lieber herr doktor posth,
meine eltern möchten gerne für 1 woche mit unserem sohn, 22 monate, an die ostsee verreisen. das kind ist sicher gebunden und liebt seine großeltern heiß und innig (nahezu tgl. kontakt per telefon und videochat, "echte" treffen ca 5 tage pro monat). für MICH sind diese 7 Tage etwa 3 zu viele. MEINE bedenken sind,dass, falls das kind mama-papa-sehnsucht bekommt (oder etwas vorfällt), sie alle zu weit weg sind, um schnell zum trösten hinzufahren. vielleicht gibt es auch schwierigkeiten mit fremder umgebung etc. . gerne bin ich aber bereit, meine befindlichkeiten zurückzustecken, wenn auch sie (wie meine eltern) der meinung sind, dass diese 6 nächte keine ängste/ trennungsschmerz/... bei unserem söhnchen auslösen und wir nicht mit schwierigkeiten im anschluss zu rechnen haben. ich danke ihnen für ihre antwort und wünsche ihnen eine schöne woche.
katharina
Mitglied inaktiv - 06.07.2009, 09:14
Antwort auf:
urlaub mit den großeltern?
Liebe Katharina, natürlich wünschen sich die Großeltern, dass die Reise mit ihrem Enkel ein voller Erfolg wird. Garantiert ist das allerdings nicht. Und es kann wirklich passieren, dass ein Kleinkind auf einmal sich der Abwesenheit seiner Eltern bewusst wird und Angst bekommt. Der Status einer sicheren Ersatzbezugsperson sollte jetzt aber genügen, um dieses Kind ausreichend zu trösten und ihm seine Sorgen zu zerstreuen. Und als zuverlässige Ersatzbezugspersonen schildern sie ja die Großeltern.
Wenn also vom Kind die Trennung bemerkt und mit Angst oder jetzt sogar erster Trauer erlebt wird, dann sollte es genügen, dass die Großeltern trösten und beruhigen können. Darauf basiert das Prinzip. In der Loslösungsphase ist das alles ohnehin kein ganz so großes Problem mehr. Ihre mütterlichen Bedenken sind ein verständliche, aber ganz andere Seite. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.07.2009