Interview mit Prof Homburg...

Ich fand viele regeln weder schlüssig, noch notwendig. Von daher ändert sich durch ein Interview, das ein weiterer sog. Experte gibt, gar nichts. Und wenn ich jetzt zu dem Schluß komme, dass alles Blödsinn ist, was ich gerade darf und vor allem: was nicht? Was hilft mir denn diese Erkenntnis?

Ich habe mir nur den Anfang angehört und dann die Grafik im Originalartikel angesehen. Was nicht so ganz stimmt, es gab ja bereits vor dem richtigen "Lockdown" diverse Maßnahmen, z.B. die Absage von Großveranstaltungen. Insbesondere der Termin der Schulschließung (13.3.) fällt ziemlich genau mit dem Höhepunkt der Kurve der Reproduktionszahl zusammen.

Vorweg: Frau Preradovic veröffentlicht seit Beginn des Lockdowns Online-Interviews mit verschiedenen Experten, u. a. auch mit Herrn Wodarg, die die Strategie der Bundesregierung aus verschiedenen Gründen anzweifeln. Das sollte man vielleicht wissen. Sie betont zwar eingangs, dass sie sich an die Regeln hält, aber sie ist auch andererseits relativ "hartnäckig" darin, Leute ausfindig zu machen, die konträre Sichtweisen vertreten. Prof. Homburg ist, wie man in dem Video erfährt, Leiter des Instituts für öffentliche Finanzen (ein "Zahlenmensch", wie er im Video ja auch sagt), und Professor Giesecke ist Professor für Sozialforschung. Die haben also beide einen anderen Fokus auf das Geschehen. Das ist nicht grundsätzlich falsch sein, aber: - sie werden von Preradovic gezielt wegen ihrer kritischen Haltung ausgewählt. - sie bekommen Fragen gestellt, die sie nur mit Mutmaßungen beantworten können (Prof. Homburg sagt im Interview z. B., dass er die Entscheidung für "harte Maßnahmen" im Umgang mit der Pandemie für einen Politiker vor allem in Zusammenhang damit sieht, dass das seine späteren Umfragewerte erhöht; das wiederum ist eine Umkehrung von Ursache und Wirkung und eine rein spekulative Aussage). - die Grafik wird falsch interpretiert. Was man da im Bild sieht, ist eine Schätzung der Reproduktionszahlen. Die ersten Lockdowns in den am stärksten betroffenen Gebieten (wir erinnern uns, dass die ersten Hotspots der Kreis Heinsberg, unsere Region am Oberrhein und die bayrischen Gegenden um Starnberg und Tirschenreuth waren) waren deutlich vor dem 20.03., er spricht aber von einem Lockdown ab dem 20.03. Für einen Zahlenmenschen ist das bemerkenswert schlampig. - es ist ja nicht so, dass man nach einem Erreichen einer Reproduktionszahl unter 1 (die hat sich jetzt seit dem Lockdown immer um die Linie 1 herum bewegt und lag vor zwei Tagen bei 0,7) sagen kann: Jetzt haben wir's geschafft und können alles wieder aufmachen. Sondern das ist ein Wert, den man halten muss, damit die Situation beherrschbar bleibt. Bei einem Reproduktionswert von genau 1, so Berechnungen, könnten die Klinikkapazitäten in Deutschland bis Juni erschöpft sein. Übrigens ist die Seite, die du da aufgerufen hast, voll mit Lockdown-kritischen Beiträgen, die sind rechts auf der Seite alle aufgelistet. Ich sage damit ausdrücklich nicht, dass das alles Bullshit ist, aber es ist eine eindeutige Tendenz zu erkennen. Und Frau Preradovic hat mit ihren kritischen Videos gerade einen ziemlichen Lauf in den sozialen Medien. Die hat das als Nische für sich entdeckt.