Elternforum Alleinerziehend, na und?

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Sabri

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Hallo! Angeregt durch den Beitrag von Sif (da unterschreibe ich mal voll und ganz bei Benedikte) kommt mir folgende Frage in den Sinn: Wart ihr als Alleinerziehende schon mal auf Hilfe von außen angewiesen, in welcher Situation und gab es dann auch Hilfe? Bei mir fing das Alleinerziehend-Sein mit einem solchen Problem an: Meine Tochter kam 9 Wochen zu früh, ich war auf Geburt noch gar nicht eingestellt, zumal ich noch nicht in der Mutterschutzzeit war, und alles Notwendige in dieser Zeit erledigen wollte. Es war mein erstes Kind und ich hatte keine Ahnung. Meine Freunde waren damals alle kinderlos. Im Krankenhaus hatte sich meine Kaiserschnittnarbe entzündet, ich musste nochmal operiert werden. Meine Tochter, die aber in einem anderen Krankenhaus lag (Zusammenlegen ging nicht), konnte und musste (wegen Überfüllung) schon nach zehn Tagen entlassen werden, ich noch nicht. Ich wusste nicht, wohin mit meiner Tochter (wer nimmt schon einen 9 Wochen zu früh geborenen Säugling bei sich auf, mein kinderloser Freundeskreis schon mal gar nicht). Das Krankenhaus, in dem ich lag, wollte sie auch nicht aufnehmen. Ich habe mich also gegen den Widerstand der Ärzte und auf eigene Verantwortung dierkt nach der OP selber entlassen müssen und bin mit meiner Tochter nach Hause gefahren (in der Straßenbahn, weil ich bis kurz vorher nicht geglaubt habe, dass sie wirklich bei Fehlen von Betreuung aus dem Krankenhaus raus muss und ich noch nicht einmal die Zeit hatte, ein Taxi zu rufen). Zuvor habe ich Hilfe (Haushaltshilfe) bei allen möglichen Stellen beantragt, überall so kurzfristig Fehlanzeige. Ich hätte sie auch in jedem Fall selber bezahlt. Ich konnte mich nicht bücken (so kurz nach der OP und mit komplett entzündetem Bauch und eigentlich auch kein Kind tragen (sie wog dabei nur 1800 g) und auch kaum laufen. Es hat keinen interessiert. Eine Hebamme kam auch erst eine Woche später (hatten alle so kurzfristig keine Zeit). Ich kam also mit einem zu früh geborenen Säugling und ohne jede Erfahrung (auf der Frühgeborenenstation war für meine Tochter kein Platz mehr und auf der Station, auf der sie dann lag, keine Möglichkeit und keine Zeit, mal eine kurze Einführung zu geben, was Wickeln und Stillen oder Füttern betrifft) in eine (meine) total verdreckte Wohnung, habe den Kindervater herausgeschmissen, das Schloss auswechseln lassen, bin mit Freunden zum DM und zum Ikea gefahren, habe das Nötigste eingekauft (Windeln, Kleidung, Fläschchen, Nahrung, Wickelkommode) und wir haben so das erste Wochenende überlebt. In der darauffolgenden Woche konnte ich mich dann schon wieder halbwegs bewegen. Im Nachhinein muss ich sagen, es ist schon merkwürdig, aber es hat im Krankenhaus, im Jugendamt, bei verschiedenen kirchlichen Stellen und wo ich sonst noch alles angerufen habe, niemanden interessiert. Gruß, Sabri


suchepotentenmannfürsleben

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Unfassbar das so etwas möglich ist (dir nicht zu helfen!)! Da bist du wahrscheinlich an eine Reihe von Leuten geraten, die ihr Handwerk nicht verstehen, geschweige denn bei der Arbeit mal nachdenken.(Ärzte in der Klinik, Hebamme, Kirche) Traurig. Ganz prinzipiell haben da einige auch fahrlässig gehandelt. War doch offensichtlich, dass du so beeinträchtigt warst, dass du kaum ein Frühchen mit 1800g versorgen kannst. Und davon, dass eine gute Versorgung möglich ist, muss sich die Klinik schon überzeugen. Zudem bschäftigt jede Klinik Sozialarbeiter, die sich um solche Probleme kümmern (sollten). Heutzutage werden doch gesunde Säuglinge sogar mit der kranken Mutter stationär aufgenommen, um Mutter und Kind nicht trennen zu müssen. Das Kleine einer Freundin durfte weitere 2 Wochen in der Klinik bleiben, weil die Mutter solange stationär bleiben musste (Kind wäre schon entlassfähig gewesen). Ich suche seit Jahren Hilfe von diversen Stellen was die Problematik mit dem Kindesvater angeht. Das hören sich alle an, aber es passiert nichts. LG S


