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Würdet Ihr für einen Job ...

Würdet Ihr für einen Job ...

Ikmam

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... Eure religiöse Überzeugung "überdenken" ? Hallo ! Hintergrund: Wie viele hier bin ich zur Zeit arbeitssuchend. Ich war von kleinauf - dank meiner Eltern - Mitglied der evangelischen Kirche. Vor drei Jahren bin ich aus Überzeugung ausgetreten und somit "ohne Bekenntnis". Ich für mich glaube nicht an Gott - jahrelang habe ich das "ev." mitgetragen ohne dahinter zu stehen. Andererseits habe ich absolut keine Probleme damit, was andere Leute tun oder denken. Meine Kinder gingen / gehen in einen katholischen Kindergarten, bekommen eine religiöse Grunderziehung auch in der Schule (Teilnahme am evangelischen Unterricht). Ich versuche den Spagat zwischen "ich glaube daran nicht, aber wenn es Euch gefällt / ihr damit etwas anfangen könnt, stehe ich Euch nicht im Wege." So ... nun besteht das "Problem" daß ich in einem Job tätig werden möchte, der hier viel gesucht wird und mir liegt. Die Arbeitgeber haben aber oft in den Bewerbungsbedingungen stehen "Sie sind Mitglied einer christlichen Glaubensgemeinschaft". Tja, bin ich nicht. Möchte ich an sich auch nicht wieder werden, nur um mich bewerben zu können. Würde an sich für die Ausübung der Jobs keine Rolle spielen - nur scheint es für die Träger wichtig zu sein. Gewissensfrage .... die Möglichkeiten wären größer, wenn ich der Kirche wieder beitreten würde. Was mir aber natürlich auch noch keinen Job garantiert ... - andererseits geht es mir gegen´s Ego. Ich glaube nicht, also möchte ich auch nicht als "Kirchgänger" gelistet sein. Zumal ich denke: Der Eintrag ändert doch nichts an meiner Persönlichkeit ?! Ich kenne genug Leute, die zwar Kirchenmitglied sind, davon aber im Real-Life nichts rüberbringen ... wo ich denke: Das ist mir mein persönlicher "Antitheismus" mit (in meinen Augen) gutem "Werteverständnis" dreimal lieber als "verlogene Christlichkeit". *grübel* .... Wie denkt Ihr darüber ? Bin für jeden Gedankenanstoß dankbar zur Zeit ... VG, Silke


shinead

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Der Träger scheint von der Kirchensteuergemeinde finanziell unterstützt zu werden. Dann ist es üblich, Jobs an jene Bewerber zu vergeben, die eben diese Gemeinde ebenfalls unterstützen. Wenn Du bei einer Bank arbeitest, wird normalerweise auch erwartet, dass Du Deine Kontoverbindung dort hin legst und Dein Geld über die dortigen Angebote anlegst. Wes Brot ich ess', des Lied ich sing. Schreib in die Bewerbung rein, dass Du Dich derzeit im Wiederaufnahme-Prozess befindest. Ja, ich würde es für einen Job tun. Auch, wenn ich Verwandte hätte, die in einer Einrichtung der evangelischen Kirche untergebracht sind. Gruß Corinna


berita

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Nee würde ich nicht machen. Es stimmt zwar, dass es recht häufig so ist, dass man seinem AG zu Liebe bestimmte Produkte in Anspruch nehmen "muss". Ich war z.B. bei einer Krankenkasse angestellt und da wurde erwartet, dass man dann auch dort versichert ist. Das fand ich schon ein bisschen fragwürdig, aber seine religiöse Einstellung zu verleugnen, empfinde ich noch als eine ganz andere Dimension, das käme für mich gar nicht in Frage. Soweit verbiege ich mich nicht, nur für einen Job.


