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Hilfe - meine Tochter ist vier und mittendrin!!!!

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Hilfe - meine Tochter ist vier und mittendrin!!!!

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Hallo ihr Lieben, brauche mal eure Erfahrungen: Meine Tochter ist vier Jahre alt und eigentlich dachte ich, die schlimme Zeit der Trotzphase usw. wäre endgültig vorbei. Aber seit einigen Wochen geht das wieder los. Im Kiga ist sie das liebste Kind, ist sie mit mir oder meinem Mann alleine auch. Aber sobald wir beide zuhause sind.... Sobald ihr etwas gegen den Strich geht fängt sich an zu schreien. Fernsehverbot, ins Zimmer schicken usw. bringt gar nichts. Ihre Antwort: Ist doch mir egal.... Nicht das ihr mich falsch versteht. Sie testet wirklich ihre Grenzen, geben wir nach ist sie happy.... Aber immer nachgeben wollen wir natürlich auch nicht. Ist schwer, die Situation momentan zu beschreiben. Ich denke, ihr wißt was ich meine. Alles in allem will sie ihren Kopf durchsetzen, horchen ist ein Fremdwort für sie, wenn sie was nicht erreicht, wird rumgezickt. Wie verhaltet ihr euch in solchen Situationen? Es fruchtet rein gar nichts momentan. Ich weiß von der Erzieherinnen und auch von anderen Mamas, die gerade das gleiche durchmachen, es sei normal, es seien halt so Phasen usw. Aber irgendwie müssen wir doch die Phasen auch bewältigen. Hmmm, was meint ihr dazu? Bin für alle Erfahrungsberichte dankbar. LG Sabine.


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Hallo Sabine, ja, diese Phasen;-)) Das geht vorbei! Meine Tochter hat nicht sehr stark getrotzt und ich bin ganz gut damit gefahren, mögliche "Trotzquellen" schon großräumig zu umfahren bzw. gleich umzulenken...sie etwas selbst machen lassen...sie einbeziehen in etwas und beschäftigen. Denn in dem Alter wollen sie vieles ausprobieren und selbst machen. Also wenn sie beim Einkaufen rumbockt würde ich sie schon frühzeitig (also z.B. schon beim Einkaufszettelschreiben) einbeziehen und ihr kleine Aufgaben geben. Dann kommt oft der Trotz erst gar nicht auf. Und ist er doch mal da, nicht groß drauf eingehen / aus der Situation rausgehen, wenn man merkt, daß es innerlich brodelt. Ich sag dann, daß sie wieder zu mir kommen kann, wenn sie sich beruhigt hat und lasse sie dann trotzen. Oft kam (mittlerweile wird sie bald 6) sie dann nach ein paar Minuten und wenn ich gefragt habe, ob sie sich wieder beruhigt hat, meinte sie nur "ja" und wir haben im Tagesablauf weitergemacht...erst jetzt kann sie ja z.B. ihre Gefühle ausdrücken und mir sagen, warum sie auf einmal traurig, sauer etc. auf mich oder die Situation ist und wir können darüber reden / entsprechend handeln... lg heike


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Hallo Heike, vielen Dank für deine Nachricht. Werde es mal versuchen. Vielleicht kommen wir weiter, wenn ich wirklich nicht näher darauf eingehe LG Sabine.