groschi

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kann man denn ohne hilfe von außen alleine ein kind aufziehen? bei mir fing es beim positiven ergebnis des schwangerschaftstest an. ein freund fuhr mich zur beratungsstelle mein schwager fuhr mich, meine ersteigerten kindermöbel abzuholen mein schwager, schwester und ein bekannter halfen zu renovieren diakonie half mir finanziell schwester war bei der entbindung mit im KH. oma übernahm ab und an babysitter-dienste, wenn ich zum arzt etc mußte das ja schickte eine dame für einen willkommensbesuch, bei dem sie mich sofort über etwaige hilfen informierte meine beistandschaft ist eine unglaubliche knallerfrau, die mit rat und tat beiseite steht das ja versuchte, den kontakt zwischen kind und kv herzustellen das ja hilft mir bei der suche nach einer betreuung, die mit meinen berufsüblichen dienstzeiten übereinstimmen


yellow_sky

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hmm das ist höchst sch... bei dir gelaufen... unvorstellbar fast. komisch aber deine freunde, würde meiner freundin so etwas passieren, wäre ich vermutlich mal bei ihr eingezogen.... lg


Strudelteigteilchen

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Ich finde das Argument: "Dem kinderlosen Freundeskreis kann ich mein Kind nicht aufs Auge drücken!" immer sehr schräg, denn bei Freunden mit Kindern heißt es dann: "Die müssen sich um ihre eigenen Kinder kümmern!" Ansonsten: Ja, ich habe schon Hilfe gebraucht, und ich habe IMMER Hilfe gefunden. Manchmal im Verwandtenkreis, manchmal im Freundeskreis, manchmal von "ganz außen", also von professionellen Stellen. Die Hilfe von den professionellen Stellen war am Schwersten zu bekommen, das ist wohl so. Aber es ist mir in manchen Situationen die liebste Hilfe, weil komplett unemotional (im Sinne von komischer Verstrickung zwischen Dankbarkeit, "Ausgleich", Offenlegung persönlicher Ängste und Probleme usw.). Wobei ich festgestellt habe: Wenn man einmal die richtige Stelle gefunden hat, dann ergibt sich viel über eine Art "Domino-Effekt". Ich muß Ende Februar ins KKH - und habe nicht das Problem, daß ich meine Kinder nicht unterbekomme, sondern das gegenteilige Problem, daß ich pro Kind vier bis fünf Unterbringungsmöglichkeiten hätte und mich mit dem jeweiligen Kind für eine entscheiden mußte *lach*. Dafür bin ich sehr dankbar - bilde mir aber auch ein, daß ich an dieser erfreulichen Situation nicht ganz unschuldig bin. Es ist eine Mischung aus Glück und Verdienst.


suchepotentenmannfürsleben

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Wer mal ein Frühchen hatte, weiß, dass man ein kleines, zartes und empfindliches 1800g- Baby nicht mal so eben kinderlosen und vollkommen unerfahrenen Freunden anvertraut und anvertrauen kann. (Ich gehe sogar soweit, dass ich die Entlassung unter den damals gegebenen Bedingungen als grob fahrlässig erachte. Die Klinik hat auch dafür eine Pflicht, sicherzustellen, dass die Pflege zu Hause sichergestellt ist.) Natürlich hätten Freunde andere Hilfen leisten können (einkaufen, Besorgungen etc.) - haben sie aber vielleicht auch. Was ich nicht finde, ist, dass Hilfe durch Freunde ein "Verdienst" sein sollte. Aber womöglich meinst du damit einfach nur, dass es eben auf Gegenseitigkeit beruht.... Ein wichtiger Aspekt ist auch, Hilfe überhaupt annehmen zu können. DAS fällt mir nämlich schwer, aber es wird besser. :-) LG S


