TatsächlichLiebe
Hallo, unser Kind wird im August 5 und ist ziemlich fit. Es wird zwischendurch im Alltag immer mal gerechnet, schon recht gut gezeichnet und es ist Interesse am Schreiben da. Silben werden schon seit einem Jahr gezählt und irgendwann kam das Reimen. Wir könnten über eine Stunde problemlos Bücher vorlesen (solange es ein paar Bilder im Buch gibt) und unser Kind kann sich lange ins selbstständige Basteln (alleine) oder Legobauen verlieren. Mittlerweile besteht Interesse an Erwachsenen-Tier-Dokus statt Kinderprogramm. Es ist aber auch sehr verträumt, d.h., man möchte etwas und eine Reaktion erfolgt beim Vertieftsein in eine Sache erst nach längerer Zeit (Hören ist getestet). Die Impulskontrolle ist noch nicht so sehr da. Wir könnten mit genau 6 Jahren einschulen lassen. Wer hat das so früh gemacht bei einem vielleicht ähnlichen Kind und wie waren die Erfahrungen? Vielleicht gibt es ja auch Grundschullehrkräfte hier, die ihre Erfahrung mit eher jüngeren Kindern in der ersten Klasse teilen können. Besten Dank
Zählst du im Juni geboren noch zu "so jung"? Dann kann ich dir sagen, dass meine Eltern mich geschickt haben und ich es ohne Umwege zum Uniabschluss gebracht habe. Ich war/bin ähnlich vom Charakter wie du euren Sohn beschreibst. Allerdings hab ich schon zeitweise gemerkt, dass ältere Kinder aus der Klasse anders getickt haben - insbesondere in der Pubertät. War bei mir aber immer recht egal, weil eine gute Freundschaft solche Unterschiede aushält und mir der Großteil der Klasse am Ar*** vorbei ging. Zur Sozialkompetenz eures Sohnes hast du jetzt nicht viel geschrieben, aber das ist meiner Meinung nach wichtiger als Intellekt/Konzentrationsfähigkeit, um sich im Klassengefüge wohl zu fühlen und dementsprechend gute Leistungen bringen zu können. Was sagt der Kindergarten bei euch? Die sehen mehr Kinder und können die nötige Reife sicher besser einschätzen. Und haben vermutlich auch mehr Anekdotenwissen.
Danke schonmal! Sozialverhalten ist ok. Er fragt manchmal nicht, wenn er etwas haben möchte, was ein anderer gerade hat, aber er ist es gewohnt, Regeln einzuhalten. Mit dem Kiga haben wir noch nicht gesprochen. Wir dachten, die sprechen alle Eltern automatisch an, deren Kinder alt genug für die Vorschulgruppe sind, aber das scheint nicht so zu sein.
Meine Tochter ist mit 5 als Kann-Kind eingeschult wurden, in ihrer Klasse gab es noch 2 weitere Kann-Kinder ... nix besonderes, sie kommt gut mit und ist in der Klasse gut angekommen. Wäre er den überhaupt ein Kann-Kind, so daß ihr eine Wahl hättet? Wenn er so oder so schulpflichtig ist, könnt ihr euch die ganzen Überlegungen sparen. Und auch bei Kann-Kindern entscheiden nicht einfach die Eltern, ob das Kind eingeschult wird. Hier braucht man mindestens die Schulleitung, die Kann-Kinder auch aufnimmt (machen manche aus Prinzip nicht).
Dankeschön! Ja, er ist ein Kann-Kind. Entweder mit ziemlich genau 6 oder mit 7. Die Kindergärten sind voll, ich glaube, die Stadt ist über jeden froh, der weiterzieht...
Meine Tochter kam mit 6 1/4 in die Schule, wurde ganz regulär eingeschult. Sie erzielt gute bis sehr gute Leistungen und fühlt sich wohl. Einzig die Selbstsicherheit und das Durchsetzungsvermögen macht uns ab und zu etwas Bauchschmerzen - aber ob das ein Jahr später besser gewesen wäre, weiß kein Mensch. Wäre sie ein Kannkind gewesen hätten wir sie vermutlich ein Jahr später geschickt - einfach weil KIGA entspannter als Schule ist, für alle!!