Amal5

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Es ist ein schwieriger Spagat zwischen der Glaubenseinstellung und dem, was die Welt von uns erwartet. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Trotzdem würde auch ich nicht wegen eines Jobs meine persönliche Überzeugung verraten. Wir leben in einem Land, dessen Grundgesetze auch die Religionsfreiheit beinhalten - sollte das nicht auch im übertragenen Sinne dafür stehen, dass jemand frei von Religionen leben möchte? Natürlich sind gewisse Arbeitgeber an Träger-Vorgaben gebunden, so wie jede größere Firma auch eine bestimmte Frauenquote halten muss oder Menschen mit Behinderungen als "Quote" vorweisen müssen. Hier spricht das Gesetz doch deutliche Worte: "Diskreminiert die Kranken und Frauen nicht!" Aber die mit dem falschen oder keinem Glauben sollen diskreminiert werden? DAS sind dann also Menschen zweiter Klasse? Ich an deiner Stelle würde eher so argumentieren. Du sagst selbst, du lässt einem jeden seinen eigenen Glauben, sogar deinen Kindern. Also bist du ja kein Gegner von den Kofessionen. Wenn solche Arbeitgeber trotzdem nicht ziehen, gibt es denn keine solchen Jobs (worum handelt es sich denn im Speziellen?), die außerhalb solcher Trägervorgaben liegen? Vielleicht kannst du dich in diesem Job auch selbständig machen? Eine Erzieherin kann beispielsweise auch als Tagesmutter arbeiten. Eine Sozialpädagogin kann eine Praxis eröffnen oder evtl. auch über andere Träger wie Caritas, Rotes Kreuz usw. einen Job finden usw. Ich bin vor 4 Jahren von den Protestanten zum Islam konvertiert - freiwillig und ohne, dass ich jemanden kannte, der mich dazu aufgefordert hätte! - und ich weiß, was du mit dem Spagat meinst. LG und schöne Pfingsten Amal


Ikmam

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Amal es geht genau um diese Richtung: Sozial- und Heilpädagogik. Selbstständig machen ist derzeit einfach nicht drin - zum einen fehlt mir hier noch der Abschluß, zum anderen bin ich bis letztes Jahr selbstständig tätig gewesen (anderes Berufsfeld, in dem ich meine Ausbildung komplett habe) und muß sagen: "Ich mag nicht mehr - ich ziehe den "sicheren" Job als Angestellte vor." Zur Zeit jedenfalls. Und da geht das Desaster los. In meinem "fertigen" Job bekomme ich (in erreichbarer Nähe) keine Teilzeitstelle. Vollzeit ist im Moment noch nicht drin, mein jüngster ist gerade 5, die Betreuungszeiten kommen nicht hin und Familie habe ich keine auf die ich zurückgreifen könnte. Das muß noch etwas warten. Im Bereich Sozial- / Heilpädagogik benötige ich eine mindestens 50%-Stelle, damit ich "nebenbei" meinen Abschluß hier machen kann - und damit auch eine Perspektive habe, die längerfristig greift. Ich möchte ungern anfangen, nur noch von einem "ungelernten Hilfsjob" zum nächsten zu tingeln, bis irgendwann das Rentenalter erreicht ist. Bedarf besteht hier in der Gegend genug, fast hätte es bereits bei einem öffentlichen Träger geklappt, leider kam dann doch noch einer, der qualifizierter war. Pech eben. Arbetgeber sind genug vorhanden - allerdings viele eben kirchlich orientiert. Einen großen gibt es, der ist offenbar nicht unter kirchlicher Trägerschaft, möchte aber trotzdem nur Bewerbungen von "christlichen Glaubensmitgliedern" - für mich ist es unlogisch, weil viele Grundsätze der kirchlichen Gemeinschaft auch in meinem Leben eine große Rolle spielen, ohne daß ich dazu an Gott glauben müßte. ich verstehe ja noch, wenn ein kirchlicher Kindergarten Leute sucht, die einer Konfession angehören. Aber bei öffentlichen ? Bewerben werde ich mich so oder so. Die Frage ist nur: Gleich angeben, daß man nicht Kirchenmitglied ist ? Offen lassen und im Gespräch argumentieren ? Bereitschaft zum Eintritt in die Kirche zeigen ? Ich bin da wirklich hin- und hergerissen. Einerseits: Ich brauche einen Job - besser gestern als morgen. Und ich möchte nicht in "Eingliederungsmaßnahmen" versumpfen. Andereseits ist es genau das: Wir HABEN doch Religionsfreiheit ! Und ich bin auch nicht der Typ, der seine "Nicht-Religiosität" zur Schau stellen muß oder der versuchen würde, anderen ihren Glauben auszureden. Für mich ist der Grundsatz "Leben und leben lassen" ... zumal: Was nutzt dem Arbeitgeber ein "Stempel" - die Überzeugung bleibt doch dieselbe ?! Schwierig, schwierig ....


