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erstes Elterngespräch in der Schule

erstes Elterngespräch in der Schule

Mitglied inaktiv

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und ich bin hin und her gerissen. Simon geht ja jetzt seit fast zwei Wochen in seine neue Schule und hier in eine gemischte Klasse, Erst- und Zweitklässler zusammen in einer Klasse. Sehr geringe Schülerzahl, 21 um genau zu sein, also noch weniger als in seiner Klasse in München. Die Lehrerin ist, nach eigenen Angaben, sehr streng und greift hart, aber kinderfreundlich, durch. Am ersten Tag kamen von Simon Sprüche wie "ich mach hier nicht mit... ich will zurück nach München... alles ist doof und ich bin blöd" - da wurde wohl mal EIN Spruch gemacht, seitdem ist Ruhe. Ich bekomme ja immer nur mit, was mir hier daheim erzählt wird vom Kind. Und viel erzählt er ja nicht. Fakt ist, er geht GERN in die Schule, steht morgens sehr gut auf, trifft schon auf dem Schulweg (bin dabei) Kinder aus seiner Klasse (die wir irgendwie überall treffen, beim einkaufen, beim Busfahren...) und kommt jedesmal fröhlich wieder zurück. Laut Lehrerin wäre er gut aufgenommen worden und hätte seinen Platz in der Gemeinschaft schon gefunden. Er hat viele "Freunde" und ist gern gesehen. Er hat einen Banknachbarn (Zweitklässler), der sich von Simons Versuchen, ihn abzulenken, überhaupt nicht beeindrucken lässt, so dass das nach zwei Tagen kein Thema mehr war. Sie wäre begeistert von seinem Wissen, von seiner Bereitschaft zum Lernen. Dann meinte sie, ob wir bereits auf Medikinet eingestellt haben - was ja im Zeugnis als letzter Satz als Empfehlung ausgesprochen wurde. Ich verneinte. Sie meinte, ich solle ihm das Sch..zeug nicht geben. Ja, er wäre unruhig, aber sie hätte es im Griff. Sie sieht keine Probleme .. "Frau S, machen sie sich keine Sorgen, das kriegen wir hin" Sie wiederum sieht in ihm aus ihrer Erfahrung heraus KEIN ADHS-Kind. Gut, nun ist er erst zwei Wochen da, das kann sich alles noch ändern. Er wäre nicht laut, er würde nicht stören, er wäre halt unruhig aber auch hier wurde vorgesorgt und ich mußte ein paar Förderhefte kaufen (wie in München auch schon), die ihn beschäftigen. Überhaupt gehts in dieser Schule und Klasse ganz anders zu als in München. Positiv anders. Ist ein Kind z.B. mit seinen Aufgaben fertig, so gibt es an der Wand ein Regal mit Sachen, die zu erledigen sind. Kleine Reparaturen an Spielzeug, irgendwas Abheften und da stürzt sich Simon wohl mit Freude jedesmal drauf. Sie erkennt das im Zeugnis beschriebene Kind NICHT wieder in ihrem Unterricht. Aber wie gesagt, ich bin immer noch auf Lauerstellung und warte, dass was passiert. Für Simon spricht allerdings auch, dass uns jedesmal, wenn ich ihn von der Schule abhole, eine Schar Kinder am Zaun begleitet und ihn fragt, warum er nicht im Hort ist, wann sie ihn mal besuchen können usw. Ich mußte spontan heulen und freue mich wirklich über diesen schönen Start. LG Sue


yola

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Liebe Suka, ich freu mich soooooooo sehr für Simon!!!!! Und auch für Dich! Das mit der Lauerstellung kann ich gut verstehen wenn man schon so viele Schwierigkeiten mit dem Thema Schule gehabt hat. Aber alles was Du hier zum Thema Schule schreibst hört sich so wirklich rundum positiv an! Und die Tatsache, dass Simon gerne zur Schule geht, dass er Freunde hat, dass die Lehrerin mit seiner Unruhe gut umgehen kann und sagt, sie hat es im Griff, der Banknachbar "cool" ist... Das ist doch einfach eine Riesenkiste an tollen Nachrichten! Auch wenn der Start für Dich jetzt wirklich hart ist - für Deinen Sohn hat sich der Umzug jetzt schon gelohnt! Ich drück Dir ganz fest die Daumen dass auch Du Dich bald richtig wohl fühlst in Berlin. Liebe Grüsse Yola


mf4

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Wow, Sue das liest sich doch wunderbar. Freut mich sehr für Simon. Mich wundert, was alles in euren Zeugnissen steht, von ADHS, MedikamentenEmpfehlung usw. Gubts bei uns nicht und ich finde auch nicht, daß die Lehrer das entscheiden oder anraten sollten. Offenbar ist das eine gute Umgebung und eine fähige Dame diese Lehrerin. Wenns in der Schule gut läuft wird der Tag danach auch besser. Das klappte zwar bei meiner Tochter erst mit Medikinet aber es traf ein. Alles was in der schule störte, sie ausbremste, ihr Ärger einbrachte war weg und seit dem ist alles noch viel viel besser auch wenn die Wirkung von M längst weg ist. Ich wünsche euch, daß es so gut weiter geht. lG mf4