Danke auch Dir. Ja, Kindergarten ist bestimmt entspannter, aber wir haben jetzt schon das Gefühl, dass unser Sohn sich oft langweilt. Für ihn wäre eigentlich optimal, wenn er einfach 2 Jahre in die Vorschulgruppe gehen könnte 😅 und etwas mehr gefordert würde.
Fordern könnt ihr auch privat sehr viel: Kunst- oder Musikkurse, Sport, nach und nach Verantwortung für Kleinigkeiten im Alltag übertragen, Bücher und Wissens-Hörspiele, Spielverabredungen...
Ich kenne es so, dass der Kindergarten nur die Kinder in die Vorschulgruppe aufnimmt, die regulär eingeschult werden. Wenn euer Kind nicht dazu gehört, dann müsst ihr das aktiv anstoßen. Von dem her, was du schreibst, klingt es schon so, dass dein Kind früher eingeschult werden könnte. Ich kenne auch mehrere Juni-Juli-August-Kinder, die prima mit 6 Jahren in der Schule zurecht kommen. Es ist oft so, dass es da kein falsch oder richtig gibt. Zwei Jahre Vorschulgruppe wird zumindest bei uns nicht gemacht, da sie da ein festes Programm haben, dass sie einfach "abspulen", zum Beispiel die Zahlen durchgehen. Das ein zweites Jahr zu wiederholen macht keinen Sinn. Ich würde immer auch schauen, wie aktuell die Freundschaften liegen. Sind es hauptsächlich ältere Kinder, und dein Kind wäre ohne potentielle Spielpartner, wenn es länger im Kindergarten bleibt? Oder werden die engeren Freunde erst später eingeschult, im Idealfall wechseln sie dann zusammen auf dieselbe Schule? Wenn nach den ganzen Überlegungen dir keine guten Gründe einfallen, früher einzuschulen, dann würde ich es einfach belassen und regulär einschulen. Denn die frühe Einschulung ist nur als Ausnahme gedacht, und wenn euer Kind keinen besonderen Grund hat, wird ihm ein weiteres Jahr Kindergarten nicht schaden. Schule mit den ganzen Regeln und Anforderungen ist immer auch anstrengend und eine Herausforderung, selbst für die Kinder, die kognitiv sehr weit sind. Und gerade bei Jungs wäre ich eher zurückhaltend mit einer frühen Einschulung, da sie später in der Pubertät dann "hinterher" sind, den Mädchen sowieso, aber auch körperlich im Vergleich zu anderen Jungs.
Hallo, Ich kenne beide Seiten, also früh einschulen und spät.... Meine 2. Tochter wurde Mitte Juli 6 und hätte kognitiv locker mitgekonnt....sie war aber sehr schüchtern und ruhig, wollte auch noch nicht zur Schule, weil ihre Freundinnen ( Aug. u. Sept. geboren ) auch noch nicht gingen.....also wurde sie mit 7 eingeschult..... Ihr 2. Sohn wurde Mitte Okt. 6 und ist mit 5 eingeschult, er macht sich prima und kommt gut mit.....es wurde vom Kiga auch empfohlen, da er kognitiv weit war und es ihm dort langweilig wurde.... Der 2. Sohn von Tochter 1 wurde Ende Juli 6 und ist erst mit 7 eingeschult, weil er noch nicht wollte und auch mit seinen Freunden in eine Klasse wollte. Er war auch noch sehr verspielt...... Sprecht mit den Erzieherinnen, die können deinen Sohn gut einschätzen......und vor allen , was will dein Sohn ....wenn er selbst möchte würde ich ihn schicken.... LG Sonnenblume50
Das ist natürlich Ansichtssache, aber ich würde die Entscheidung dem Kind nicht überlassen. Ein Kindergarten-Kind kann die Konsequenzen doch gar nicht richtig einschätzen. Und was macht man, wenn es erst "Ja" sagt, und nach 3 Wochen Schule sagt "Ich möchte doch zurück in den Kindergarten"? Ich finde es nicht richtig, dem Kind eine so weitreichende Entscheidung "aufzubürden", wenn selbst die Eltern nicht einschätzen können, was die bessere Wahl ist. Beim Kind vorfühlen kann man natürlich, und ich würde auch die Sicht des Kindes auf jeden Fall einfließen lassen. Aber am Ende müssen die Eltern entscheiden.