shinead

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... wirst Du häufiger mit christlichen Trägern zu tun haben. Klar haben wir Religionsfreiheit. Aber selbstverständlich kann ein Arbeitgeber einen Bewerber bevorzugen, der im "gleichen Verein" ist. Macht auch Sinn. Dein Gehalt würde von den Kirchensteuerzahlern (nicht zwingend auch Gläubigen) bezahlt. Logischerweise verlangt man dann auch Solidarität! Ich würde schlichtweg schreiben, dass Du im Wiederaufnahmeprozess bist. In Bayern zum Beispiel wirklich ein Akt! Notfalls argumentieren, dass du noch diverse Termine mit dem Pfarrer hast. Wenn der Job dann klappt, solltest Du allerdings dann auch eintreten. Wenn Du einen nicht-christlichen Arbeitgeber findest - prima. Religionsfreiheit haben wir. Es wird Dich keiner in den Gottesdienst zwingen. Außerdem steht es Dir frei einen nicht-christlichen AG zu finden. Wenn Du nicht versumpfen willst und einen sozialen Job hast, wirst Du Dich damit anfreunden müssen. Ich schrieb schon mal: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.


Pamo

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Bei mir gibt es nichts zu ueberdenken. Ich bin ueberzeugte Atheistin. Ich haette selber gar kein Interesse, einen Arbeitgeber zu haben, der mit irgendeiner Religion involviert ist. Wenn es jedoch darum geht, ob mein Kind zu essen hat oder nicht, dann wuerde ich alles Notwendige tun; sei es strippen gehen oder fuer eine Kirche arbeiten einschlieslich die Klappe halten wenn man mir salbungsvoll kommt. Gluecklicherweise bin ich noch nicht in der Situation gewesen, eine solche Entscheidung treffen zu muessen.


Sanbee

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Da gibt es doch nichts zu überdenken. Du glaubst nicht an Gott! Punkt! Es geht doch sicherlich nicht nur darum ob jemand Kirchemmitglied ist und brav in die Kirche geht. Eine christliche Einrichtung sollte doch nicht nur eine Scheinorganisation sein. Da sollte schon etwas dahinter stecken. Und dazu gehört auch von Gott zu erzählen, evt. sogar das Gebet... Was erzählst Du denn jemanden der Dich nach Gott befragt? Da kannst Du ein einer christlichen Einrichtung doch nicht sagen, dass Du an ihn nicht glaubst, aber jedem seinen Glauben zugestehst. Es werden sicherlich Menschen gesucht die ihren Beruf gut ausüben und auch zum Thema Glauben, Religion etwas zu sagen haben. Gerade in dem von Dir gesuchten Bereich werden manche Menschen sicherlich auch nach Gott fragen. Und wer sich für eine christliche Einrichtung entscheidet, sei es für sein Kind oder für sich selbst, der hat auch eine Erwartungshaltung an das "Personal"...


Joni76

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Ich kenne das Problem. Ich suche ja unter anderem einen Job im Bereich Kinderbetreuung und da läuft hier viel über die Caritas. Da muss man auch der Kirche angehören, was ich aber nicht tue. Ich bin aus vollster Überzeugung nicht-gläubig. Ich würde nur für einen Job niemals in die Kirche eintreten, das ist einfach gegen meine Überzeugung.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Joni76

"Ich würde nur für einen Job niemals in die Kirche eintreten, das ist einfach gegen meine Überzeugung." Klar, dann lieber arbeitslos bleiben als in einen Club eintreten... Man kann die Kirchensteuer auch einfach als Mitgliedschaft in einem Verein sehen, der einfach Gutes für Menschen in verschiedensten Situationen tut. Kindergärten, Horte, Pflegeheime, Altersheime... Da in den Einrichtungen die Betroffenen nicht nach ihrem Glauben gefragt werden bevor sie aufgenommen werden, trifft man dort genauso viele Nicht-Gläubige wie über all auch. Eine ganze Menge also. Ob es da ein Gespräch über Gott gibt? Im kirchlichen Kindergarten hier zumindest nicht mehr als im städtischen. Ehrlich gesagt kann ich das nicht verstehen. Wenn ich einen (gut bezahlten Job) haben kann, warum sollte ich dann nicht wieder eintreten? Ich behaupte einfach mal, dass die wenigsten "offiziellen" Kirchenmitglieder gläubig sind. Viele sind aus Tradition, weil man das ist oder wegen des Jobs in der Kirche. So what?


