Mitglied inaktiv
Hallo, weil ich es in letzter Zeit in einigen Telefonaten hatte und es hier z.T. auch thematisiert wird... Haß, darüber muß man sich im Klaren sein, kostet Kraft. Er saugt aus, erbarmungslos, und zwar umso schlimmer, desto mehr man sich ihm hingibt. Er kostet Nerven, vielleicht auch Geld, weil man haßerfüllt immer die falschen Entscheidungen trifft. Diese Kraft aber fehlt immer irgenwo anders, die Nerven im Zweifel dann, wenn das Kind mal wieder die allerletzten Klopse bringt, man eh nicht auf der Höhe ist und händeringend nach der Extraportion "dickes Fell" ringt. Haß vergrämt, bringt graue Haare und macht verdammt häßlich!! Es stimmt schon: Nur wenn man mit sich, seinem/er Ex im Großen und Ganzen im Reinen ist, wird man auch nach außen wieder attraktiv. :-) Was also tun? Ich habe mir sehr früh vor Augen gehalten, daß bei allem, was zwischen mir und meiner Ex-Frau gewesen ist, bei allen unschönen Szenen, die gewesen sind, bei allen Gründen, die einfach dafür verantwortlich waren, daß wir (ich sage bewußt WIR!) mit unserer Beziehung scheiterten, daß bei all dem SIE die Mutter meiner Kinder ist und immer bleiben wird. Ich habe diese Frau schließlich einmal so lieb gehabt, daß wir zwei Kinder bekommen haben. Kinder, die wundervoll sind (auch wenn ich sie gelegentlich gerne mindestens auf den Pluto schießen würde, One-way, versteht sich... ;-) ) und an denen meine Ex zur Hälfte die Zutaten beitrug und somit "mitschuldig" ist an allem... ;-) Auch sie hatte eine längere Phase, in der sie einen Haufen Dinge vorschob als Entschuldigung, die Kinder nicht nehmen zu können, und das bei Kindern, denen man kein X für ein U vormachen konnte und die damals entsprechend sauer auf sie waren. Na und? Heute ist das schon wieder mehr oder weniger vergessen, und sie gehen gerne hin, wenn sie denn hingehen (17jährige Jungen z.B. haben alles mögliche im Kopf, von Wodka über Chillen bis zu den schönsten Chicas, nur nicht Mama und Papa... *gg*). Was ich sagen will, ist, daß es nichts bringt, dem/der Ex immer wieder haßerfüllte Stoßgebete zu senden, sondern für sich die Beziehung zu verarbeiten, zu verkraften und dem/der Ex den Platz im Herzen gewähren, der ihm/ihr gebührt. Hanschi, den einige hier vielleicht noch kennen, hat es vor langer Zeit einmal sinngemäß so formuliert. "Ich habe ihr eine kleine Besenkammer in meinem Herzen eingerichtet..." Ich fand das passend, denn, Hand auf's Herz, irgendetwas bleibt von einer Liebe immer übrig, irgendwie... und erst, wenn man die Relationen richtig zugeordnet hat, erst, wenn man mit dem gewonnen Abstand gelassener an die Vergangenheit herangeht, erst dann stellt sich die Ruhe ein, die dann auch die Sichtweise insgesamt so verändert, daß man zielorientiert auch dem Vater/der Mutter gegenüber tritt und auch kindgerechte Entscheidungen trifft. Entscheidungen, die dann auch plötzlich nicht mehr schmerzen, weil die haßerfüllten Emotionen überholt sind. Wenn eine Trennung frisch ist, klingt das oben gesagte eher illusorisch, als nicht erreichbar ("Den Ar... laß ich nie mehr in die Wohnung, der kann mir für immer gestohlen bleiben, der Blitz soll ihn erschlagen, dem wünsch' ich die Pest an den Hals, soll er doch elendig verrecken!!!!" etc.pp). Dennoch sollte man früh erkennen, was in dieser Form in der Anfangsphase (über)lebenswichtig ist und was irgendwann nur noch als Entschuldigung für eigene Animositäten dient. :-) Viele Grüße Ralph/Snoopy, der jetzt Feierabend macht und sich jetzt zur "Afterwork-Party" zum Cocktail-Schlabbern mit einigen Kolleginnen und Kollegen begibt... :-)
danke. schöner beitrag. den unterschreib ich sehr gerne. greetz anahid, *am chillen*
Ich unterschreib es auch mal, muss aber dazu sagen, dass es ein anstrengender Weg bis dahin ist/war. Heute kann ich sagen, der Vater meiner Kinder ist mir schlicht und ergreifend EGAL. Es tangiert mich nicht mehr, was er tut und nein, ich habe auch kein Mitleid mit ihm und seinen vielfältigen dubiosen Krankheiten. Eines schönes Tages rief er mal wieder kurz vor einer Op an und sagte: "Ich will ja kein Mitleid von dir..." und ich habe ihm voller Selbstverständlichkeit und ohne jedes Gefühl entgegen gebracht, dass er das auch von mir nicht bekommen wird. Er ist einfach eine Person, die in meinem Leben nicht mehr existent ist - außer der Klitzekleinigkeit, dass wir aus mir unerklärlichen Gründen mal Zwillinge gezeugt haben. Ich habe ihn mitunter und insbesondere am Anfang abgrundtief gehasst! Dafür, dass er nicht den Ars... in der Hose hat, sich zu kümmern, zu zahlen oder weis der Geier was zu tun. Aber mir wars einfach zu anstrengend. Nach dem Hass kam sowas wie Mitleid - aber selbst das hat sich nun komplett verflüchtigt. Freunde?? Nein, das werden wir niemals mehr werden. Er kann mich gern anrufen (oder es auch lassen) und ich bin in der Lage mit ihm ein normales Telefonat zu führen - aber das wars dann auch. Er kann seine Kinder irgendwann kennen lernen, wenn sie es auch wollen und begreifen und er dann noch lebt.... Mein Leben ist genügend gefüllt mit Katastrophen und anderen Widrigkeiten des Lebens, da hab ich einfach keine Zeit und vor allem keine Lust dazu, mich über ihn aufzuregen.
