Regen100
Hallo, mein Kind besucht das erste Jahr den Kindergarten. Leider geht es nicht gerne in den KG. Täglich sagt es, dass es dort nicht hin möchte. Die Erzieherinnen haben mein Kind als Sonderling abgestempelt und uns zu einer Abklärung geraten. Wir haben dem nur zugestimmt, um zu zeigen, dass unser Kind normal ist. Leider sind die Erzieherinnen sehr defizitorientiert. Sie vergleichen ständig mit Gleichaltrigen und loben nie Fortschritte. Ich spüre, dass Ihnen mein Kind auf die Nerven geht. Sicher ist mein Kind nicht perfekt und schnell weinerlich, wenn ihm etwas nicht gelingt. Es ist auch ein unsicheres Kind welches seine Rituale braucht, damit es sich sicher fühlt. Sie interpretieren seine Beharrlichkeit als Provokation, Machtspiel oder Grenztestung. Dabei sucht es doch lediglich Sicherheit. Sie sind auch nicht daran interessiert, dass ich ihnen mein Kind erkläre. Mein Kind hat einen Freund gefunden. Laut ihnen dauern Freundschaften eh nur kurz... und stellen es so dar, als ob das Kind aus Mitleid mit meinem Kind spielt. Ich weiß, dass mein Kind besonders ist, aber im positiven Sinn. Es hat sich selbst das Lesen beigebracht, kann schwimmen, ist sehr musikalisch, kann sich super ausdrücken und zeigt eine super Merkfähigkeit. Es hat Humor und geht liebevoll mit seinen Mitmenschen um. Zuhause ist es offen, kommunikativ, im KG zurückhaltend und abwartend. Seine Talente wie das Lesen werden im KG auch nicht gefördert. Es tut mir für mein Kind so leid, dass seine unbeschwerte Kindheit vorbei ist. Leistungsdruck und Vergleiche sind an der Tagesordnung. Mein Kind wird noch 2 Jahre den KG besuchen, deshalb bin ich mir sicher, dass es seinen Weg gehen wird, ohne Vergleiche und Zeitdruck. Das Gespräch mit den Erzieherinnen bringt nichts, auch die Leiterin ist nicht so kompetent. Sie drehen es so, dass ich es nicht wahr haben wollen würde.Mein Mann vermuten, dass unser Kind hochbegabt ist und die Beziehung zu den Erzieherinnen nicht optimal ist. Was sagt ihr?
Man kann aus der Ferne natürlich schlecht beurteilen, ob an der Einschätzung der Erzieherinnen etwas dran ist. Seid ihr denn mit der Abklärung schon durch, was ist dabei rausgekommen? Wenn ihr eine "Diagnose" habt, könnt ihr auch konkrete Tipps zum Umgang mit eurem Kind bekommen, oder weitere Unterstützung wie zum Beispiel Ergotherapie. Oder sogar einen Integrationshelfer, der einige Stunden pro Tag für dein Kind da wäre. Aber unabhängig davon klingt es, als ob die Erzieherinnen bei euch es nur möglichst bequem in ihrem Job haben wollen, und alle Kinder deswegen gleich ticken sollen. Das ist sehr schade, dagegen kannst du aber nichts tun, außer die Einrichtung zu wechseln. Wobei du deine Erwartungen eventuell nicht zu hoch ansetzen solltest - individuelle Förderung, gerade für Kinder, die weiter als der Durchschnitt sind, gibt es kaum. Das geht in der Schule leider meist genauso weiter - man ist schon froh, wenn man die "langsamen" mitnehmen kann. Für die Förderung von Talenten usw. gibt es keine freien Ressourcen. Darunter, was du mit Vergleichen und Leistungsdruck meinst, kann ich mir nicht so richtig etwas vorstellen. Dass sie gegenüber euch Defizite äußern? Das gehört zu ihrem Job und würde ich nicht persönlich nehmen. (Fortschritte loben ist dagegen nicht Teil des Jobs - das gehört ja zur normalen Entwicklung dazu und wird nur zur Kenntnis genommen/dokumentiert.) Oder werden die Vergleiche gegenüber den Kindern kommuniziert, oder die Kinder niedergemacht, wenn sie etwas nicht hinbekommen? Das wäre natürlich aus pädagogischer Sicht unprofessionell und wäre für mich ein Grund, mich nach einer anderen Betreuungsmöglichkeit umzuschauen. Auch was du mit dem Freund meinst, verstehe ich nicht so ganz. Es stimmt, dass Freundschaften in dem Alter nicht immer von Dauer sind. Diese Bemerkung kann euch doch aber egal sein. Vielleicht lese ich in deinen Beitrag zu viel hinein, aber ich glaube, du/ihr müsst euch ein dickeres Fell zulegen 😉 die Erzieherinnen machen nur ihren Job (wenn auch nicht besonders engagiert), aber sie sind keine Familienmitglieder und müssen euer Kind nicht toll finden oder lieben. Ihr wisst doch selbst, wie toll und besonders euer Kind ist, dafür braucht ihr keine Bestätigung vom Kindergarten. Lasst euer Kind außerhalb des Kindergartens sich entfalten und fördert es selbst: Musikkurse, Büchereibesuche, Spieltreffen mit Kindern, die es mag und ihm gut tun... und wenn ihr den Kindergarten wirklich unzumutbar findet, dann sucht nach Alternativen.
