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Selbstständigkeit und Kind

Selbstständigkeit und Kind

NatJos

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Hallo ihr Lieben, ich suche Mütter, die selbstständig arbeiten und mir einen Rat geben können: Mein Freund und ich erwarten im September unser erstes Kind und sind beide selbstständig in der Kunst - und Kulturbranche tätig. Wir versuchen gerade unsere Einnahmen in den ersten Jahren mit Kind zu berechnen und ich bin sehr unsicher, mit was ich wann rechnen kann. Deswegen meine Frage an euch: Ab wann konntet ihr mit euren Kleinen wieder so viel arbeiten, dass ihr ähnlich hohe Einnahmen hattet, wie vor der Geburt? Ich würde gerne nach dem ersten Jahr wieder anfangen zu arbeiten, aber man kann sich ja auch nicht so wirklich sicher sein, ob sich das Kind easy in die Kita eingewöhnen lässt und Krankheiten und Corona-Kita-Ausfälle etc. auf einen zukommen. Wie waren eure Erfahrungen in punkto arbeiten und Kinderbetreuung? Danke und liebe Grüße aus Berlin, Natalja


tonib

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Trotz Kinderfrau und Krippe/Kita würde ich sagen - so viele Stunden wie vor den Kindern habe ich nie wieder gearbeitet. (Meine Kinder sind jetzt Teenager). Aber es hängt von so vielen Faktoren ab: Kinderbetreuung, eigene Belastbarkeit, Auftragslage, die Zahl der Stunden, die man vorher gearbeitet hat, Einsatz des Partners, "Mental Load". Krank waren meine Kinder praktisch nie, aber das hilft Dir ja auch nicht.


Berlin!

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Ich schliesse mich meiner Vorgängerin an: kommt drauf an. Zum Beispiel, was Du genau arbeitest und wie das praktisch aussieht, wann du arbeitest, ob die viele alternative Betreuungsmöglichkeiten hast etc.. Ich hab meine Kids einfach mitgenommen, was super ging, als sie noch Babys waren (also wirklich klein), einfach im Tuch am Schreibtisch. Aber ich hatte auch mega entspannte Kinder und tolle Kolleginnen, die sich darum gerissen haben, das Baby zu nehmen. Das ging dann nicht mehr, als die Jungs mobil wurden. Und wieder besser, als sie in die Kita kamen.


sara31

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Die ersten Jahre definitiv weniger. Zunächst die Babyzeit, da weißt du gar nicht wie es dir körperlich geht. Wieviel kann/will dich dein Partner entlasten (Nachtschichten), dann Kindergarten/Schule - wie wollt ihr die Ferienzeit abdecken, was macht ihr bei Streiks, Krankheit (bedenke selbstständig bekommst du keine Kind Krank Tage). Es ist machbar, erfordert aber gut Absprachen, Organisation und ein gutes Netzwerk.


Caot

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Ich hab immer gearbeitet. Samstag brachte ich das Kind 2 auf die Welt, Montag stand ich im Büro. Bei Kind1 stand das Reisebett im Büro. Mein AG stellte mir eine vor-Ort-Tagesmutter im Büro für Kind2. Kind1 war da schon auswärts untergebracht. Was bei Dir klappt und geht, hängt von vielen Faktoren ab. Vom Kind vor allem. Vom betreuenden Umfeld und von Dir selber. Bei Kind1 konnte ich mich nicht so gut lösen, bei Kind2 war das dann schon Routine. Mit der Selbständigkeit hatte ich dann den Großen im Kiga, die Kleine in der Kita. Das hat gut geklappt, da die Wege kurz waren. Allerdings kann ich sehr viel im Büro machen. Das erleichtert, wenn Kind krank war.


Mitglied inaktiv

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Hi, kommt drauf an, was ihr "im Kunst- und Kulturbereich" macht. Ich arbeite als freiberufliche Übersetzerin schwerpunktmäßig für die Medien- und Kulturbranche, was von den Randbedingungen (Homeoffice) theoretisch ideal ist. Praktisch stößt man aber gerade in dieser Szene auf Hürden wegen des unberechenbaren Chaosfaktors (Nicht-Einhalten von Terminabsprachen, viele Abteilungen und Externe, die sich koordinieren müssen und das oft nicht wirklich tun), so dass Flexibilität gefragt ist. Mit Kindern wird das schwieriger, gerade auch deshalb, weil Kinderbetreuung tendenziell unflexibel ist und nur bestimmte Zeiten abdeckt. Ich habe deshalb noch ein Netzwerk von Leuten gebraucht, die Engpässe abdecken. Meine Kinder waren gut zu händeln, dafür hat man aber natürlich keine Garantie. Was bei mir in beiden Fällen (meine beiden sind von verschiedenen Vätern) nicht wirklich gut geklappt hat, waren die Aufgabenteilung und die Verteilung der bereits erwähnten "Mental Load". Zu den Einnahmen kann ich wenig beitragen, ich habe meine parallel zu den Kindern gesteigert, was aber auf die Besonderheiten des Empfehlungsmarketings in meiner Branche zurückzuführen ist. Wenn ihr ein bestimmtes Stundenkontingent zur Verfügung stellt, für das ihr bezahlt werdet, kann das ganz anders aussehen.