dem Posting von Ralph stimme ich absolut zu. Etwas möchte ich noch hinzufügen. Solange man noch haß empfindet, sind auch noch Gefühle für den anderen da. Klar, gesteht man sch nicht gern ein, aber ganz tief im Inneren weiß man es doch, denn ohne Liebe gibt es auch keinen Haß. Oft dauert es lange, aber wenn man den Punkt erreicht hat, wo der/die Ex einem egal ist, ist es auch geschafft auf einem halbwegs vernünftigen Level zu leben, sprich, man schnappt nicht mehr nach jedem Stöckchen, was man zugeworfen bekommt und kann so mt sich selber wieder in die Reihe kommen und sogar über manche Escapae grinsen. Wünsche Euch viel Kraft für "vernüftigen" Unsinn :-) LG mousy
Klar es bringt nicht zu Hassen... Aber ist es uns nicht alle so gegangen am Anfang? Ich bin erst seit, "offiziel" August getrennt, AE, aber "inofiziel" seit die Kinder auf der Welt sind... Wie kann ich diese Gefühl verdrangen, wenn ich dabei denke was er mir angetan hat, diese erniedrigungen all diese Jahr.... Es hat weh getan, und es tut immer noch weh... Ich heule mich abends die Seele aus die Augen....Wie sollte ich keine hass empfinden???? Gruß Bienele
ja - es braucht Zeit. Sagen dir die Begriffe Schuldaufteilung/Schuld und Vergebung etwas? Also so ganz analytisch gesehen. Es kann durchaus helfen sich mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen und man so manche Dinge schneller verarbeiten kann. Und wenn man wirklich will und dadran ggf. bereit ist auch zu arbeiten, dann kann man irgendwann diesen "scheiss-egal-level" erreichen. Alles Gute dafür Nina
grundsätzlich unterschreibe ich es dir ... doch *lächel* es gibt immer wieder situationen (z.B. wenn er vergisst sein kind abzuholen usw.) wo ich ihm gerne drei dicke fette warzen an seinen hmmm hintern hexen würde .... salsa
Hallo Ralph, bist du schon zurück vom Cocktail-Schlabbern? :-) Ich schließe mich deinem Posting an und möchte eine Formulierung hinzufügen, die ich in einer Sitzung mit der FH für mich gefunden habe: "Ich gebe dir die Sorge für DEIN Leben an dich zurück!" Vielleicht nicht das beste Deutsch, aber im übrigen für mich/uns absolut zutreffend. Grüße Roland (hast du meine Mail vom 23. eigentlich bekommen/gelesen ?)
Hi Roland, eine Mail von Dir ist nicht angekommen... :-( LG Ralph/Snoopy
hallo Ralph, da kann ich dir nur beipflichten, ... hass bringt auf dauer gar nichts, man schneidet sich nur damit ins eigene fleisch und schadet sich in höchstem masse selbst. und man sollte sich eben auch vor augen halten, dass man lange jahre miteinander verbracht hat, die sogar mal glücklich waren. erst vor ein paar tagen kamen in mir auch hassgefühle gegenüber meinem ex hoch, glücklicherweise sind sie genauso schnell verflogen. zudem denke ich, hass ist eine abgewandelte art von liebe, .. hass und liebe können bei manchen menschen sehr eng nebeneinander liegen. ich versuche auch, meinen ex neutral als den vater unserer kinder zu sehen, .. ich muss leider zugeben, .. zu 100% gelingt es mir auch nicht immer, .. *schäm. die trennung ist mittlerweile fast 2 jahre her, .. die wut gegen ihn ist ab und an präsent, .. da ihm die kinder recht gleichgültig sind, es ihm nur darum geht, mich weiterhin zu gängeln und zu behindern. ich hoffe sehr, dass sich das mit den jahren legt, ..wenn er so weiter macht, werde ich ihn überhaupt nicht mehr was die erziehung der kinder anbelangt, informieren und in kenntnis setzen, da er mal wieder einen riesen bock darin geschossen hat *nerv. hass bringt niemandem was, .. es reicht mir schon, wenn dieses gefühl kurzzeitig aufflackert, .. wer seinen expartner immer fortwährend hasst, hat sich emotional nicht von ihm gelöst, .. meine meinung. grüssle scm
Bei Deinem Beitrag sind mit die Tränen gekommen. Ich danke Dir dafür und werde versuchen mich jetzt immer an ihn zu erinnern zur Not les ich ihn mir noch tausend Mal durch.... LG Charly-Jo die grad mitten in der Trennung steckt....
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