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Habt ihr auch solche Mütter?

Habt ihr auch solche Mütter?

bleibcoolMama

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die alles, was in eurem Leben gut läuft, als "Glück" bezeichnen und alles, was schief läuft, als "selbst schuld"???????????? Ja, ich weiß, sollte mir mit bald 50 Jahren egal sein, aber ich krieg immer noch die Krise. Unser ewiges Thema!. Meine Mutter hat immer noch den Brast auf mich weil ich ihr vorwerfe, dass ich meinen Vater nie kennenlernen durfte.Sie fühlt sich von mir zeitlebens ungerecht behandelt und versucht immer wieder, Defizite in meinem Leben als Alleinerziehende aufzudecken oder eben,daß alles gut läuft als absoluten "Glücksfall" zu deklarieren. Dabei habe ich viel darin investiert, eine gute Bezeihung für unseren Sohn zu seinem Vater zu erhalten. Bzw. war es für uns beide harte Arbeit, trotz unserer jeweils vorbelasteten Kindheit, ein gutes Klima für unseren Sohn herzustellen, das unabhängig von unseren Emotionen funktioniert. Wie geht ihr mit den Vorstellungen eurer Eltern um? Vor allem, wenn sie nicht zu eurer Lebensrealität passen? fragt heute ganz ratlos, bcMama


Leena

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Antwort auf Beitrag von bleibcoolMama

...mit meiner Mutter gehe ich zunehmend genervt um, weil ihre Vorstellungen von meinen doch immer mehr abweichen - sie aber natürlich immer recht hat. Und ich auch nie etwas richtig machen kann, sondern höchstens falsch, dafür kriege ich dann geschimpft und erklärt, wie ich es besser machen müsse. (Was ich für ausgemachten Kokolores halte, oft genug!) In letzter Zeit sind wir zwei- oder dreimal zusammen gerasselt. Sie war dann jedes Mal erst einmal ernsthaft beleidigt - kam aber, oh Wunder, jedes Mal von alleine wieder an. Vielleicht hätte ich schon eher mal direkt werden sollen... Wirklich etwas gebracht hat's aber auch nicht, bei ihrem "ich weiß ja, du hast es nicht so gemeint, Kind" - doch, habe ich. Wird sie aber nie kapieren - äh, merkt man, dass ich heute schlecht drauf bin, was meine Mutter angeht? Ich hatte sie gerade eben wieder am Telefon... *seufz*


Pamo

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Antwort auf Beitrag von bleibcoolMama

Ich gehe gar nicht mit den Vorstellungen meiner Eltern um. Die haben sie vollkommen unabhaengig von mir. Mit vielem was meine Eltern sagen bin ich nicht einverstanden, aber wir muessen auch nicht einer Meinung sein. Ich muss nicht alles gut finden was sie sagen, und ihre Bewertung von mir nehme ich (freundlich) zur Kenntnis, nicht mehr. Ob meine Mutter findet, dass ich "Glueck habe" oder "selbst schuld" bin, ist fuer mich nebensaechlich.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von bleibcoolMama

Nach 5 Jahren Therapie kann ich das inzwischen weitgehend an mir abprallen lassen. Hin und wieder trifft es mich noch - manchmal bin ich halt dünnhäutig - aber meistens ist es nicht mehr wichtig. Gruß, Elisabeth.


shortie

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Antwort auf Beitrag von bleibcoolMama

Mit Glück und Pech ist es nicht so, aber dass sie eine schwierige Art hat, habe ich jetzt erst wieder von anderen gehört. Man kann ihr nichts recht machen. Sie ist echt gut, vor allem in den beruflichen Dingen. Zwischenmenschlich hat sie´s nicht so. Züchtet mit bestimmten Menschen schwere Abhängigkeiten, zB. mit mir, und alle (!) anderen verachtet sie. Allerdings hat sie in schweren Zeiten zu mir gestanden, das kann ich ihr nicht vergessen, und das hat sie vermutlich sehr viel Überwindung gekostet. Da sie jetzt sehr abhängig ist von mir, gesundheitlich extrem angeschlagen, gibt das so im Lebensverlauf mir die Möglichkeit zu verzeihen. Jedenfalls im Moment sehe ich das so. Sie muss das akzeptieren, was ich für sie tue. Auch wenn es ihr qualitativ nicht langt. Am Ende des Lebens gleicht es sich aus. Scheint mir. Ich bin wegen ihr junge und lang ins Ausland, habe sehr früh geheiratet, und wäre sonst seelisch verreckt. Der Abstand half. Das ist immer ein schwieriges Thema, Mütter und Töchter. Wenn dann noch Krieg, Flucht etc. reinspielt, erleichtert es das Zusammenleben nicht. Jetzt gerade würde ich sagen: Alles wird gut. ;-)