Pamo

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"Man kann die Kirchensteuer auch einfach als Mitgliedschaft in einem Verein sehen, der einfach Gutes für Menschen in verschiedensten Situationen tut. " Aber wenn man die Kirchensteuer ganz klar als Mitgliedschaft in einem Verein sieht, der extrem schaedlich ist? Fuer mich ein klares Nein.


Ikmam

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Antwort auf Beitrag von Pamo

... würde ich auch "nein" sagen ohne zu überlegen. Aber so krass sehe ich es nicht. Jedem Tierchen sein Pläsierchen ... Ich finde nichts "schlimmes" daran, wenn Menschen im Glauben Halt und Kraft finden. Für mich ist es ne Mogelpackung, aber deswegen muß es nicht jeder so sehen ...


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Ikmam

Ich wuerde auch keinen versuchen zu ueberzeugen, dass er damit aufhoert. Aber ich halte es fuer Gehirnwaesche schlimmster Art und will damit nichts zu tun haben. Schlimm genug, wie sehr einzelne Religionen die gesamte (politische und soziale) Gesellschaft dominieren und deren Obere bei jedem gesellschaftspolitischen Thema das Maul aufreissen - ohne Ruecksicht auf Atheisten.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Pamo

extrem Schädlich? Ich schmeiß mich weg! Die christliche Religion ist, ob es uns passt oder nicht das Fundament unserer Gesellschaft! Ich sehe weder Religion, noch Atheismus als extrem schädlich an. Ja, wegen Religionen wurden Kriege geführt und Menschen getötet. Das Öl hat heute diese Stellung übernommen. Hören wir jetzt alle auf mit dem Auto fahren? Ganz ehrlich: Den Luxus in einem sozialen Job auf Bewerbungen bei kirchlichen Organisationen (die eben auf die Mitgliedschaft pochen) muss man sich leisten können. Wer einen Job in einer nicht-christlichen Orga findet muss ja nicht eintreten. Nicht die besten Voraussetzungen für eine Einstellung in diesem Segment zu schaffen sind m.E. nicht ok! Christliche Orgas stellen im Übrigen auch andersgläubige ein. Wichtig ist nur, dass sie ihren Anteil an die jeweilige Organisation (also den 10.) abführen. Aber extrem gefährlich - tut mir echt leid... DAS ist echt übertrieben. Man unterstellt ja auch Atheisten nicht Wertefreiheit.


Pamo

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"Die christliche Religion ist, ob es uns passt oder nicht das Fundament unserer Gesellschaft!" Das ist ein gutes Beispiel fuer die erfolgreiche Gehirnwaesche durch Meinungsmacher Kirchenobere. Traurig ist, dass viele das unreflektiert glauben und dieses Dogma als Fakt betrachten. Wahr wird es trotzdem nicht, egal wie oft man es wiederholt.


shinead

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Das Fundament unserer Gesellschaft ist unsere Geschichte und die ist christlich geprägt. Das ist keine Gehirnwäsche, sondern eine Tatsache. Die christlichen Kirchen sind im sozialen Bereich sehr engagiert und Bewerten die Nutzer ihrer Einrichtungen nicht durch ihren Glauben. Ich habe schon einige solche Angebote genutzt (Minikindergarten, Langzeittherapieeinrichtung), meine Patentante war in einem katholischen Altenstift. Und nirgends hatte ich das Gefühl, dass man mich dort bekehren wollte. Die Kernbotschaft des neuen Testaments "Du sollst Deinen nächsten lieben" wird heute in unserer Solidargemeinschaft deutlich. Schlimm finde ich das nicht. Eher empfinde ich das als ein Errungenschaft. „Niemand ist so sehr Atheist, daß er nicht die christlichen Feiertage mitfeiern hülfe.“ Friedrich Hebbel (1813-63), dt. Dichter Feierst Du Weihnachten und Ostern mit Deinen Kindern? Ich gehöre im Übrigen keiner Religionsgemeinschaft an. Glaube heißt Glaube, weil er sich nicht beweisen lässt. Die Nicht-Existenz allerdings genauso wenig.