Strudelteigteilchen

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Nun ja, wenn das besagte Frühchen das erste Kind ist, dann ist man selber ja auch ein unerfahrener, (bisher) kinderloser Mensch. Und ich - zwei Kinder habend - habe ebenfalls genau gar keine Erfahrung mit Frühchen, meine Kinder waren beide eher übertragen. Trotzdem ging es mir eher um das Argument der Kinderlosigkeit im Allgemeinen, das hört man hier ja öfter. Hilfe durch Freunde ist wohl eher kein Verdienst - aber Freunde haben schon. Insofern dann doch wieder.


Strudelteigteilchen

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P.S.: Selbstverständlich war die Entlassung zu dem Zeitpunkt total daneben. Es ging mir, nochmal, lediglich um das Argument der Kinderlosigkeit.


suchepotentenmannfürsleben

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Ich denke, dass auch eine unerfahrene Mutter trotzdem mit ihrem Frühchenkind anders umgeht bzw. andere Voraussetzungen mitbringt als kinderlose Freunde. Schon in der Schwangerschaft informiert man sich und setzt sich mit dem Thema Baby und dessen Versorgung und Bedürfnissen auseinander. Das machen kinderlose Freunde nicht; müssen sie ja auch nicht. Auch da muss man sicher unterscheiden. Aber es gibt eben auch kinderlose Menschen, die schon mit der Versorgung eines normalen Babys nicht zurecht kommen würden. Genauso gut gibt es kinderlose, die das mühelos könnten oder vielleicht schon Erfahrungen haben. Wir wissen ja nicht, wie das bei Sabris Freunden war.


Dreierbande

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Ich habe ständig diese Situationen und wenn ich letztes jahr nicht die Kur gehabt hätte, wär ich wohl zusammen geklappt mit nem Burnout. Verwandte hab ich hier nicht (mal davon abgesehn, daß es eh nur 3 leute wären), meine Exen springen grundsätzlich nicht ein, Freunde hat man irgendwann nicht mehr, zumindest keine vor ort, die freiwillig 2 behinderte Kinder aufnehmen um mich zu entlasten. Ich wäre gerne letztes Jahr umgezogen zu meinen Verwandten und alten Freunden in meine Heimatstadt, Ex hats gründlich versaut, wenn er nicht wäre, hätte ich endlich Unterstützung.


kikipt

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oh mensch ! was ist bei dir bloss alles schief gegangen :( ich hatte das grosse glueck beim grossen so wie bei patricia familie und freunde um mich zu haben die oft eingeschritten sind und einfach da waren. sei es beim ersten einfach mal eine nacht aufpassen (meine mutter) sonst waere ich aus den latschen gekippt bei dem vielfass, oder dann beim zusammenziehen mit meinem mann einfach mal den grossen abgeholt und fuer einige stunden aufgepasst haben damit wir renovieren und schnell zusammenziehen konnten. oder als dann tochter auf die welt kam und monatelang im kh lag. meine mutter, schwiegermutter. und meine nachbarin karin die ich leider aus den augen verloren habe :( die hat mir den grossen jeden tag abgeholt, mitversorgt mit abendessen und betreut bis ich mit mann aus dem kh kam. meine freundin, die hier in der naehe wohnt. die ich leider selten sehe.. wo ich einfach mal katzen hueten bin (sie hat keine kinder) die dafuer aber bei meinen kh aufenthalten in der letzten zeit immer kids transportiert hat oder mich mal aus dem kh abgeholt hat weil mann bis in die nacht arbeiten musste. irgendwie ist wenn ich ganz dringend wen brauche immer wer da. bin heilfroh drueber.


susafi

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Was ist das denn? Wieso entlässt man ein 9 Wochen zu früh geborenes Baby nach 10 Tagen? Für mich ein Ding der Unmöglichkeit... und dann noch ohne Mutter? Wieso konnte man im anderen KH kein Säugling mit aufnehmen?