Entthronungstrauma

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Entthronungstrauma

Meinen Sohn (3 J.) trifft es offenbar voll. Sein Bruder ist grade mal 14 Tage alt und er ist sehr eifersüchtig. War er vorher eher ein ein sanftes, defensives Kind (natürlich schon mit seinen Trotzphasen), so finde ich nach meiner Rückkehr aus dem KH ein völlig anderes vor. Laut, zornig, impulsiv, weinerlich, schlicht völlig unsicher. Schläft der Kleine und ich kümmere mich um den Großen wie zuvor, dann ist alles O.K. und er wie immer, aber wehe der Kleine bekommt sein Flascherl oder wird gewickelt. Dann will der Große auch ein Flascherl braucht x- Dinge, regt sich über das Schreien des Kleinen auf und wird schwierig. Ich frage mich, wie das werden soll, wenn der Kleine mehr Bedürfnisse hat und weniger schläft??? Der Große sagt dann "Mama komm her aber ohne Baby" oder "Mama komm herunter, aber das Baby laß oben". Der Große ist seit einigen Monaten in der Loslösung und Papa sehr gefragt. Opa´s etc. sind schwer verfügbar, ich hoffe auf einen Platz bei einer Tagesmutter ab Herbst. Ich versteh den Großen ja schon, daß es schwer für ihn ist, aber teilen kann ich mich nun auch nicht. Viel kann man den Großen ja nicht in die Pflege einbinden, was geht mache ich ohnehin schon. Was kann ich noch tun? Letztendlich will ich ja beiden gerecht werden und ich will auch Freude damit haben. Hoffe auf ein paar Tipps! Danke

Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 15:19



Antwort auf: Entthronungstrauma

Hallo Paula Bitte achten Sie darauf, dass Sie zuerst Ihrem älteren Sohn eine konkrete und ansprechende Aktivität anbieten, bevor Sie sich mit dem Baby beschäftigen. Geben Sie auch ihm eine kleine Flasche (mit ungesüßtem Tee) und bieten Sie ihm eine Beschäftigung in Ihrer unmittelbaren Nähe an, damit er sich nicht abgeschoben fühlt. Schreit der Kleine, informieren Sie den "Großen" darüber, dass das Baby noch gar nichts anderes kann und freuen Sie sich, dass der "Große" seine Wünsche, Gefühle usw. schon richtig aussprechen kann. Dass der Papa im Moment sehr gefragt ist liegt zwar auch an der zunehmenden Lösung und Selbstständigkeit, aber auch daran, dass Sie ja des Öfteren "besetzt" sind und sich mit dem vermeintlichen Konkurrenten beschäftigen. Die zeitweise Betreuung durch eine Tagesmutter ist sicherlich anzuraten, damit Ihr Sohn Kontakte zu ca. Gleichaltrigen knüpfen kann und sich an deren Verhalten orientieren wird. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.05.2009