Das Kind soll ja nicht alleine entscheiden....ich habe ja geschrieben das die Eltern auch mit den Erziehern sprechen sollen.....aber wenn alle für eine frühe Einschulung sind, kann man das Kind doch fragen was es lieber möchte....das die Eltern entscheiden ist doch klar....
Wie ich geschrieben habe , kenne ich beide Seiten und es war jedes mal die richtige Entscheidung...alle Kinder sind gute Schüler und gehen (fast ) immer
gerne hin...
LG Sonnenblume50
Ich bin sehr dafür, Kinder einzubeziehen aber hier würde ich niemals das Kind fragen. Wie JoMiNa schrieb, kann ein Kind die Tragweite nicht abschätzen. Und wenn eh die Eltern entscheiden, warum dann fragen? Wenn die Entscheidung anders ausfällt lernt das Kind doch nur, dass seine Meinung bewusst übergangen wurde. Ich finde das ehrlich gesagt durchaus problematisch.
Ich würde die Erzieherinnen fragen, wie sie Deinen Sohn sehen. Grundsätzlich machen ein paar Monate Unterschied im Alter von Kindern nicht viel aus. Da spielen andere Faktoren eine größere Rolle. Frühe oder späte Einschulungen können immer gut oder schlecht laufen. Da wirst Du für alles Beispiele finden. Es hängt auch stark von der Lehrkraft ab, ob die es schafft, die Kinder entsprechend ihren Voraussetzungen zu fordern oder zu fördern. Wir haben unseren Sohn (Dezember-Kann-Kind) nicht früher eingeschult, weil er Defizite im Bereich Konzentration (sich wegträumen), Frustrationstoleranz und Organisation hatte. Er ging dann aber vor Unterforderung buchstäblich die Wände hoch und hat schließlich eine Klasse übersprungen. Das war aber, wegen seiner anderen Probleme, auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich selbst wurde als Juli-Kann-Kind wegen Schüchternheit spät eingeschult und habe mir dann in dem Jahr vor der Schule selbst Schreiben und Lesen beigebracht. Rechnen konnte ich auch schon etwas. Trotzdem war ich nicht unzufrieden in der Schule. Ich würde übrigens an Deiner Stelle diese Probleme mit dem Wegträumen und der Impulsivität im Auge behalten. Das kann in Richtung ADHS gehen. Unser Sohn wurde mit 8 damit diagnostiziert. Dass Dein Kind sich bei Dingen, die es interessieren, super konzentrieren kann, schließt ADHS nicht aus. Das soll natürlich nicht heißen, dass Dein Sohn das hat, aber wenn es Probleme in der Schule gibt, kann das dahinter stecken.
Sieh es mal anders - bei uns ist Stichtag für Schulpflicht der 30.09. (!). Unser Augustkind ist ähnlich gestrickt und wir werden es nächstes Jahr ganz normal zur Schule schicken. Es ist zudem so, dass rein rechtlich eine Rückstellung bis zum Tag der Einschulung theoretisch möglich ist. Ihr habt also Zeit. Vorschule würde ich im Zweifel Skippen, deren Nutzen ist ohnehin umstritten. Was sagt der Kindergarten? Die geben doch in der Regel jetzt um diese Zeit eine Einschätzung?
Hier ist der Stichtag auch am 30.09 und eine Rückstellung gar nicht leicht. Das heißt, dass die allermeisten sommerkinder mit gerade oder noch nicht mal 6 eingeschult werden. Zu deinem Sohn kann ich nichts sagen. Deine Beschreibung ist ja wahrscheinlich auch sehr subjektiv. meine Tochter ist aktuell in der dritten Klasse und bisher mussten ca 25% der Kinder, die mit ihr in der ersten Klasse gestartet haben, wiederholen. Ausnahmslos sommerkinder.