Mrs. Chocolate

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Nach vielen Jahren habe ich endlich begriffen, dass meine Mutter für ihr Leben verantwortlich ist und ich für mein Leben. Diese Einsicht hat für mich sehr viel emotionalen Abstand geschaffen, sodass mich ihre Verletzungen, Enttäuschungen und ihr Egoismus nicht mehr aus der Bahn wirft, zumindest nicht mehr so doll. Der Weg zu dieser Einsicht war aber oft auch sehr steinig.. Liebe Grüße


Schreckschraube

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Hier mal eine andere Mutter-Tochter-Beziehung. Wir sind zwar früher auch ständig aneinander gerasselt, das kann auch heute noch passieren. Aber... ...ich wusste schon immer, wenn es wirklich drauf ankommt, kann ich bedingungslos auf sie zählen!!! Und: Sie ist stolz auf mich und sagt es auch. Obwohl natürlich bei mir nie alles glatt gelaufen ist, ich meine Ehe kaputt gemacht habe und immer noch ab und zu in Geldnöten stecke... Diesen Text habe ich mal hier irgendwo gefunden und ihr letztens geschickt: DIE GUTE ALTE MAMA! ....... Wie Kinder denken ........ ..4 Jahre: Mama weiß alles! ..8 Jahre: Mama weiß viel! 12 Jahre: Mama weiß nicht wirklich alles! 14 Jahre: Mama weiß gar nix! 16 Jahre: Wer ist Mama? 18 Jahre: Die gehört doch zum alten Eisen! 25 Jahre: Mama weiß das vielleicht! 35 Jahre: Bevor wir das entscheiden, fragenwir mal Mama! 45 Jahre: Ich frage mich, wie Mama darüber denkt! 70 Jahre: Wie gerne würd ich jetzt Mama fragen können


spiky73

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Antwort auf Beitrag von bleibcoolMama

lach, hast du ueber meine mutter geschrieben? vor einigen tagen hatte ich das beduerfnis, zu prassen und meiner tochter und mir was gutes zu tun: sie hat ohrringe bekommen, ich habe mir eine halskette gegoennt. aus einem kleinen laden, der ausschliesslich gebrauchten schmuck verkauft. bloederweise habe ich mich in ihrem beisein vorher darueber echauffiert, dass staendig jemand kommt und die hand aufhaelt, um zu kassieren. das meiste geld geht momentan irgendwie fuer meine grosse drauf. naja, da kannst du dir ja vorstellen, was ich mir anhoeren konnte, weil ich es gewagt habe, so einen sinnfreien gegenstand wie eine silberhalskette und ohrringe fuers kind zu kaufen. arghhhhhhh. so geht es staendig. die kinder erziehe ich falsch und ernaehre sie nicht richtig, dies klappt nicht, jenes koennte ich ja anders und vieeeeeel besser machen. ich gehe inzwischen auch nicht mehr gern mit meiner mutter weg. weil ich immer das gefuehl habe, sie reisst das gespraech an sich und laesst mich daneben stehen wie klein doofi. und ich habe noch nicht gelernt, darueber zu stehen. einfach, weil ich seit jahren nur noch alles falsch mache. lob und anerkennung erfahre ich schon lange nicht mehr. und wenn es mal so weit ist, dann funktioniert auch das "tschakka" nicht mehr. lg, martina.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von spiky73

nein, habe ich nicht. Sicherlich war bei uns auch rückblickend nicht alles rosig - so zum Beispiel, dass ich NIE gelernt habe mit meinen Eltern zu diskutieren. Das heißt nicht, dass ich kleingehalten wurde oder sowas, auf gar keinen Fall. Man hat mich machen lassen - man hat mir aber auch gezeigt, wenn man mit einer Handlung von mir nicht zufrieden war. Allerdings hat man es mir nur GEZEIGT, darüber geredet wurde nie. Also wurde auch nie über Probleme geredet, wobei ich sagen muss - so spontan fallen mir nicht viele ein. Das kam erst viel später und meine Ma mußte auch erst lernen, dass das, was sie für mich als "am Besten, Kind" empfand, nicht immer das Beste für mich war. Wir haben heute ein sehr sehr gutes Verhältnis, ich bin meinen Eltern - gerade jetzt - zu tiefen, lebenslangen Dank verpflichtet. Momentan läuft viel schief, aber gerade jetzt, wo ich damit gerechnet hatte, kam nicht ein einziges Mal "selbst Schuld..." oder "siehste - das haben wir gewußt" - gleichwohl freuen sie sich sehr über Erfolge. Und ich weiß, dass meine Eltern sehr stolz auf mich sind. LG Sue