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mf4

hier ist alles anders, die Leute sind anders. Die Kinder sind tatsächlich anders. Im Vergleich zu denen, was ich so auf dem Spielplatz und Schulhof mitbekomme, ist Simon wirklich unauffällig, ja sogar artig. Generell hab ich bei allen Kindern auf dem Schulhof immer das Gefühl, hier herrscht "Frieden". Nur, uns wurde seit Jahren eingetrichtert, Simon auf Medikamente zu setzen. Das haben Psychologen gesagt, Lehrer und Erzieher. Jetzt komme ich an eine Schule mit einer Lehrerin, die Simon eigentlich nicht kennt, die sagt, der braucht das nicht, das ist ein normales Kind, braucht Förderung und Aufmerksamkeit, ok - das können wir ihm geben, Medis geben wir ihm nicht und SIE, Frau S, bitte auch nicht. Es wäre natürlich zu schön, als dass es wahr ist. Davon abgesehen, dass Medikinet an den eigentlichen Problemen und Schwachstellen, nämlich das Sozialverhalten, ja eh nichts ändern würde.. Ich habe selbst heute festgestellt, wie schwer es mir fällt zu GLAUBEN, dass mein Kind lieb ist, dass es keine anderen Kinder ärgert, dass es im Unterricht nicht auffällig ist. Ich kenne es seit 4 Jahren nicht anders, als dass ich Simon irgendwo abhole und mir eine Predigt anhören darf. In seiner letzten Schule kamen die ersten Beschwerden nach einer Woche... und das war eine Integrationsklasse !!!! mit zwei Lehrern, die nicht mit ihm klar kamen - und die Basis war die Gleiche, neues Kind in einer Schule... Ich frag mich echt, was an unserer jetzigen Schule "los" ist, dass eine normale Lehrerin es schafft zu sagen, das Kind ist normal und ich unterrichte es gerne - den Satz hab ich aus der letzten Schule NIE gehört.


Curly-Cat

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Wow Sue, dass ist ja schön zu lesen und es zeigt auch mal wieder, dass die Schule noch so gut sein kann, es kommt doch immer wieder auf den Lehrer an bzw. auf die Chemie zwischen Lehrer, Kind und Eltern. Schön, wenn das jetzt bei Euch zu passen scheint. Ich freu mich für Euch und hoffe, dass die Startschwierigkeiten bald vergessen sind und vor allem Du Dich in der neuen Umgebung auch wohlfühlen kannst. Lieben Gruß von Cat


Mitglied inaktiv

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Ich freue mich, für Euch beide, daß das so toll klappt. Dafür hat sich der Umzug doch schon gelohnt, oder? Also nicht mehr hadern mit dem Entschluß! Reine Neugierfrage: Warum geht er denn nicht in den Hort? Gruß, Elisabeth.


Anjaunddavid

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Ich glaube, dadurch, dass wir schon soviele "Dämpfer" abbekommen haben, sehen wir immer gleich negativ oder warten ab, was als nächstes passiert.........Deswegen-ich FREUE mich mit und das darfst du zu recht, Sue. Und ich sehe es auch wie Elisabeth-allein darum hat sich der Umzug schon gelohnt!:-)


Mitglied inaktiv

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das finde ich auch super und freut mich sehr!


Petra28

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Sue, das ist super! Und es zeigt, wie sehr wir doch von unserem Umfeld beeinflusst werden...


charty

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Super klasse! Ich freue mich für Simon und für Dich! Du wirst sehen, alles andere wird auch noch. Lg Claudia


Fröschli

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Antwort auf Beitrag von charty

Freu mich für euch. Kann mir vorstellen, wie glücklich du über dein fröhliches Kind bist. Und natürlich über die Aussage der Lehrerin. Wie gut, dass ihr umgezogen seid.


lilliblue

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Das ist doch toll !! Also ich freue mich


angry.me

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Antwort auf Beitrag von lilliblue

Das freut mich so sehr für Euch und natürlich gabz besonders für Simon So ein Schulwechsel kann verdammt hart für ein Kind sein, J. hat sich da letztes Jahr gar nicht so leicht reingelebt und hat heute noch Schwierigkeiten, sich in den Klassenverband einzufügen. (Okay, die Klasse ist auch wirklich extrem schwierig) Aber ist es nicht wunderbar, wenn man weiß, man hat für sein Kind genau das richtige getan? Vertrau weiterhin deiner guten Intuition!