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Hallo, ich halte es ja immer mit meinem Lieblingsautor Jesper Juul. Er sagt augenzwinkernd: "Trotzalter ist das Alter, wenn die Kinder selbständig werden, und die Eltern trotzig." Trotz entsteht nach seiner Beobachtung dadurch, dass wir Eltern unsere Kinder oft zu unselbständig halten, ihnen zuviel abnehmen, sie nicht mithelfen lassen, sondern an ihr Spielzeug verweisen ("Nein, lass mal, Mama macht das schon. Komm, ich helf' dir mal schnell. Nein, das kannst du noch nicht selbst" usw.). Trotz wird ganz überflüssig und verschwindet, wenn das Kind Verantwortung übernehmen und für die Familie hilfreich sein darf. Und der Witz ist: Es stimmt! Bei meinen Kindern (mein Sohn ist auch gerade 4) löst sich der "Trotz" meist regelrecht in Luft auf, wenn ich ihnen Aufgaben und Verantwortung übertrage: "Sag' mal, meinst du, du kannst schon diese Möhre kleinschneiden, mir diesen Pulli falten, den Salat umrühren, dir selbst die Haare shampoonieren, dich abbrausen...?" Das Übertragen von Aufgaben und Verantwortung hilft sogar oft direkt im Akutfall, weil es sofort ablenkt und das Kind stolz macht. Mein Sohn zum Beispiel ist saustolz, wenn ich ihn bitte, mir doch mal eben beim Wäschekorbtragen zu helfen. Er greift sich dann einen Henkel und ich den anderen. Ich seufze dann ein bisschen und sage: "Bin ich froh, dass du mir hilfst, sonst hätte ich den schweren Korb kaum tragen können." Er platzt dann förmlich vor Wichtigkeit und betont nochmal, dass ich es ohne ihn wohl nicht geschafft hätte. Inzwischen bietet er mir seine Hilfe sehr oft an, auch bei anderen Dingen. Es ist kein Zufall, dass es das "Trotzalter" in der Entwicklungspsychologie gar nicht gibt, es wird als das "Selbständigkeitsalter" bezeichnet. Daran sollten wir immer denken, wenn wir unsere Zwerge angucken und sie mal wieder besonders bockig zu sein scheinen. Viel wichtiger und einfacher als Ermahnungen oder Ignorieren wäre es, das Kind in diesem Moment einfach mal schnell stolz zu machen, ihm also eine kleine Aufgabe zu geben. LG BB


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Hallo Bonniebee, habe mit großem Interesse deine Antwort gelesen und muß sagen, bin wirklich beeindruckt. So ganz Unrecht hast du nicht. Vielleicht sollte ich wirklich mal das "Selbständigkeitsalter" sehen und nicht das "Trotzalter". So betrachtet, kann ich meine kleine Hexe manchmal sogar verstehen ;-)))) Vielen Dank. LG Sternchen.


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Hallo, ich finde die Überlegungen von J. Juul schon gut, aber ob das immer so punktuell auf jeden Familie zutrifft, bezweifle ich. Meine Tochter (wird jetzt im Nov. 4 Jahre) wird zur Selbständigkeit erzogen. Sie darf schon viel machen, hilft am Woe dem Papa beim Kochen, sie darf mit einem Kindermesser die Brote schmieren, sie hilft beim Putzen und Wäscheaufhängen, sie fegt drinnen und draußen, sie macht ihr Bett (will sie selbst machen) und so weiter und so weiter...! Soll es mal schnell gehen, ziehe ICH sie an (ansonsten kann sie das allein). Das stört sie aber nicht weiter und da trotzt sie auch nicht. Sie bekommt ihren Trotzanfall, wenn es nicht nach ihrer Nase geht. Sie wird wütend und schreit/brüllt herum, wenn von uns andere Sichtweisen aufgezeigt werden. Nicht dass das jetzt hier falsch verstanden wird: es dreht sich schon viel um sie und wir versuchen auch, solche Anfälle schon im Vorfeld zu umgehen, aber wenn es Zeit zum Zähneputzen und Baden ist, dann kann ich nicht ewig warten, bis Madame denkt, dass sie baden möchte. Ich versuche oft schon Kompromisse, z.B. "na dann stell die Autos noch zu Ende dahin und komm dann ins Bad" (weil sie mich vorher anbettelt: "ich will aber noch Autos spielen und sie in die Ecke fahren und dann komm ich ok?"). Genannte Situation geht dann SO weiter, dass sie die Autos natürlich nicht nur in die Ecke fährt und kommt, sondern weiterspielt. Weise ich sie nochmals drauf hin und werde dann aber beim x-Mal energischer und rufe "Lena, jetzt ist Schluss, wir haben ausgemacht, dass du die Autos in die Ecke fährst und baden kommst!", rastet sie voll aus mit den Worten "Ich will aber noch spielen und hab keine Lust zum Baden und hab gesagt, ich stell sie hin....und so weiter." Sie wird richtig laut und neuerdings ist dann das Kneifen hinzugekommen. Sie wird also wütend und kneift mich dermaßen in den Arm...das geht gar nicht. Natürlich toleriere ich das nicht und dann ist natürlich großes Geheule, weil sie den normalen Abendablauf machen soll und nicht IHREN Kopf durchsetzen kann. Übrigens baden wir nicht jeden Abend. Sie hat genug Zeit für freies Spiel! Sie nutzt nur gern die Situationen gaaaaanz doll aus. Z.B. hört sie (wenn sie Lust hat) abends im Bett nach dem Vorlesen noch eine CD. Bei Pittiplatsch sind 4 Folgen drauf (nur mal dieses Beispiel jetzt). Ich sage ihr, dass es schon ganz schön spät ist (SEHR spät für MEINE Begriffe) und dass sie EINE Geschichte hören darf, ich dann reinkomme und wir alles ausmachen und schlafen. Ja....soweit so gut. Geschichte geht so ca. 8 Min., ich geh rein und sage "das war eine schöne Geschichte und jetzt schlafen wir". Was kommt? Natürlich großes Gebrüll, dass sie die GANZE CD hören will. Sie wird richtig sauer und gnatzig. Also nur um das jetzt nicht so ausartend darzustellen: so geht das natürlich nicht jeden Abend!!!!!! Wir haben auch ganz ruhige Tage und Abende, wo alles reibungslos geht. Aber es gibt so Momente, da kann man echt sagen, sie befindet sich in der Trotzphase! Oder ist es nur Sturheit? Oder will sie testen wie weit wir ihr "Spiel" mitmachen? Manchmal ist es echt schwierig. Und wie ich im Umfeld so mitkriege, geht das im Moment all unseren Freunden, Bekannten, Nachbarn so, wo die Kinder genauso alt sind. Ich glaube auch, dass jedes Kind so individuell ist, dass man hier gar keinen Tipp geben kann. Das ist halt situationsbedingt. Man muss sich jeden Monat selbst orientieren: wie alt ist das Kind jetzt; was kann es schon oder was könnte man ihm schon zumuten; wie gehen wir alle miteinander um; welches Sozialverhalten hat das Kind; was will ich in meiner Erziehung erreichen; was will ich meinem Kind auf den Lebensweg mitgeben und wie gut bereite ich das Kind auch darauf vor; bin ICH manchmal der Auslöser oder hat das Kind einen bestimmten Charakter? All diese und noch mehr Fragen stellen sich glaub ich allen Eltern. In diesem Sinne..."da müssen wir und auch die Kinder durch", LG Jenny!