Curly-Cat

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Ich glaube, man leidet am meisten unter den Menschen, von denen man irgendwie abhängig ist. Von Eltern erwartet man Anerkennung, Liebe, Achtung, Unterstützung... und wenn man dann Vorwürfe bekommt, strengt man sich immer noch mehr an, um den Eltern zu gefallen. Man könnte nun die Erwartungen zurückschrauben, um nicht immer wieder enttäuscht zu werden auf der Suche nach Anerkennung, oder sich anderweitig Leute suchen, die das tun, dann wäre man nicht mehr auf die elterliche Anerkennung angewiesen. Leider sind gerade viele Alleinerziehende auf die Eltern angewiesen, sei es, weil sie ohne Partner und/ oder Beruf sonst gar keine Anerkennung bekommen würden, oder auch, weil sie sonst die Kinder während Arbeit/ Freizeit nicht betreut hätten. So erträgt man vieles und das sehr lange, nur weil man meint, dass müsste so sein. Vielleicht ist es eine Lösung, wenn Du Deiner Mutter ihre Vorstellungen belässt und sie weniger an Deiner Lebensrealität teilhaben lässt!?


spiky73

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Antwort auf Beitrag von Curly-Cat

lach, cat, das hast du schoen gesagt - ich glaube, du hast ziemlich recht. nur ist das mit dem "nicht-teilhaben-lassen" zumindest bei uns einfacher gesagt als getan. ich versuche, so wenig privates meinen eltern gegenueber preiszugeben wie moeglich. klappt aber nicht immer, denn oft plaudert eines der kleinen plappermaeulchen - und meine eltern erfahren dinge, die sie nicht wissen sollen, eben hintenrum. grummel.


Joni76

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Wuhaa eins meiner Spezialthemen. Bei uns ist das Problem, dass meine Mutter mein Leben schrecklich findet und ich das Leben meiner Mutter schrecklich finde. Sie hat hochschwanger ihr Studium beendet und war danach bis heute nur noch Hausfrau und Mutter (meine Schwester und ich sind aber schon seit Jahren daheim ausgezogen und beide über 30). Sie hat einen Hang zu Alkohol und Dramatik. Sie raucht wie ein Schlot. Sie hat uns als Kinder anti-autoritär erzogen und ist allgemein eher künstlerisch unterwegs. Ich bin dick (ihr Alptraum), habe kein Abitur, habe nur Zahnarzthelferin gelernt, bin nicht verheiratet, rauche und trinke nicht, erziehe meinen Sohn nicht anti-autoritär und bin künstlerisch die volle Niete. Tja da prallen einfach Welten aufeinander. Was aber nicht heißt, dass wir ein schlechtes Verhältnis haben. Im Gegenteil....aber es geht wirklich nur, indem man die kritischen Themen vermeidet (Gewicht, Arbeiten usw). Dann ist alles friedlich


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von bleibcoolMama

das hört sich in eurem fall so neidisch an, so mißgünstig, als ob du etwas leben würdest, was sie gerne gelebt hätte, das glück eben nicht hatte..... meine mutter hat mir nur das beste gewünscht, einen bankdirektor zum mann, daß ich zwar arbeiten kann/darf aber mir um meine existenz keine sorgen machen muß. kinder hat sie mir glaub ich gar nicht "geplant". bis zu dem punkt an dem ich ihr meine schwangerschaft mitteilte, hat sie nur an meinen männern rumgemäkelt. als ich schwanger gedachte, das kind auch ohne mann zu kriegen, kündigte sie mir kurzfristig die mutterschaft. änderte sich aber bald nachdem sie merkte, wie ernst es mir war. das baby hat sie dann ab geburt wohl noch ein bißchen mehr geliebt als mich, ab da war jeder meiner schritte bewacht und wurde kommentiert. war mir aber egal. das mit dem männermäkeln blieb, mit meinem mann hat sie aber kurz vor ihrem tod noch frieden geschlossen und hat ihn einmal sogar mit dem namen meines vaters angesprochen.... ich wollte nie so werden wie sie, je älter ich werde, merke ich aber, daß sowohl äußerlich als auch im denken ihr abbild bin. das ist nicht das schlechteste. ich hoffe, meine kinder werden das auch mal über mich sagen können. gerade in den letzten monaten wünschte ich mir, ich könnte mich mit ihr zoffen, anstatt sie so sehr vermissen zu müssen.