester (8) zu dieser Zeit von halb 8 bis halb 5 im Kindergarten verweilte, weil ich berufstätig war (alleinerziehend). Da ich mir ums Kind Sorgen machte, verringerte ich die Arbeitszeit auf 4h- und verbrachte intensiv Zeit mit ihm. Die Schwester ist schulisch sehr gut- hilft freiwillig im Haushalt- und hört aufs Wort- ein Musterkind sozusagen. Ich empfinde es so, dass er neidisch und eifersüchtig auf sie ist. Ich verbringe seither Zeit mit IHM persönllch und allein- erkläre ihm, was falsch läuft - und wie er auch gelobt werden kann. Alleine ist er das liebste Kind- aber sobald Schwester oder andere Kinder im Spiel ein Ekel. Ich habe den Kindergarten gewechselt. Anfangs lief alles gut- nichts war auffällig- bis eine alte Kindergärtnerin aus dem alten Kindergarten dort auftauchte u. mir jeden Tag wieder aufs neu mitteilte, was für ein schlimmes Kind ich habe. Er zerstört nun zwar nichts mehr- aber er ist provokant zu Kindern (stupst sie an, stösst ans Bein oder nimmt Kleinkindern Knete weg-, provoziert durch Namensgebung an Kinder, oder stösst sie). Er will nicht immer am Morgenkreis teilnehmen- und macht oft das Gegenteil vom Gesagten. Ich verstehe dieses Verhalten nicht. Und komischerweise- jede Aufgabe die er danach bekommt (im KiGA z.b. Abspülen, Abtrocknen, puzzeln..etc erledigt er dann kleinlaut, folgt aber dann später trotzdem nicht. Dh. der Lerneffekt bleibt aus. Zuhause schicken wir ihn sofort ins Zimmer bis zum Abend, wo er ohne Bocken u. Muckieren bleibt-. Auch Nintendo, PC etc. sind dann für den Rest des Tages gestrichen. Wir versuchen, ikeine negative Aufmerksamkeit zu schenken- und etwas gut gemachtes stets zu belohnen. Seit ca. 4 Wochen ist er nun extrem - Warum weiss ich nicht. Er antwortet auf meine frage, warum er sich so verhält nur mit ' ich mag nicht mehr in den Kindergarten gehn, mir ist dort langweilig'. Was muss ich tun, damit ich krank werde, damit ich daheim bleiben kann- und dort nicht mhr hin muss...??? Heute hat er sich mit einem anderen Kind in der Wolle gehabt, da er es geärtert hat mit Grimasssen, und das Kind ihn heftig gekratzt hat- daraufhin hat er getreten- und musste abtrocknen im Kindergarten. Das andere Kind durfte weiterspielen.. - er hat dann scheinbar ein anderes Kind geärgert und provoziert. Nun haben wir ihn heim geholt- ausgeschimpft und bis zum Abend Zimmerarrest gegeben. Ich weiss nicht mehr weiter- nichts fruchtet- kein Verbot- keine Wegnahme von spielen- kein Liebesentzug- alles falsch. In 3 Monaten kommt er in die Schule - wie kann das nur weitergehen.... Ich kann nachts nicht mehr schlafen- heule nur noch- und frage mich, was ich falsch gemacht habe. Schliesslich ist das Ganze ja eine Kritik an mir und meiner Erziehung. Ein Kinderpsychologe, den ich befragte, hat darüber gelacht- und gemeint- er habe selber 6 Kinder- und es gäbe in diesem Alter niemand aggressiveren u. provokanteren als ein Kind. Es sei eine Phase- da müsse ich durch. Er bekommt eine Puzzel oder Aufräum-Arbeitsstrafe im Kindergarten fürs 'dretzen/provozieren' - geht etwas kaputt reparieren wir es.. Aber es kann doch nicht so weitergehen- dass wir unser Kind nach dem Abholen auch noch strafen- wenn wir von der Arbeit kommen- und uns doch eigentl. darauf freuen??? - anderseits bedeutet Kritik ja auch, dass Taten folgen müssen-.

von tryfon1976 am 28.04.2014, 15:48



Antwort auf: Mein Kind verhält sich auffällig- ich erkenne ihn nicht wieder... (5 Jahre)

Liebe tryfon1976, "strafen" Sie Ihren Sohn nicht für Dinge, die in der KITA nicht so gut gelaufen sind. Wie sehen denn die Erzieher das Verhalten Ihres Sohnes? Alles noch im Rahmen oder schon sehr auffällig? Gehen Sie viel mit Ihrem Sohn nach draußen. Dort darf er sich ordentlich auspowern. Machen Sie lange Spaziergänge mit Wettläufen, fahren Fahrrad, balancieren über Baumstämme, spielen Fußball etc. Bewegung ist für Ihren Sohn sehr wichtig. Schränken Sie PC, Nintendo und Fernsehen auch ohne Bestrafung auf ein Mimimalmaß ein. Mehr als eine halbe Stunde tgl. sollte er nicht vor dem PC etc. sitzen. Verbringen Sie auch Zeiten mit ihm alleine und betonen es auch so, "Jetzt spiele ich eine halbe Stunde nur mit dir". Er hört und merkt, dass er nicht um Ihre Aufmerksamkeit buhlen muss, sobald andere Kinder/die Schwester, dazu kommen, sondern sie auch so bekommt. Versuchen Sie auch, nach Verboten etc. eine logische Konsequenz folgen zu lassen. Das ins Zimmer geschickt zu werden, macht ihm schon nichts mehr aus. Da hat er wenigsten seine Ruhe und kann ungestört machen, was er gerade möchte. Der Schritt in die Schule kann eine Veränderung im Verhalten Ihres Sohnes mit sich bringen. Er wird ganz anders gefordert und gefördert. Sehen Sie es als Möglichkeit der positiven Veränderung. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 29.04.2014



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