Kleiner Mann
bin neu hier und stelle mich dann auch mal vor, habe aber vorher mal eine Frage an Euch, die NICHT provokant gemeint ist, sondern meinem tiefen Gefühl erwächst. Ich fände den Begriff "sorgeverpflichtet" viel passender als "sorgeberechtigt", wie seht ihr das? Wird so oft und so viel auf dem Recht herumgeritten und dabei die Pflicht mehr oder weniger vergessen, von demjenigen, der nicht den Alltag mit den Kindern hat. Versteht Ihr, was ich meine oder findet Ihr, ich bin da verdreht? LG, Anne
Hallo Anne, weißt Du...wie auch immer "das Kind" heißt: wer sich kümmern will, wird es tun - ob sorgeberechtigt oder - verpflichtet... lg heike
Hallo Heike, da hast Du sicher Recht, aber ich finde, dass diese Bezeichnung halt viel besser ausdrückt, dass man nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht hat... LG, Anne
guten morgen und herzlich willkommen, ich pflichte moehrchen bei - ist doch jacke wie hose, wie man das nennt. als der vater meiner grossen tochter sich trennte (wir fuehrten damals auf unbestimmte zeit eine fernbeziehung), habe ich mich um mein kind gekuemmert, wie die ganzen monate zuvor auch. irgendwie war er von geburt an in der mutter-tochter-beziehung nicht praesent und hat auch nicht gestoert. das kind war also rein gefuehlt 'mein' kind und andere gedanken habe ich da nicht wirklich gehabt. jahre spaeter hat sich dann noch ein ueberraschungskind angekuendigt - mit dem vater war ich ueberhaupt nicht zusammen. ich wusste also von anfang an, dass die wahrscheinlichkeit seines kuemmerns gegen null gehen wuerde. ich hab ihn von der schwangerschaft in kenntnis gesetzt und das war dann auch unsere letzte begegnung. er hat das kind gar nicht erst kennengelernt. von daher: meine kinder, meine pflege/sorge, meine freude. gruss, martina.
...na ja, ich denke schon, wenn es "Sorgepflicht" statt "Sorgerecht" hieße, könnte man sich als hauptbetreuendes Elternteil irgendwie emotional leichter tun, das gemeinsame Kind mal dem anderen Elternteil in den Arm zu drücken, so nach dem Motto, so, deine Pflicht, nu mach mal! So hat man vielleicht eher das Gefühl, man muss für alles, was kommt, schon dankbar sein, auch wenn es manchmal wenig ist..? Andererseits - in Artikel 6 Abs. 2 S. 1 Grundgesetz heißt es sehr wohl: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht." Da ist also sehr wohl von "Pflicht" die Rede. Ich kann allerdings bei dem Thema nicht wirklich mitreden, weil der leibliche Vater meines ältesten Nachwuchses weder Rechte noch Pflichten hat(te), da ich ihn nicht als Vater angegeben habe und er auf keinen Wert darauf legte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte - und eine andere Baustelle.
Gesamtgesellschaftlich steht das RECHT einfach deutlich vor der PFLICHT. Ein Sorgeberechtigter hat das RECHT, das Kind in die Krippe zu geben - oder nicht. Er hat das RECHT, das Kind taufen zu lassen - oder nicht. Er hat das RECHT, dem Kind schon mit 2 Monaten Folgemilch zu geben - oder nicht. Gerade in Deutschland ist das eine heikle Sache. Es gab in der nahen Vergangenheit zwei Regimes, die den Eltern diese RECHTE nehmen wollten. Das merkt man ja auch an den immer wiederkehrenden Diskussionen um das Thema, wo dann Begriffe wie "die Hoheit über der Wiege" oder so fallen und die dann gerne ins ideologische abgleiten. Ich persönlich finde das eine fast genauso blöd wie das andere. Für mein Gefühl - als Nicht-Muttersprachler - ist der englische Begriff "custody" zum Beispiel neutraler. Aber das mag für einen Muttersprachler, der sich noch dazu seine "custody" vor Gericht mühsam erstreiten mußte, auch wieder anders sein.
"meine kinder, meine pflege/sorge, meine freude" das ist schön!
duhuu, ist doch eigentlich logisch: ich wollte kinder und habe sie bekommen. mit welcher intention die gebietsbefruchter bei mir ihre samenprobe hinterlassen haben, weiss ich nicht - jeder mensch kann doch nur fuer sich selbst und niemals fuer andere sprechen. und da in 'meinem' alltag erst mit einem, dann mit zwei kinder nie ein vater seine rolle erfuellte, musste ich das auch nie hinterfragen. ich liebe meine beiden maeuse und bin froh, dass ich sie habe. bei all unseren problemen, und auch wenn ich vielleicht keine bilderbuchmutter bin. meine grosse und ich waren lange eine zweierfamilie, seitdem die kleine da ist, sind wir eben ein kleeblatt, und das ist gut so. alles andere ist fuer mich irrelevant.
... ganz neutral: "elterliche Sorge" Und so sehe ich es auch. Es ist eine Sorge für/um das Kind. Weder pflicht noch Recht sondern einfach FAKT. Gute nacht :-) Désirée
Völlig schnurz, wie das Kind heißt. Das sind Diskussionen, die Nebensächlichkeiten betreffen, aber im Grunde nicht zum Kern kommen, in meinen Augen also reine Ablenkungsmanöver sind.
Wie hier schon geäußert: Wer sich kümmern will, dem ist das gleichgültig.
Viel wichtiger ist die neue Linie, daß Väter/Mütter automatisch, ggf. auf Antrag, das gemeinsame Sorgerecht erhalten. Damit ist den Möchtegern-Diktator(inn)en ganz viel Wind aus dem Segeln genommen worden. "MEIN Kind!"... das können sich die Verfechter/innen dieser Philosophie vorerst wer weiß wo hinstecken.
Viele Grüße
Ralph
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