Wenn du dich in dem Kindergarten nicht gut aufgehoben fühlst, und dein Kind auch nicht, würde ich wechseln. egal ob er anders ist als andere Kinder. Er sollte genauso liebevoll behandelt werden wie der Rest. ansonsten muss ich gestehen, dass ich es schon außergewöhnlich finde, sich in Kleinkind Alter das lesen selber bei zu bringen. Und habe ich im Bekanntenkreis auch schon mal erlebt, tatsächlich hat das Kind auch eine Diagnose erhalten.
Sorry aber die Erzieherinnen haben Recht, auf jeden Fall das dein Sohn auffällig ist, ob eine Diagnose dahinter steckt muss ein Arzt / Psychiater entscheiden. Mein ältester Sohn ist genau so, naja gut nicht mega musikalisch dafür hat er aber extrem früh sich für Zahlen begeistert, lesen konnte er auch flüssig vor der Einschulung und bis heute vergisst er nie etwas, wirklich nie. Trotzdem war er immer anders als alle anderen Kinder und das hat er gemerkt, klar hochbegabt aber ich war sicher das da mehr hinter steckt. Heute , er ist 21 wissen wir das er ein Grenzgänger ist er hat, eine leichte Form , vom Asperger Autismus. Das ist nicht schlimm, er lebt alleine macht jetzt dieses Jahr sein Abi und will dann Steuerfachangestellter werden ( nein er will nicht studieren er will Geld verdienen ), er hat Freunde die ihn so schätzen wie er ist aber vieles wäre leichter gewesen wenn wir es eher gewusst hätten
Aber du kommst doch selber nicht mit ihm klar. Schon vor Jahren hast du dich öfter an Frau Ubbens gewandt und im Kindergarten haben die Erzieherinnen einfach keine halbe Stunde Zeit abzuwarten, während er schreit, weint und bockt, so wie du kürzlich beim Turnen. Von daher sehe die Abklärung doch als Chance für alle Seiten!
Für die Forderung und Förderung von Kindern sind die Eltern zuständig. Weder Kindergarten noch Schule hat dafür Zeit. Da geht es um die Betreuung/Verwahrung von den Massen. Für mehr stellt die Regierung in D kein Personal zur Verfügung. Wer so unzufrieden ist mit der Betreuung, der muss sich woanders umsehen. #kitafrei oder anderer KiGa
Hallo, es stimmt zwar, Erzieherinnen sind nicht dafür ausgebildet, Entwicklungsverzögerungen zu diagnostizieren. ABER Erzieherinnen kennen Hunderte von Kindern über die Jahre hinweg. Sie haben im Gegensatz zu Eltern also eine große Vergleichsmöglichkeit. Und deshalb sehen sie, wenn ein Kind in seinem Verhalten oder auch in seiner Entwicklung deutlich von anderen Gleichaltrigen abweicht. Und sie sind verpflichtet, dies anzusprechen. Es ist für Eltern oft sehr schwer zu akzeptieren, dass ihr Kind eventuell (!) eine bestimmte Förderung braucht. Niemand will das. Man redet es sich als Eltern schön, sagt, die Erzieherinnen übertreiben, sie verstehen mein Kind nicht, sie unterstellen ihm Schlechtes, mein Kind ist in Wirklichkeit hochbegabt. Das ist sehr menschlich. Aber damit hilft man seinem Kind nicht. Im Gegenteil, wenn man auf Beobachtungen der Erzieherinnen nicht reagiert, lässt man sein Kind quasi im Stich. Denn es weiß nicht, warum es Probleme im Kiga hat, es versteht das nicht, und es kann diese Probleme nicht selbst lösen. Es braucht dafür manchmal Hilfe. Ich würde jetzt in ein Frühförderzentrum oder Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) gehen und euren Sohn dort vorstellen. Dort arbeiten Fachleute, die die Entwicklung eines Kindes einschätzen können, und zwar in allen Bereichen. Wenn es ein Defizit gibt, wird vor Ort auch Förderung angeboten. Wenn dagegen alles okay ist, ist keine weitere Maßnahme nötig. Es ist wichtig, das prüfen zu lassen. Macht das nicht für die Erzieherinnen, sondern macht es für euren Sohn! Er ist darauf angewiesen, dass er nicht alleingelassen wird. Sonst werden sich Probleme, die man eigentlich locker ausbügeln könnte, in der Schule fortsetzen. Und dort sind sie dann viel gravierender und haben mehr Folgen. Je früher man hilft, desto schneller ist das Kind wieder auf dem Stand anderer Kinder. Habt keine Angst, lasst ihn untersuchen, gell. Lasst euch vom Kinderarzt eine Überweisung ins SPZ geben, das geht ganz schnell und die Untersuchung ist keine große Sache. LG
Stimme zu! Nur als Ergänzung, weil man es falsch verstehen könnte: natürlich kann euer Kind hochbegabt sein (das mit dem Lesen ist wirklich ungewöhnlich), aber nicht alle Probleme sind dadurch automatisch darauf zurück zu führen. Und selbst wenn es "nur" hochbegabt ist, und dadurch aneckt, könnte ihm spezielle Unterstützung, zum Beispiel in Form von Ergotherapie, im Kindergartenalltag und ggf. später in der Schule helfen.
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