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so ganz verkehrt finde ich deinen beitrag auch nicht, muss aber sagen, dass meine tochter (jetzt fast 4) auch bockt, wenn vorher gar nichts war! sehr gerne hat sie ihre bockanfälle morgens, noch während wir im bett liegen. sie macht quasi die augen auf und sagt "ich möchte aufstehen!" und wenn ich dann sage "ok, mach das, ich bleibe noch ein paar minuten liegen und dann komme ich" dann fängt sie ihr geschrei an. klar will sie da ihren willen durchsetzen, aber selbstständig sein dürfte sie in der situation gerne. ich persönlich glaube, dass die zwerge manchmal einfach wut im bauch haben, gegen was und wen auch immer, und die muss raus! leider müssen wir da alle durch...


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Hallo Jenny, habe deine Nachricht gelesen und mußte lachen. Ich denke grad, ich schreibe hier über mein Kind. Genauso ist es momentan auch bei uns. Habe mich gestern mit ihrer Erzieherin unterhalten. Die meinte auch, das wäre alles ganz normal...... Dann bleibt uns wohl nichts weiter übrig, als Augen zu und durch. Machen wir das Beste draus. Lieben Dank. VG Sternchen.


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Ähm - ja;-) Soooooo habe ich es noch nicht gesehen bzw. hinterdacht, aber mit der Selbständigkeit und dem Verhalten der Eltern dabei hat es schon was zu tun;-) Das ist der Part, den ich meinte mit selbst machen lassen und einbeziehen...also nicht alles abnehmen und spielen schicken...sondern anm Leben teilhaben läßt;-) Trotz ist wichtig für die Kinder und ihre Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Ich versuch(t)e es, dann so zu sehen: da sind plötzlich Gefühle (Wut usw.) bei den Kindern da und sie sind einfach überwältigt davon - können sie weder richtig einordnen (sie gehen jetzt weit über das vorherige Repertoir (Hunger, Durst, Bauchweh...) hinaus) noch können Sie damit umgehen...und ihre einzige Möglichkeit in diesem Alter ist, sie lauthals rauszulassen...Sie müssen ja noch lernen, wie sie damit umgehen können. Klar werden auch die Grenzen ausgetestet und sollten auch von den Eltern neu gesteckt werden - dem neuen Alter und Selbständigkeitsgrad angepaßt;-)) lg heike, die sicher oft überreagiert hat in der Trotzphase