Ikmam

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Antwort auf Beitrag von shinead

"Christliche Orgas stellen im Übrigen auch andersgläubige ein." Das ist zumindest nach der Stellenausschreibung korrekt. Es geht nicht um Zugehörigkeit zu DER Glaubensgemeinschaft sondern um die zu EINER Glaubensgemeinschaft - jedenfalls formal erstmal. Grübel .... Man könnte also vielleicht einfach eine Glaubensgemeinschaft der Nicht-Gläubigen gründen ....


shinead

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Antwort auf Beitrag von Ikmam

... aber über einen e.V. Status wirst Du dabei nicht hinaus kommen... Sprich: Die Anerkennung einer Glaubensgemeinschaft im Sinne des Gesetztes wird schwer umzusetzen sein. Der Grundsatz stimmt nicht nur laut Stellenbeschreibung. Ich kenne eine gläubige Muslimin (meine Nachbarin) die im katholischen Kindergarten arbeitet. Auch im christlichen Jugenddorfwerk (CJD) arbeiten Muslime.


Ikmam

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Antwort auf Beitrag von shinead

... das sollte ein Gag sein ;-) Für mich persönlich bezieht sich die Glaubensfrage weitestgehendst darauf, ein "hohes Wesen" als Schöpfer anzuerkennen bzw. "irgendwas" anzubeten. Ich bin der Meinung, daß viele "christliche" Glaubenssätze bzw. Werte nicht davon abhängig sind, ob es ein "höheres Wesen" gibt oder nicht. Nehmen wir aus den 10 Gebote z.b. "Du sollst nicht töten", "Du sollst Mutter und Vater ehren" - für mich keine Religionsfrage sondern eine Anforderung an jeden Mitmenschen. DAS meine ich.


Pamo

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"Das Fundament unserer Gesellschaft ist unsere Geschichte und die ist christlich geprägt. Das ist keine Gehirnwäsche, sondern eine Tatsache." Und das ist es eben nicht. Das Christentum hat die Gesellschaft mitgepraegt - neben vielen anderen Einfluessen. Die christlichen Kirchen sind allerdings unter diesen in dem Sinne einzigartig, dass sie die Moral fuer sich gepachtet haben und kommunizieren, dass soziales Bewusstsein und Verantwortung von ihnen erfunden wurden. Zudem ist sind diese die einzigen religioesen Gruppen in Deutschland, die keine Scham haben die Eintreibung ihrer Mitgliedsbeitraege von der Steuerallgemeinheit eines Saekularstaates bezahlen zu lassen. Pfui.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Die christlichen Kirchen haben die Eckpfeiler anderer Kulturen stets genutzt um selbst akzeptabel zu werden. Was in der Kultur blieb war christlich. Feiertage, Kunst, Moralvorstellungen, Eßgewohnheiten, wiederkehrende Abläufe - das alles ist christlich geprägt. Natürlich bleiben andere Einflüsse. Die sind bei weitem nicht so prägend gewesen. Ansonsten freue ich mich auf Gegenbeispiele. Wer als Körperschaft öffentlichen Rechts gilt, darf seine Mitgliedsbeiträge über die Steuer erheben lassen. Soviele KöRs gibt es nicht. Die jüdischen Gemeinschaften erheben im übrigen die "Kultursteuer" über den Staat. Soviel zum Thema "einzig". Kenne Deinen Feind. Das war ein peinlicher Fauxpas... Bleibt meine unbeantwortete Frage: Feierst du Weihnachten und Ostern mit Deinen Kindern und zeigst Konsequenz oder ist das für Dich ein Teil der Kultur die man einfach mitmachen muss weil es "so schön" für die Kinder ist?


Benedikte

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Antwort auf Beitrag von Ikmam

wenn ich Dich recht versehe, willst Du in einem Tendenzbetrieb arbeiten- bei einem lirchlichen oder kirchennahen Unternehmen ( Schule, Krankenahus, Sozialstation) und die moechten von Dir eine formelle Mitgliedschaft ( und Kirchensteuer). So wie die gewerkschaften verlangen, wenn man dort arbeitet, dass man gewerkschaftsmitglied ist, die BArmer Ersatzkasse verlangt, dass man dort krankenversichert ist und und und. Aber was genau verlangen die von Dir? Dass Du dreimal taeglich in die Kirche gehst? Betest? Fromme Lieder singst? Oder eben "nur" Kircheneintritt? WEnn es nur letzteres ist, Du dafuer aber einen guten Job kriegst- und kein grundsaetzliches Problem mit der Kirche hast- dann wuerde ich es tun. Ich war aus der kathlischen Kirche ausgeterten, mein MAnn dort Lehrer- und als wier heirateten, musste ich wieder eintreten weil er kirchlich heiraten musste. Hat mir tierisch gestunken- dieser Zwang, zumal es ja nur indirekt um mich ging, es darum ging, dass mein MAnn die regeln der Lirche befolgen musste und keine Nichtchristin heiraten durfte- aber ich habe es gemacht. Gueterabwaegung- was bruingt es mir und was kkostet es mich. Hat mir nicht gefallen- aber der Wiedereintritt war bei mir ein formeller Schritt, ich zahle Kirchensteurn, das wars. Da konnte ich mich ueberwinden.Und in der Kirche war ich nur bei Kommunionen, TAufen, Beerdigungen. Religioese Kindererziehung macht mein Mann. Was ich aber nicht verstehen kann, sind die Leute, die sich einerseits mit Haenden und Fuessen gegen die KLirche wehren- andererseits aber unbedingt dort arbeiten wollen. Aber so schlimm scheint es bei Dir ja nicht zu sein. Schreib mal, wie Du Dich entschieden hast. Benedikte


Ikmam

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Antwort auf Beitrag von Benedikte

... und falls noch jemand senfen möchte: Immer her damit. Mit den letzten beiden Posts kann ich mich am ehesten anfreunden. "Reduktion auf Vereinsebene" hat gedanklich was für sich ;-) Stimmt schon: Prinzipiell geht´s um´s Formelle - und vermutlich die Kirchensteuer. In einer streng religiösen Einrichtung könnte und wollte ich nicht arbeiten - damit käme ich tatsächlich nicht klar, wenn ich gegen meine Überzeugung auf Knien beten müßte z.B.. Da würde auch "gut bezahlt und sicher" nichts nutzen. Nein, ich sträube mich nicht prinzipiell gegen die Kirche. Ich glaube nicht Gott - fertig. Das gilt für MICH - was andere denken, ist ihre Sache. Also mal sehen ... Andere Frage: Ich BIN aus Bayern - was ist das mit dem Wiederaufnahmeverfahren ? Klingt gruselig ?! Danke und VG, Silke


shinead

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Antwort auf Beitrag von Ikmam

Ich sollte es damals wegen einer Taufe durch machen... Habe es dann aber gelassen. Der Pfarrer wird mit Dir über die Beweggründe sprechen wollen. Zumindest wollte das der Pfarrer aus Schönau. Ist aber Oberbayern. Vielleicht ist es da eine Spur härter Mein Mann ist in Hessen wieder eingetreten und es war nur ein formaler Akt. Unterschrift unter den Antrag - fertig.


Ikmam

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Antwort auf Beitrag von shinead

*örks* Danach sollte ich mich dann evtl. frühzeitig mal erkundigen .... Zumal es damals bei Austritt zwischen Pfarrer und mir recht heftig gescheppert hat - erst versucht er, sein Schäfchen zu halten, dann hat er keine Antwort auf meine (ernstgemeinsten) Fragen - fand ich nicht so dolle ... Danke für den Hinweis !!


shinead

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Antwort auf Beitrag von Ikmam

Wie gesagt... Es gibt da eklatante Unterschiede. Dem bayrischen Wiederaufnahmeverfahren habe ich mich nicht unterworfen. Daher steh ich in der Taufurkunde nicht. Aber ich durfte meine Nichte über das Taufbecken halten. Wenn ich mal wieder eintrete, kann ich das ändern. Allerdings habe ich das nicht vor... Mein Mann ist per Unterschrift wieder eingetreten. Kein Gespräch, kein Prozedere... Auf jeden Fall nachfragen...